Berlin. Tausende Menschen haben am 1. Mai in Berlin demonstriert und gefeiert. Eindrücke und Bilder vom „Tag der Arbeit“ im Protokoll.
- Durch Kreuzberg und Neukölln ist am Mittwochabend die „Revolutionäre 1. Mai“-Demo gezogen
- Teilnehmer skandierten antisemitische Parolen, es kam zu Festnahmen
- Zuvor befürchtete Zwischenfälle oder Gewaltausbrüche wie in den Vorjahren blieben aber aus
- Tausende feierten friedlich in Berliner Parks und genossen den „Tag der Arbeit“
Tausende Menschen haben sich in Berlin an der traditionellen „Revolutionären 1. Mai Demonstration“ beteiligt, bei der dieses Mal der Gaza-Krieg im Mittelpunkt stand. Zuvor befürchtete Zwischenfälle oder Gewaltausbrüche blieben am Mittwochabend zunächst aus. Laut Polizei zogen rund 11.600 Menschen von Kreuzberg nach Neukölln. Die Veranstalter – linke und linksautonome Gruppen – sprachen beim Nachrichtendienst X von 25.000 bis 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zuvor waren beim „Tag der Arbeit“ in Berlin Tausende Menschen bei Demos unterwegs oder genossen das frühsommerliche Wetter in Parks.
Nicht nur die Oranienstraße in Kreuzberg war voll mit Menschen und wurde abgesperrt. Das übliche Straßenfest „Myfest“ war zwar auch in diesem Jahr abgesagt worden, dennoch feierten in Kreuzberg tagsüber Zehntausende bei warmem Wetter und strahlendem Sonnenschein auf Straßen und Plätzen. Im Görlitzer Park und anderen Grünanlagen wie dem Schlesischen Busch in Alt-Treptow war es brechend voll. Die Polizei sprach von einer „friedlichen und ausgelassenen Stimmung“.
Die Berliner Morgenpost mit einem Protokoll zu den Demos und Veranstaltungen sowie einer Bilanz zum 1. Mai.
Berliner Stadtreinigung sammelt etwas weniger Müll nach 1. Mai ein
13.36 Uhr: Die Berliner Stadtreinigung (BSR) ist seit den Nachtstunden unterwegs, um den Müll von Feiernden und Demonstranten am 1. Mai zu beseitigen. 110 Beschäftigte und 45 Fahrzeuge kümmern sich seit etwa 2.00 Uhr darum, wie das Unternehmen am Donnerstag auf der Onlineplattform X (früher Twitter) mitteilte. Einsatzschwerpunkte waren demnach die Oranienstraße und die Skalitzer Straße sowie der Kottbuser Platz. Bislang seien 110 Kubikmeter Abfall eingesammelt worden und damit etwas weniger als im Vorjahr (125 Kubikmeter), hieß es. Im Görlitzer Park, wo Tausende Menschen bis in die Nacht gefeiert hatten, dauerten die Reinigungsarbeiten der BSR am Donnerstagmittag noch an, wie ein Sprecher berichtete. Das Unternehmen setzte nach seinen Angaben vor allem Kehrmaschinen, Ladekranfahrzeuge und Kehrichtsammelfahrzeuge ein.
Linke stellt große Polizeieinsätze am 1. Mai infrage
11.51 Uhr: Nach dem friedlichen Verlauf der Mai-Demonstrationen in Berlin stellt die Linke den alljährlichen massiven Personaleinsatz der Polizei infrage. „Wir könnten doch gemeinsam hinterfragen, ob wirklich jedes Jahr am 1. Mai über 6000 Kolleginnen und Kollegen in der prallen Sonne herangezogen werden müssen“, sagte der Sprecher der Linksfraktion für Arbeit, Damiano Valgolio, am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus. Er stellte die Frage, ob das noch zeitgemäß sei. „Oder ob wir nicht längst an einem Punkt sind, wo wir das schrittweise zurückfahren können, diese Polizeipräsenz.“ Gute Arbeit für die Polizeibeamten bedeute auch, sie von eher unnötigen Aufgaben zu entlasten, so Valgolio. „Sie haben einen harten Job hier in Berlin und auch so gut zu tun. Also, weniger Polizei am 1. Mai.“
Innensenatorin Spranger dankt Einsatzkräften des 1. Mai
11.32 Uhr: Nach dem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstrationen zum 1. Mai in Berlin hat Innensenatorin Iris Spranger den Tausenden Einsatzkräften gedankt. „Die Einsatzkräfte, jeder kluge Kopf, jede helfende Hand, die zum Gelingen dieses Einsatzes beigetragen haben – sie alle leisten wirklich Außerordentliches“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus.
Ihr Dank gehe aber auch an alle Berlinerinnen und Berliner und alle Gäste, die friedlich gefeiert und Protest auf die Straßen gebracht hätten. „Sie haben damit ein Zeichen für unser demokratisches Miteinander und gegen Hass, Hetze und Gewalt gesetzt. Ein Zeichen über Berlin hinaus.“ Das Gesicht des 1. Mai habe sich über die Jahrzehnte gewandelt, fügte Spranger mit Blick auf frühere Gewaltausbrüche hinzu. „Und ich hoffe, das tut es weiter.“
CDU: Friedlichster 1. Mai seit Jahrzehnten
10.45 Uhr: Die Berliner CDU-Fraktion hat den Einsatz der Polizei rund um das Demonstrationsgeschehen am 1. Mai als Erfolg bezeichnet. „Das war der friedlichste 1. Mai seit Jahrzehnten in Berlin, und darüber können wir uns gemeinsam freuen“, sagte der CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus. Der 1. Mai in Berlin sei diesmal nicht durch Rechtsbrüche und Angriffe auf Polizeibeamte geprägt gewesen, sondern ein fröhlicher Feiertag gewesen.
