Berlin. Bei der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ kommt es auch 2024 in Berlin zu einem Großeinsatz der Polizei. Route, Zeitplan – die Infos hier.

  • Die Berliner Polizei erwartet bei der „Revolutionären 1. Mai“-Demo in Kreuzberg und Neukölln Krawall und Randale
  • Route, Zeitplan & Co.: Die wichtigsten Infos zur sogenannten 18-Uhr-Demo am „Tag der Arbeit“ finden Sie in dieser Übersicht

Am 1. Mai in Berlin kommt es seit vielen Jahren immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Berliner Polizei. Während die Straßenfeste wie das Myfest und die Partys am „Tag der Arbeit“ in der Regel friedlich und entspannt bleiben, kam es in der Vergangenheit vor allem bei der sogenannten „Revolutionären 1. Mai“-Demo zu Krawall und Randale.

Auch am Mittwoch, 1. Mai 2024, ziehen gegen 18 Uhr linke und linksextreme Gruppen durch Kreuzberg und Neukölln. An dieser Stelle erfahren Sie alles zu der Demo, zur Route, zum Ablauf und zur Geschichte des Protests am Mai-Feiertag.

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Veranstaltung„Revolutionäre 1. Mai“-Demo
OrtKreuzberg und Neukölln
DatumMittwoch, 1. Mai 2024
Auftakt: 16.30 Uhr
Start: gegen 18 Uhr
StatusTermin von Veranstalter-Bündnis bestätigt
RouteSüdstern
Hasenheide
Hermannplatz (Zwischenkundgebung 1)
Karl-Marx-Straße
Fuldastraße
Sonnenallee
Hermannplatz (Zwischenkundgebung 2)
Hasenheide
Südstern
Teilnehmer
(2023)
12.000 laut Polizei
20.000 laut Veranstalter

„Revolutionäre 1. Mai"-Demo 2024: Route startet am Kreuzberger Südstern

Am 1. Mai 2024 wollen linke und linksextreme Gruppen ihre Demo am Südstern in Kreuzberg starten. Die Demo soll dort auch wieder enden und zuvor am Hermannplatz und an der Sonnenallee vorbeiziehen. 5000 Menschen sind laut Polizei angemeldet. Die Route wurde kurzfristig verkürzt. Die Details zur Demo-Route – und wie sich Anrainer darauf vorbereiten – lesen Sie hier.

Das Plakat zur Demo zeigt eine riesenhafte Figur mit einem Banner und der Aufschrift „Heraus zum revolutionären 1. Mai", um den Hals trägt die Figur eine Kufiya, die vielfach auch als „Palästinensertuch“ bekannt ist. Die Figur tritt dabei auf Panzer. Das Motto, das auf dem Plakat ausgegeben wird: „Konzerne enteignen, Kriegstreiber entwaffnen, Kapitalismus zerschlagen!“

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Lesen Sie auch: So bereitet sich die linke Szene auf den 1. Mai vor

„Revolutionäre 1. Mai“-Demo: Route kann Eskalationen begünstigen

Polizisten setzen einen Teilnehmer der „Revolutionären 1. Mai“-Demo in Berlin  fest.
Polizisten setzen einen Teilnehmer der „Revolutionären 1. Mai“-Demo in Berlin fest. © picture alliance / Ralf Hirschberger

Die Route der „Revolutionäre 1. Mai“-Demo gehört zu den heiklen Fragen am Mai-Feiertag in Berlin. Denn der Verlauf der Strecke birgt immer wieder Eskalationspotential.

Im vergangenen Jahr etwa zog die 18-Uhr-Demo an der „Kotti-Wache“ am Kottbusser Tor vorbei. Experten hatten im Vorfeld davor gewarnt, dass Teilnehmer aus der Demo heraus die Polizeiwache mit Steinen, Flaschen oder Feuerwerkskörpern attackieren könnten. Die „Revolutionäre-1. Mai“-Demo verlief dann aber überwiegend störungsfrei, wohl auch, weil stadtweit insgesamt 7100 Polizisten im Einsatz waren. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zog im Anschluss ein positives Fazit. Die Polizei sprach vom friedlichsten 1. Mai seit 1987.

In anderen Jahren war die 18-Uhr-Demo an linksextremen Objekten vorbeigezogen, beispielsweise an den teilbesetzten Häusern an der Rigaer Straße in Friedrichshain oder Szene-Kneipen in Kreuzberg. Diese Pläne sorgten bei den Behörden immer wieder für Sicherheitsbedenken, zum Teil wurde die Route kurzfristig geändert. In manchen Jahren war die Demo von den Veranstaltern im Vorfeld gar nicht erst bei der Polizei angemeldet worden.

1. Mai-Demo in Berlin: Krawall und Randale – Gewalt zuletzt zurückgegangen

Der Schwarze Block zündet bei der „Revolutionären 1. Mai“-Demo Feuerwerkskörper.
Der Schwarze Block zündet bei der „Revolutionären 1. Mai“-Demo Feuerwerkskörper. © picture alliance / Simon Becker / Le Pictorium/MAXPPP

Straßenschlachten, brennende Barrikaden und Autos, Plündereien – am 1. Mai 1987 gingen Bilder der „Kampfzone Kreuzberg“ um die Welt. Seitdem ist die Demo am Abend des Mai-Feiertags immer wieder eskaliert. In den vergangenen Jahren hat die Gewalt allerdings deutlich abgenommen. Die Polizei sprach im vergangenen Jahr sogar vom „friedlichsten 1. Mai seit Jahrzehnten“. Dennoch: 74 Festnahmen wurden 2022 verzeichnet und 30 verletzte Polizisten. Eine Übersicht der Festnahmen und verletzten Polizisten in den vergangenen zehn Jahren finden Sie hier:

JahrFestnahmenVerletzte Polizisten
1. Mai 20139454
1. Mai 20146861
1. Mai 20155341
1. Mai 20164259
1. Mai 20177232
1. Mai 201810320
1. Mai 20194439
1. Mai 202020918
1. Mai 202135493
1. Mai 20227430
1. Mai 2023588