Zu verdanken sei das dem persönlichen Verhalten der meisten Demonstranten, aber in erster Linie den rund 6200 Einsatzkräften der Polizei. Sie hätten dem Versammlungsrecht maximalen Raum gegeben und Verstöße, etwa antisemitische Handlungen, konsequent unterbunden. „Die Polizei hatte die Lage stets im Griff. Und wir haben Anlass, unserer Polizei herzlich zu danken“, sagte Dregger.
Auch der Grünen-Politiker Vasili Franco dankte den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen, die bei 27 Grad in voller Montur unentwegt im Einsatz gewesen seien. „Sie alle haben dafür gesorgt, dass Berlin sicher durch den 1. Mai gekommen ist. Dafür vielen Dank.“ Den Bezirken und der Stadtreinigung gebühre Dank dafür, dass sie Berlins Straßen, Plätze und Parks wieder aufräumten.
Polizeigewerkschaft: Mehr als 30 Festnahmen am 1. Mai
9.25 Uhr: Laut der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin sind bei der Revolutionären 1. Mai Demonstration durch Kreuzberg und Neukölln fünf Einsatzkräfte verletzt worden. Einer davon sei gebissen worden. Auch ein Dienstfahrzeug wurde demnach beschädigt. Insgesamt habe die Polizei mehr als 30 Menschen festgenommen. Es seien Anzeigen unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher und schwerer Körperverletzung sowie Volksverhetzung geschrieben worden. Die Polizei habe „keinen Zweifel aufkommen lassen, wo der rechtsstaatliche Rahmen endet“, sagte GdP-Landeschef Stephan Weh. „Das war ein Lehrstück hochprofessioneller Einsatzbewältigung, denn es gab durchaus zahlreiche Gewaltsuchende in Neukölln, die zu Straftaten bereit waren.“
Slowik: Deutliche Polizeipräsenz lässt manches im Keim ersticken
9.10 Uhr: Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat nach den vergleichsweise friedlich verlaufenen Demonstrationen um den 1. Mai auf die Bedeutung auch starker Polizeikräfte verwiesen. „Eine deutliche Präsenz lässt schon manches im Keim ersticken“, sagte Slowik dem Sender RBB24 Inforadio.
Zur Absicherung der Demonstrationen setzte die Berliner Polizei rund 6200 Beamte ein, darunter 2400 Kräfte aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei.
Polizei kündigt ausführliche Bilanz an
6.35 Uhr: Am Donnerstag (10 Uhr) will sich das Berliner Abgeordnetenhaus mit den Ereignissen am 1. Mai beschäftigen. In der Aktuellen Stunde zu Beginn der Sitzung wollen die Abgeordneten und voraussichtlich auch Innensenatorin Iris Spranger (SPD) eine Bilanz der zahlreichen Demonstrationen rund um den Feiertag ziehen. Auch die Polizei kündigte für Donnerstag eine ausführliche Bilanz an.
1. Mai in Berlin: Polizeipräsidentin zieht positive Bilanz
22.25 Uhr: Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat eine positive Bilanz zum Demonstrationsgeschehen am 1. Mai gezogen. Die rund zwei Dutzend Versammlungen seit Dienstagabend seien friedlich verlaufen, es habe nur einzelne Störungen und Festnahmen gegeben, sagte Slowik am Mittwochabend im RBB-Fernsehen. „Das freut uns erstmal. Das ist ein guter Erfolg.“ Slowik machte allerdings deutlich, dass die Polizei auch am späten Abend und in der Nacht in der Stadt präsent sein werde, um Straftaten zu verhindern. „Wir stehen noch stark im Raum.“
Zur sogenannten „Revolutionären 1. Mai“-Demo sagte Slowik, dass diesmal kein großer schwarzer Block zu erkennen gewesen sei. Es seien viele propalästinensische Demonstranten auf der Straße gewesen. „Das dominante Thema war die Palästina-Frage“, so Slowik. Die Polizei sei in drei Fällen schnell eingeschritten, in denen antisemitischer Hass geäußert worden sei.
Polizei mit verblüffender Beobachtung – Schwarzer Block fehlte
22.01 Uhr: Am Südstern sind nur noch vereinzelt Teilnehmer der Demonstration. Die Situation ist friedlich, die Einsatzkräfte der Polizei blicken ebenfalls entspannt auf den Platz. Auffällig sei gewesen, so ein Polizeisprecher, dass es keinen schwarzen Block gegeben habe. Demonstrations-Blöcke mit vermummten Teilnehmern hätten nach Ende der Demonstration den Endpunkt des Aufzugs rasch verlassen. Weitere Auffälligkeit: Arbeitskämpferische Parolen fanden kaum Anschluss. Andererseits war die Demonstration durchzogen von antisemitischen Parolen.
Polizei zieht erstes Fazit – „Ein Kollege leicht verletzt“
21.40 Uhr: Die Polizei spricht beim Nachrichtendienst X von einem bislang „sehr friedlichen“ Tag. Weiter hieß es: „Es gab vereinzelte Freiheitsbeschränkungen, und nach aktuellem Stand wurde ein Kollege leicht verletzt.“
Südstern leert sich – Polizei bringt sich in Stellung
21.18 Uhr: Die Musik ist aus am Südstern, der offizielle Teil ist beendet. Das Areal leert sich langsam, auch in Richtung Neukölln. Ein größerer Block steht noch auf der Straße, tanzt und skandiert. In zehn Minuten wird die Veranstaltung aufgelöst, bis dahin müssen alle weg sein. Die Polizei bringt sich derweil in Stellung.
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Demo beendet – Tänze zu „Viva Palästina“-Parolen
21.03 Uhr: Der Veranstalter hat die Demonstration für beendet erklärt. Eine Rednerin fordert die Teilnehmer auf, den Platz am Südstern zu verlassen. Zahlreiche Menschen kommen dieser Aufforderung nach und machen sich zu Fuß auf den Weg Richtung Hasenheide und Hermannplatz. Allerdings bleiben auch einige vor Ort – und tanzen zur Parole „Viva, viva, Palästina“:
Situation nun angespannt – Polizei mit starker Präsenz
20.48 Uhr: Die Situation wirkt nun sehr angespannt. Die Einsatzkräfte der Polizei zeigen am Anfang und am Ende des Aufzugs starke Präsenz. Noch lassen sie die Demonstranten aber passieren. Die Teilnehmer provozieren zusätzlich mit Parolen, die sich gegen die Polizei richten.
Demo erreicht Endpunkt am Südstern – Polizei geht in pro-palästinensischen Block
20.32 Uhr: Der Demozug erreicht jetzt schon wieder den Südstern. Dort geht die Polizei nun in die Demonstration. Über eine Stunde hinweg hatte sie zuvor einen pro-palästinensischen Block beobachtet, der sich immer wieder gegen Israel positionierte.
„Revolutionäre 1. Mai“-Demo bislang ohne größere Zwischenfälle
20.22 Uhr: Mittlerweile begleiten deutlich mehr Einsatzkräfte der Polizei die Demonstration, als dies noch zu Beginn der Fall war. Sie filmen die Teilnehmer, während diese ihre Sprechchöre immer wieder gegen die Polizei richten. Größere Zwischenfälle sind augenscheinlich im mittleren Teil der Demonstration aber nicht geschehen. Der Aufzug bewegt sich indes über die Hasenheide zurück zum Ausgangspunkt.
Polizei zieht weiteren Teilnehmer aus einem Block
20.11 Uhr: Am Hermannplatz haben Einsatzkräfte der Polizei nun einen Teilnehmer aus einem Block genommen, nachdem immer wieder verbotene Parolen skandiert wurden. Nun erhält der entsprechende Block eine engere Begleitung von behelmten Polizisten. Allerdings läuft der Aufzug schnell wieder weiter. Die Polizei geht laut RBB von etwa 11.000 Teilnehmern aus. Es kam zu vereinzelten Freiheitsentziehungen, genaue Zahlen liegen aber noch nicht vor.
Aufzug zurück am Hermannplatz
20.05 Uhr: Der Demonstrationszug ist nun wieder auf dem Hermannplatz angekommen.
Polizei mit ausfahrbarem Lichtmast unterwegs – viel Müll am Südstern
20 Uhr: Die Kreuzung am Südstern liegt nach dem Start der Demonstration über voller Flaschen und Müll. Die Polizei fährt einen ausfahrbaren Lichtmast Richtung Neukölln. Offiziell ist die Demonstration bis 22 Uhr angemeldet.
Aufzug an der Sonnenallee zum Stehen gekommen
19.56 Uhr: Der Aufzug ist nun auf der Sonnenallee zum Stehen gekommen. An manchen Teilen sind noch immer behelmte Einsatzkräfte. Die Demonstration ist indes in großen Teilen längst zu einer pro-palästinensischen Demonstration geworden. Andere Themen und Parolen dringen in der Mitte der Versammlung kaum durch.
Pro-palästinensischer Block wird eng von der Polizei begleitet
19.39 Uhr: Der hinterer Teil des Aufzugs hat nun die Neukölln Arcaden passiert. Ein pro-palästinensischer Block wird dabei enger von behelmten Einsatzkräften der Polizei begleitet.
Polizei spricht von 7500 Teilnehmern und meldet weiteren Zustrom
19.36 Uhr: Der Zug schwenkt auf die Sonnenallee. Neben „Ganz Berlin hasst die Polizei!“ wird auch „Ganz Berlin hasst die AfD“ und „Ganz Berlin hasst die CDU“ skandiert. Polizeisprecherin Anja Dierschke sagt im RBB: „Es sind jetzt 7500 Teilnehmende. Aber es gibt noch weiteren Zustrom.“
Viele Schaulustige am Hermannplatz
19.30 Uhr: Am Hermannplatz sind viele zum Zuschauen gekommen, ähnlich wie beim Karneval der Kulturen oder Berlin-Marathon. Sie schauen und filmen vom Straßenrand.
Wegner und Spranger zur Lage – „Gute Stimmung in der Stadt“
19.25 Uhr: Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) haben sich gegen 19 Uhr sehr zufrieden über den bisherigen Verlauf des Mai-Feiertages geäußert. „Wir haben einen 1. Mai erlebt, wie wir ihn uns wünschen“, sagte Spranger. Die Berliner und ihre Besucher feierten auf den Straßen und in den Parks. Alle Demonstrationen hätten stattgefunden und seien friedlich verlaufen. „In Berlin wird die Meinungsfreiheit groß geschrieben“, sagte Spranger. Bisher habe es über den Tag nur sechs Festnahmen gegeben.
Die Polizei sei aber vorbereitet und bereit, in die Revolutionäre Demonstration „reinzugehen“, wenn es zu Steinwürfen, Angriffen auf Einsatzkräfte oder antisemitischen Hassparolen kommen werde. Alle Einsatzmittel, die zur Verfügung stehen, würden eingesetzt, wenn das nötig werde, sagte die Senatorin mit Block auf die bereitstehenden Wasserwerfer. Die Berliner Beamten würden durch Kräfte aus neun anderen Bundesländern unterstützt.
Wegner sagte, in der Stadt herrsche eine gute Stimmung. „Ich blicke mit Optimismus in diese Nacht, aber man weiß nie, was kommt. Ich wünsche mir, dass alle Einsatzkräfte gesund nach Hause kommen.“
Pyrotechnik an der Spitze des Zuges
19.16 Uhr: Auch an der Spitze des Demo-Zugs wird nun Pyrotechnik gezündet. Dazu skandieren die Teilnehmer „Hoch die internationale Solidarität.
Polizei zieht Israel-Hasser aus der Demo – Nebeltopf auf Polizisten geworfen
19.15 Uhr: Nachdem in einem Block immer wieder die verbotene Parole „From the River to the Sea“ skandiert wurde, ist die Polizei eingeschritten und hat einige Teilnehmer der Demonstration vorläufig festgenommen. Nach kurzen Rangeleien werfen Teilnehmer der Demonstration einen Nebeltopf auf die Polizisten. Allerdings beruhigt sich die Situation schnell, als die Polizei mit zahlreichen Einsatzkräften Präsenz zeigt. Der Aufzug läuft nun weiter am Hermannplatz vorbei auf die Karl-Marx-Straße.
Pyrotechnik auf einem Dach an der Hasenheide gezündet
19 Uhr: Pyrotechnik wird auf einem Dach an der Hasenheide gezündet. Der Demonstrationszug begrüßt das offensichtlich. Unser kurzes Video zeigt den Rauch über den Dächern:
Pro-palästinensischer Block skandiert verbotene Parole
18.58 Uhr: In einem pro-palästinensischen Block wird immer wieder die verbotene Parole „From the River to the Sea“ angestimmt – manchmal auch in leicht abgewandelter Form. Die Polizei bleibt aber bislang zurückhaltend. Das Video von Morgenpost-Reporter Julian Würzer dokumentiert die Parole:
Israel wird von einer Rednerin als Terrorstaat bezeichnet, die Rede ist von einem Genozid in Gaza. Die Demonstration ist deutlich pro-Palästinensisch geprägt. Auch im Erscheinungsbild: Zahlreiche Palästina-Fahnen sind zu sehen und kleine Anstecker.
Kleines Zwischenfazit – „Feierbiest Berlin“
18.41 Uhr: Morgenpost-Reporterin Uta Keseling ist heute an vielen Orten der Stadt unterwegs. Ihr kleines Zwischenfazit: „Es ist Wahnsinn, wie groß und friedlich Berlin feiern kann. Zigtausende genossen den Tag in Kreuzberg, auch ohne Myfest. Die Demo in Grunewald, bei der am Rand vereinzelt echte „Reiche“ mit dem bunten Besuch der satirischen Demo zur Umverteilung diskutierten – diese Demo gibt es jetzt immerhin auch schon sechs Jahre. Umso unverständlicher und peinlicher, dass es Senat und die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln nicht hinbekommen haben, diese Mega-Party am 1. Mai mit mehr zu unterstützen als Polizeipräsenz und Müllabfuhr. Stand jetzt, 18.30 Uhr, muss man befürchten, dass dieser tolle Beweis für das, was Berlin wirklich kann, in den Schlagzeilen von heute Abend und morgen früh untergehen wird. Wenn sich, was viele erwarten, dann doch noch Hass und Gewalt entladen.“
Demonstranten ziehen unter „Viva, viva, Palästina“-Rufen Richtung Hermannplatz
18.37 Uhr: Unter „Viva, viva, Palästina“-Rufen zieht der Aufzug nun auf der Hasenheide in Richtung Hermannplatz. Demonstranten heben auch Schilder in die Höhe, die sich gegen die AfD und Björn Höcke richten. In der Versammlung sind verschiedene Blöcke, der schwarze Block aber auch ein pro-palästinensischer Block. In manchen Teilen des Aufzugs verschwimmt diese Trennung. Allerdings sind auch Kurdistan-Flaggen zu sehen.
Görlitzer Park in Kreuzberg voller Müll
18.32 Uhr: Im Görlitzer Park sind die Wiesen übersät von leeren Bierflaschen. Dabei hatte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) im Vorfeld des Feiertags auf kritische Nachfrage der CDU versichert, dass sie die vom Senat für ein friedlichen 1. Mai an den Bezirk überwiesenen 265.000 Euro auch in Personal für eine zügige Flaschensammlung während des gesamten Tages investieren werde. Schließlich solle keiner durch Scherben verletzt werden. So richtig hat das sichtlich nicht geklappt.
Demo-Zug setzt sich am Südstern in Bewegung – Stimmung bislang friedlich
18.27 Uhr: Die Redebeiträge am Südstern sind vorbei. Die Teilnehmer skandieren nun verschiedene Parolen über Palästina-Sprechchöre bis hin zu „Hoch die internationale Solidarität“. Die Stimmung ist bislang friedlich. Viele Menschen, die noch nicht in dem Aufzug stehen, trinken noch ein Bier oder essen einen Döner. Kurz darauf startet der Zug. Unterdessen beziehen Polizisten an der Hasenheide Stellung, wie ein Video von Morgenpost-Reporterin Uta Keseling zeigt:
Bekennerschreiben nach Brand von Amazon-Lieferwagen aufgetaucht
18.23 Uhr: Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf Amazon-Transporter in Berlin-Wittenau ist am Mittwoch ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage, dass ein solches Schreiben bekannt sei. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet. Über den Inhalt äußerte sich die Polizei nicht. Offiziell teilte sie nur mit, da eine politische Tatmotivation nicht ausgeschlossen sei, habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.
Am frühen Mittwochmorgen hatten mehrere geparkte Lieferwagen gebrannt. Insgesamt 16 Fahrzeuge wurden durch Feuer oder Hitze beschädigt. Menschen kamen nicht zu Schaden, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten. Der „Tagesspiegel“ zitierte aus dem mutmaßlichen Bekennerschreiben. Darin sei ein Zusammenhang mit dem „Tag der Arbeit“ hergestellt und auf die queerfeministische „Take Back the Night“-Demonstration in Friedrichshain in der Nacht zum Mittwoch verwiesen worden.
Feiernde genießen den „Tag der Arbeit“ – die Polizei schwitzt
18.15 Uhr: Sehr viele Passanten strömen vom Hermannplatz nicht nur zur Demonstration Richtung Südstern, sondern in den benachbarten Volkspark Hasenheide. Dort sind die Liegewiesen voll. Gegenüber schwitzen die Polizisten in Ihren Einsatzfahrzeugen.
Aufzug bringt sich in Stellung – Polizei spricht von 1800 Menschen
17.56 Uhr: Der Aufzug bringt sich langsam in Stellung. Auf dem ersten Transparent steht: „Es lebe der Revolutionäre 1. Mai“. Im vordersten Block tragen viele Menschen Palästinenser-Tücher, auch weiter hinten sind Palästina-Fahnen zu sehen und entsprechende Banner. In den bisherigen Beiträgen der Redner war Palästina immer wieder ein Thema.
Laut Angaben von Polizeisprecherin Anja Dierschke haben sich mittlerweile um die 1800 Menschen zum „Revolutionären 1. Mai“ am Südstern versammelt. Es strömen aber stetig weitere Personen hinzu, viele werden sich wohl auch erst im Laufe der Strecke der Demonstration im Neukölln anschließen. Angemeldet sind 5000 Teilnehmende.
Morgenpost-Reporter Dennis Meischen hat die Spitze des Zuges kurz vor dem Start gefilmt. Das Video finden Sie hier:
Polizei sperrt östliche Hälfe des Hermannplatzes ab
17.50 Uhr: Am Hermannplatz, wo die „Revolutionäre 1.-Mai-Demo“ gleich vorbeikommen soll, hat die Polizei die östliche Hälfte abgesperrt. Ein Cafébetreiber hat eigenständig Flatterband um seine Tische und Stühle gespannt, wegen der „vielen Leute“. Auf dem Platz stehen und sitzen Männergruppen und vereinzelte Menschen mit Palästinensertüchern.
Jung-Sozialisten-Demo erreicht den Südstern
17.30 Uhr: Die Demonstration der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und anderer Gruppen mündet in den großen Umzug, zu dem man sich am Südstern versammelt. In den zurückliegenden 80 Minuten haben die jungen lautstarken Sozialisten 10, 20 Slogans zu allerlei Ungerechtigkeit in der Welt skandiert. Ein Aufruf zur Freilassung der israelischen Hamas-Geiseln war nicht darunter.
Rapper mit Auftritten vor dem Start der 18-Uhr-Demo
17.28 Uhr: Mehr und mehr Menschen finden sich am Südstern ein. Auf einer Bühne, die von Bund der Kommunist:innen (BdK) organisiert wurde, finden verschieden Rap-Acts statt. Nach Auftritten des Hamburger Rappers KamiQaz und der Berliner Rapperin Sohra, die unter anderem ihren Song „Palestine will be free“ performt, stehen aktuell die Rapper der Gruppe Teuterekordz aus Prenzlauer Berg auf der Bühne. Die Menschen direkt vor der Bühne tanzen und springen. „Es ist uns eine Ehre, hier auf der revolutionären 1. Mai Demo zu spielen“, so der Rapper Sechser von Teuterekordz.
Junge Demo-Teilnehmer mit Gaza- und Palästina-Slogans
17.06 Uhr: Kurz vor Erreichen des Sammelpunkts zur 18-Uhr-Demo am Südstern werden die Gaza- und Palästina-Slogans der jungen Teilnehmer des Umzugs der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und anderer Gruppen immer intensiver. Ein Schild beklagt vermeintliche Apartheit gegenüber Palästinensern.
500 Menschen am Südstern – Wasserwerfer stehen bereit
17 Uhr: Nach Angaben eines Polizeisprechers haben sich bislang mindestens 500 Menschen am Südstern eingefunden, um an der „Revolutionären-1. Mai“-Demonstration teilzunehmen. Allerdings ist der Zulauf weiterhin stark. Im jetzigen Versammlungsbild dominieren die Palästina-Fahnen. Viele Teilnehmer tragen ein Pali-Tuch über dem Kopf oder den Schultern. Die Stimmung ist bislang entspannt, eine Rapperin steht auf einem Truck und macht Musik. Rund um die Aufzugsstrecke, die vom Südstern zur Karl-Marx-Straße über die Sonnenallee und wieder zurück führt, haben sich zahlreiche Polizeikräfte positioniert – auch zwei Wasserwerfer stehen bereit.
MyGruni-Demo erreicht Bahnhof Grunewald
16.58 Uhr: Die MyGruni-Demo ist am Bahnhof Grunewald angekommen. Die S-Bahn Richtung Innenstadt füllt sich. Manche Teilnehmer wollen jetzt noch am Südstern weiter demonstrieren.
Polizeigewerkschaft lobt Einsatzkräfte
16.36 Uhr: Lobende Worte an der Polizeiarbeit kommen aus der Beschäftigtenvertretung. Die Einsatzkräfte hätten „die Walpurgisnacht sehr professionell und geräuschlos über die Bühne gebracht und auch beim heutigen Tag der Arbeit sehr aufmerksam und professionell dafür gesorgt, dass es bis hierhin die vielen positiven Bilder von feiernden Menschen und engagierten Demokraten sind, die hängen bleiben“, sagte Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei Berlin am Mittwochnachmittag. „Wir wünschen allen Einsatzkräften, dass sie gesund durch die Nacht kommen und sind uns sicher, dass die Polizei Berlin allen Antisemiten und anderen Extremisten, die den 1. Mai für menschenverachtende Parolen und Straftaten missbrauchen wollen, klare rechtsstaatliche Grenzen aufzeigen.“ Eine Bilanz der Polizei zur Walpurgisnacht lesen Sie hier.
In Kreuzberg wehen auch palästinensische Fahnen
16.33 Uhr: Der Umzug der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und anderer Gruppen zieht weiter über die Kottbusser Brücke in Richtung Neukölln. Palästinensische Fahnen wehen, man singt „Viva Palestine“. Die Demonstranten halten sich bislang im legalen Rahmen.
Jugenddemo zieht durch Kreuzberg
16.25 Uhr: Die Demonstration „Jugend gegen Krieg und Krise“ pausiert unter der Bahnbrücke am Kottbusser Tor in Kreuzberg. Rund 300 junge Menschen skandieren Slogans gegen Rassismus, Rüstung und für ein besseres Bildungswesen. Aufgerufen zum Umzug haben linke Gruppen sowie die Gewerkschaft GEW. Ein einzelnes Schild mit der Aufschrift „Viva Palästina“ ist zwischen den roten Fahnen zu sehen.
Innensenatorin und Regierender Bürgermeister sprechen von bislang insgesamt friedlichen Verlauf
16.16 Uhr: Bei einem Besuch der Feuerwache Urban in Kreuzberg spricht Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Nachmittag von einem bisher insgesamt friedlichen 1. Mai, einem „Fest der Familien und der Kinder“. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bekräftigt, dass der 1. Mai ein Tag des Feierns und des Kampfes für faire Arbeitsbedingungen sei. „Zum 1. Mai gehören mit Sicherheit nicht Krawall, Steine, Angriffe auf Polizei und Feuerwehr“, so Wegner.
Die Berliner Polizei sei in diesem Sinne gut auf die 18 Uhr-Demo des „Revolutionären 1. Mai“ vorbereitet und werde alle Mittel einsetzen, die nötig seien, um die Ordnung zu wahren und möglichst schnell Straftaten zu unterbinden. Hierfür seien auch Staatsanwälte und Richter im Bereitschaftsdienst, insbesondere, wenn es um die Bewertung antisemitischer und Israelfeindlicher Straftaten geht. Insgesamt befinden sich derzeit 6200 Einsatzkräfte der Berliner Polizei und von neun weiteren Landespolizeien auf den Straßen, davon auch 650 Einheiten der Bundespolizei an neuralgischen Bahnhöfen.
Entspannte Stimmung in Neukölln
16.10 Uhr: In wenigen Stunden wird es hier ganz anders zugehen. Doch vor dem Start der „Revolutionären 1. Mai Demonstration“ am Südstern ist es weiterhin ruhig auf der Demoroute in Neukölln. Die Menschen stehen Schlange vor den Spätis und sitzen vor den Cafés an Sonnenallee und Karl-Marx-Straße. Die Stimmung ist entspannt. Lediglich das Polizeiaufgebot ist seit den Mittagsstunden mehr geworden.
Berittene Polizisten sichern die MyGruni-Demo in Grunewald
16.04 Uhr: Die MyGruni-Demonstration durch Villen- und Wohnstraßen in Grunewald wird auch von berittenen Polizisten gesichert. Am Rande bestaunen Schaulustige die teilweise karnevalistisch herausgeputzten Teilnehmer. Von diesen skandieren einige „Eat the rich“ und fordern höhere Besteuerung von Vermögen. Andere bestaunen und fotografieren die pompösen Gebäude hinter hohen Hecken und Zäunen.
Polizei entdeckt und beschlagnahmt Steindepot auf einem Dach entlang der Demo-Strecke
15.55 Uhr: Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik bestätigte am Nachmittag, dass ein Steindepot auf einem Dach entlang der Strecke der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ entdeckt, ausgehoben und beschlagnahmt wurde. „Polizisten sind Menschen“, sagte dazu Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU). „Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass wir die Menschen schützen müssen, die uns schützen.“ Das gelte für Polizisten ebenso wie für die Feuerwehr und Rettungskräfte, so Wegner.
MyGruni-Demo gestartet
15.46 Uhr: Der Protestzug mit mehr als 4000 Teilnehmern ist unterwegs im Villenviertel Grunewald. In Redebeiträgen wird unter anderem gegen den geplanten Zaun um den Görlitzer Park protestiert: „Es gibt Gerüchte, dass im gesamten Kiez Bolzenschneider ausverkauft sind.“
Das steht auf dem Menüplan der Polizisten
15.45 Uhr: Beim vergangenen Großeinsatz der Polizei zu Silvester hatte es viel Ärger mit verschimmelten Essen gegeben. Doch diesmal ist die kulinarische Versorgung der Beamten offenbar besser. Ob vegan, vegetarisch oder mit Fleisch: Mit der Verpflegung habe alles gut funktioniert, so eine Polizeibeamtin vor Ort in Neukölln. „Wir sind alle zufrieden mit dem Essensangebot“, sagt ihr Kollege.
Wie Benjamin Jendro, Berliner Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) auf X schrieb, haben die Beamten die Auswahl zwischen Penne Pomodori mit getrockneten Tomaten und Basilikum, süß-sauer mariniertem Schweinefleisch mit Gemüse und Thai-Reis, Bio Rinderfrikadellen in Paprika-Rahmsoße und Spätzle oder Chicken Korma.
Der coolste Spot in ganz Berlin
15.30 Uhr: Das Statthaus Böcklerpark in Kreuzberg bereitet Leuten im Alter von 10 bis 25 Jahren einen großen Tag der Arbeit. Auf der Wiese spielt das Jugendorchester Stevie Wonder, die Polizei ist da mit Präventionstraining, manche essen ein scharfes Chili, und auf der Bühnen batteln sich zu Old-School-Beats die Besten der Besten im Breakdance. In diesem Moment ist das Jugendzentrum: der coolste Spot in ganz Berlin.
Innensenatorin Spranger lobt gute Vorbereitung der Polizei
15.20 Uhr: Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat die gute Vorbereitung der Polizei auf die Demonstrationen zum 1. Mai gelobt. „Die Sicherheit unserer Stadt hat oberste Priorität“, teilte Spranger auf X mit. Die Polizei werde konsequent gegen Straftäterinnen und Straftäter vorgehen, kündigte sie an. Nach eigenen Angaben begleitet die Polizei heute mit 5600 Beamten insgesamt 19 Demos. Unterstützt werde man dabei von 2400 Polizistinnen und Polizisten aus mehreren anderen Bundesländern, teilte das Präsidium mit.
Angrillen auf dem Tempelhofer Feld
14.52 Uhr: Auf dem Tempelhofer Feld wird der Feiertag und die Sonne genossen. Und der Grillplatz rege genutzt.
Bereits 4000 Menschen bei MyGruni-Demo
14.30 Uhr: Jetzt sind es laut Polizei 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der satirischen Demonstration zur „Umverteilung“ in Grunewald. Rund um den Johannaplatz sammeln sich die Menschen auch in den Seitenstraßen. Viele sitzen im Schatten, manche sind mit der Familie gekommen und picknicken. Laut einer Polizeisprecherin gibt es bis auf eine Identitätsfeststellung wegen Beleidigung bisher keine Zwischenfälle. Der Vorfall habe mutmaßlich keinen Bezug zur Demo gehabt. Der geplante Protestmarsch zum S-Bahnhof Grunewald soll sich mit einiger Verzögerung demnächst in Bewegung setzen.
Auch ohne MyFest – Kreuzberger genießen freien Tag
14.12 Uhr: Pessimisten hatten vor diesem 1. Mai vorausgesagt, dass die Kreuzberger und ihre Besucher ohne ein MyFest hilflos und unteramüsiert durch die Straßen schlurfen würden. Das war natürlich ein Riesenirrtum. Denn an jeder Ecke, ob auf der Admiralbrücke oder vor dem schicken Cocktailstand oder an der Kulteisdiele „Isabel“ in der Grimmstraße, sitzen Paare und Grüppchen zusammen und genießen beim Getränk aus Gastronomie oder dem Späti einander Gesellschaft.
Bereiten sich Linksextreme auf eine Eskalation in Neukölln vor?
13.41 Uhr: Auf der Pannierstraße in Neukölln gibt es Hinweise auf angelegte Steindepots und Dachziegel. Auch eine Palästina-Flagge wollen Anwohner gesehen haben, wie die Berliner Polizei auf X mitteilte. „Wir eruieren gerade, ob das den Tatsachen entspricht“, sagte ein Beamter vor Ort. Derzeit kreist ein Polizeihubschrauber über den Bereich. Die Pannierstraße geht unweit des Hermannplatzes von der Sonnenallee ab, über die am Abend auch die Revolutionäre-1. Mai-Demonstration führen soll.
Keine Attacken auf „Kotti-Wache“
13.35 Uhr: Seit knapp 15 Monate gibt es die ‚Kotti-Wache‘ am Kottbusser Tor. Was vor Öffnung noch als Ziel zukünftiger Attacken gesehen wurde, ist an diesem 1. Mai sichtlich zur zahmen Normalität geworden. Die Absperrgitter sind jedenfalls tagsüber nicht aufgestellt.
Mehr als 2000 Menschen bei MyGruni-Demonstration erwartet
13.24 Uhr: Auf dem Johannaplatz versammeln sich immer mehr Menschen zur MyGruni-Demo. Bei der Demonstration seien 2000 Teilnehmer hier angemeldet, sagt ein Polizeisprecher vor Ort. Die Polizei rechne mit noch etwas mehr, wenn die beiden Fahrrad-Zubringer-Demos angekommen, die noch auf dem Weg sind.
Propalästinensische Aktivisten stören DGB-Demo
13.19 Uhr: Eine Gruppe pro-palästinensischer Demonstranten hat am Mittag versucht, ihr Anliegen in die Gewerkschaftsdemonstration des DGB einzubringen. Laut Polizeisprecherin Beate Ostertag haben 50 bis 100 Personen entsprechende Parolen gerufen und Plakate gezeigt. „Sie sind aus der Versammlung heraus vom Versammlungsleiter angesprochen worden und haben das dann abgestellt.“ Dabei habe es keine strafbaren Handlungen gegeben. „Wir konnten keine menschenverachtenden oder israelfeindlichen Parolen feststellen. Entsprechend gab es auch keine Strafanzeigen“, so Ostertag weiter. Man sei weiter vor Ort und unterstütze, wenn notwendig.
Demonstrieren mit Spielgeld im Grunewald
13.04 Uhr: Am Johannaplatz in Grunewald sammelt sich die satirische MyGruni-Demo mit Menschen, „die finden, man muss jetzt mal umverteilen“, wie diese beiden Herrschaften sagen. Dazu haben sie einen Koffer voller Spielgeld mitgebracht.
Ruhe vor dem Sturm am Hermannplatz
12.48 Uhr: Noch geht in Neukölln alles seinen gewohnten Gang. Einige Stunden vor der sogenannten Revolutionären 1. Mai-Demonstration ist wenig los rund um die Sonnenallee und die Karl-Marx-Straße. Der Hermannplatz ist fast leer. Die Stimmung friedlich. In den Cafés sitzen die Menschen und genießen die Sonne. Lediglich die erhöhte Polizeipräsenz – ab und an fahren Polizeiwagen vorbei – weist darauf hin, dass in einigen Stunden der Demonstrationszug hier durch die Straßen ziehen wird.
Linker Markt auf dem Mariannenplatz
12.46 Uhr: Ein MyFest auf den Straßen Kreuzbergs gibt es seit 2019 nicht mehr. Was dem am nächsten kommt, ist das 1.-Mai-Fest der Linken auf dem Mariannenplatz. In diesem Jahr erstreckt sich es weit über den Park. Hunderte sind unterwegs. Politische Gruppen und lokale Initiativen sind mit Ständen vertreten. Fordern ‚Free Assange‘, mobilisieren gegen den geplanten Zaunbau vom Görlitzer Park, verkaufen Arafat-Tücher und Baseballmützen mit ‚Free Palestine‘-Aufdruck und bieten Snacks aus aller Welt gegen eine Spende.
Tausende Menschen bei DGB-Demo
11.48 Uhr: Tausende Menschen sind bei der Berliner Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) für „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“ auf die Straße gegangen. Unter diesem Motto hatte der DGB in diesem Jahr für die Kundgebungen zum 1. Mai mobilisiert. Zu Beginn des Zugs durch Mitte der schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf 7500. Zum Abschluss gibt es eine Kundgebung vor dem Roten Rathaus.
Der DGB erinnert in diesem Jahr vor allem an die Folgen der Inflation der vergangenen beiden Jahre. „Die Menschen spüren noch immer die tiefen Löcher, die die Inflation in ihre Geldbörse gebrannt hat“, sagte die DGB-Landesvorsitzende Katja Karger vorab. „Und sind nicht mehr bereit, das hinzunehmen.“ Das hätten die Tarifkämpfe des vergangenen Jahres gezeigt, und das werde sich fortsetzen.
Fahrraddemo in den Grunewald gestartet
11.51 Uhr: Die etwa 300 Teilnehmer der Fahrrad-Demo zur sogenannten „Razzia“ im Villenviertel Grunewald(Charlottenburg-Wilmersorf) sind vom Falkplatz im Prenzlauer Berg gestartet. Die Raddemo führt über Unter den Linden, Friedrich- und Französische Straße über den Kurfürstendamm zum Johannaplatz in Grunewald. Dort wollen ab 13 Uhr wieder satirische „Spezialeinsatzkräfte“, kurz SEK, das Viertel unsicher machen.
Seit 2018 veranstaltet die satirische Initiative „Quartiersmanagement Grunewald“ die MyGruni-Demo im Villenviertel von Grunewald. Hatte es bei der ersten Auflage mehrere Sachbeschädigungen gegeben, verlief die Veranstaltung zuletzt friedlich. So versammelten sich 2023 sogar mutmaßliche Anwohner des Viertels, um ihrerseits satirisch gegen die Forderungen der Demonstranten nach „Enteignung von Reichtum“ zu demonstrieren.
Polizei schleppt letzte Falschparker am Südstern ab
11.01. Uhr: Am Südstern in Neukölln, wo am Nachmittag die „revolutionäre 1.-Mai-Demo“ starten und am Abend wieder enden soll, schleppen Polizei und Ordnungsamt die letzten Falschparker ab. Insgesamt scheint die Besorgnis ob der für Krawall und Gewalt berüchtigten Demonstration aber eher gering zu sein. Nur wenige Parkplätze sind deswegen mit außerordentlichem Halteverbot von 11 bis 24 Uhr versehen. Außer ein paar mobilen Toiletten wurden keine Vorbereitungen wie etwa Absperrgitter getroffen
Verkehrsinformationszentrale informiert über Sperrungen
10.57 Uhr: Die Demonstrationen am 1. Mai sorgen in Berlin für zahlreiche Verkehrsbehinderungen. So sind durch die aktuelle DGB-Demo die Karl-Marx-Allee, Grunerstraße und Spandauer Straße bis zum Roten Rathaus gesperrt. Dort findet bis 19.00 Uhr eine Kundgebung statt.
Wie Verkehrsinformationszentraleauf X schreibt, sind zudem in Kreuzberg die Oranienstraße und Mariannenstraße rund um den Rio-Reiser-Platz gesperrt.
Weitere Kundgebungen mit mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern gibt es hier:
· Kottbusser Tor (Kreuzberg)
· Treptower Hafen (Alt-Treptow)
· Kranoldplatz (Lichterfelde)
· S-Bahnhof Grunewald (Grunewald)
· Keithstraße (Schöneberg)
Diese Demos finden in Berlin heute statt
10.23 Uhr: Zum 1. Mai finden in Berlin wieder zahlreiche Demonstrationen und Veranstaltungen statt. Dies wird in den kommenden Stunden in der Stadt erwartet:
Bereits seit 10 Uhr versammelt sich an der Karl-Marx-Allee Ecke Straße der Pariser Kommune die Gewerkschaftsdemo des DGB. Diese wird um 11 Uhr loslaufen. Um 12 Uhr wird es dann eine Kundgebung geben, bei der verschiedene Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sprechen werden.
In Kreuzberg veranstaltet die Linskpartei ab 12 Uhr ihr Mai-Fest. Parallel dazu wird es am Bethaniendamm eine Dmeonstration unter dem Motto „Jugend gegen Krieg und Krise“ geben.
Auch im Grunewald wird es dieses Jahr wieder eine Demonstration geben. Der linke MyGruni-Aufzug wird um 14 Uhr am Johannaplatz starten und zum S-Bahnhof Grunewald ziehen. Als Protest gegen die geplante Umzäunung des Görlitzer Parks wollen die Demonstrierenden dabei einen Zaun um das Villenviertel errichten.
Um 18.00 Uhr soll dann am Südstern in Neukölln die Revolutionäre 1.Mai-Demo starten. Diese zieht erstmals nur durch Neukölln: Über Hasenheide, Fuldastraße, Sonnenallee geht es zum Hermannplatz und dann wieder zurück zum Südstern. Erst gestern wurde die Route entsprechend verkürzt. Die Polizei bereitetet sich insbesondere bei dieser Demo auf gewalttätige und auch antisemitische Ausschreitungen vor.
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