Berlin. Demos, Partys, Feste, Veranstaltungen, Öffnungszeiten: Fragen und Antworten zum 1. Mai in Berlin finden Sie in dieser Übersicht.

  • Am 1. Mai 2024 finden in Berlin etliche Demos statt
  • Außerdem prägen Straßenfeste und Partys die Hauptstadt
  • Die wichtigsten Infos zum „Tag der Arbeit“ in Berlin finden Sie hier

Berlin. Ausgelassene Partys, quietschbunte Straßenfeste, Veranstaltungen für die ganze Familie und engagierte Demonstrationen. Aber auch Randale, Gewalt und Ausschreitungen: Der 1. Mai in Berlin ist ein Tag der Gegensätze.

Tausende Menschen drängt es am „Tag der Arbeit“ hinaus ins Freie, auf die Straßen, Plätze und in die Parks der Hauptstadt, um an diesem gesetzlichen Feiertag fröhlich zu feiern oder auf Demos ihre Meinung zu äußern. Erst gegen Abend wandelt sich das Bild, wenn vermummte Autonome durch Kreuzberg oder Neukölln ziehen und mit der Berliner Polizei aneinandergeraten.

Wo ist was los am 1. Mai und in der Walpurgisnacht in Berlin? Welche Demos finden statt? Welche Partys, Feste und Veranstaltungen gibt es in der Hauptstadt? Welche Geschäfte haben mit welchen Öffnungszeiten am 1. Mai in Berlin geöffnet? Warum kommt es eigentlich immer wieder zu Krawallen? Hier finden Sie die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den 1. Mai in Berlin.

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1. Mai 2024 in Berlin: Die wichtigsten Demos

"Revolutionäre 1. Mai"-Demo in Berlin: Bilder der Randale

An der Neuköllner Sonnenallee eskaliert die Situation bei der
An der Neuköllner Sonnenallee eskaliert die Situation bei der "Revolutionären 1. Mai"-Demo 2021. Dort werden Polizisten mit Steinen und Flaschen beworfen. © Andreas Rabenstein/dpa | Andreas Rabenstein/dpa
Ein Vermummter wirft bei der Demonstration linker Gruppen zum 1. Mai am 1. Mai 2016 in Berlin im Stadtteil Kreuzberg mit Steinen.
Ein Vermummter wirft bei der Demonstration linker Gruppen zum 1. Mai am 1. Mai 2016 in Berlin im Stadtteil Kreuzberg mit Steinen. © dpa | Kay Nietfeld
Die 18-Uhr-Demo 2019:  Polizisten eskortieren Teilnehmer Demonstration über die Oberbaumbrücke von Kreuzberg nach Friedrichshain.
Die 18-Uhr-Demo 2019: Polizisten eskortieren Teilnehmer Demonstration über die Oberbaumbrücke von Kreuzberg nach Friedrichshain. © Reuters
Punks posieren vor dem Start der
Punks posieren vor dem Start der "Revolutionäre 1. Mai"-Demonstration 2017 am Kreuzberger Oranienplatz. © rtr
Polizisten nehmen einen Teilnehmer der
Polizisten nehmen einen Teilnehmer der "Revolutionären 1. Mai"-Demo in Berlin fest. © picture alliance / Ralf Hirschberger
Rettungssanitäter bei der 18-Uhr-Demo 2019 mit einer verletzten Person.
Rettungssanitäter bei der 18-Uhr-Demo 2019 mit einer verletzten Person. © Getty
Vor Beginn der Demonstration im Jahr 2019 sammeln sich die Teilnehmer am Wismarplatz.
Vor Beginn der Demonstration im Jahr 2019 sammeln sich die Teilnehmer am Wismarplatz. © dpa
Im Schwarzen Block wird bei der Demo im Jahr 2022 Pyrotechnik gezündet.
Im Schwarzen Block wird bei der Demo im Jahr 2022 Pyrotechnik gezündet. © Carsten Koall/Getty Images | Carsten Koall/Getty Images
Ein Punk am Rande der 18-Uhr-Demonstration 2017  in Kreuzberg.
Ein Punk am Rande der 18-Uhr-Demonstration 2017 in Kreuzberg. © Getty
Knapp 6000 Polizisten waren am 1. Mai 2022 in Berlin stadtweit im Einsatz.
Knapp 6000 Polizisten waren am 1. Mai 2022 in Berlin stadtweit im Einsatz. © Maurizio Gambarini
Kleine Rangeleien und Festnahmen auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg.
Kleine Rangeleien und Festnahmen auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg. © BM | Thomas Peise
Zwei junge Frauen beim Start der Demo zum 1. Mai im Jahr 2017.
Zwei junge Frauen beim Start der Demo zum 1. Mai im Jahr 2017. © Reto Klar
Polizeifahrzeuge im Görlitzer Park.
Polizeifahrzeuge im Görlitzer Park. © dpa | Christophe Gateau
Friedrichshain, Mai-Demo 2019: Polizisten und Demonstranten stehen sich an der Warschauer Straße gegenüber.
Friedrichshain, Mai-Demo 2019: Polizisten und Demonstranten stehen sich an der Warschauer Straße gegenüber. © Reuters
Friedrichshain: Ein Demonstrant wird bei der
Friedrichshain: Ein Demonstrant wird bei der "Revolutionären 1. Mai"-Demo von Beamten in Gewahrsam genommen. © Reuters
Der Demonstrationszug im Jahr 2021  von oben.
Der Demonstrationszug im Jahr 2021 von oben. © dpa
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Revolutionäre 1. Mai-Demo: Der Fokus der Berliner Polizei am „Tag der Arbeit“ liegt seit Jahren auf der sogenannten „Revolutionären 1. Mai“-Demonstration, die in den Vorjahren ab 18 Uhr durch die Berliner Ortsteile Kreuzberg, Friedrichshain und Neukölln gezogen ist. Aus dem Demonstrationszug heraus kam es immer wieder zu Flaschen- und Steinwürfen auf Polizisten und zum Zünden von Pyrotechnik. Als besonders gewaltbereit erwies sich dabei der sogenannte Schwarze Block, schwarz gekleidete und vermummte Linksextremisten, die meist die Spitze des Aufzugs bilden. In den vergangenen Jahren waren massive Ausschreitungen ausgeblieben. Die wichtigsten Details zur „Revolutionären 1. Mai“-Demo 2024 in Berlin finden Sie hier.

Demo des Deutschen Gewerkschaftbunds (DGB): Am 1. Mai findet in Berlin die traditionelle Mai-Demo des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) statt. 2024 steht die Veranstaltung unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“. Dabei gibt es ein Bühnenprogramm und Live-Musik vor dem Roten Rathaus. Schon vorher kommt es zu Korsos von Motorrad- und Fahrradfahrern sowie Skatern, die im gesamten Stadtgebiet für erhebliche Verkehrseinschränkungen sorgen können.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "MyGruni"-Demo am 1. Mai in Berlin-Grunewald. © Reuters

MyGruni-Demo in Grunewald: Seit 2018 veranstaltet die satirische Initiative „Quartiersmanagement Grunewald“ die MyGruni-Demo im Villenviertel von Grunewald. Dabei hatte es bei der ersten Auflage auch Sachbeschädigungen gegeben. Aus der Menge heraus hatten einzelne Demo-Teilnehmer Autos bespuckt und besprüht, Fensterscheiben beschädigt oder Türklingeln beklebt. Im vergangenen Jahr hatte eine Fahrrad-Sternfahrt für Sperrungen und Verkehrseinschränkungen gesorgt. Details zur My-Gruni-Demo in Berlin-Grunewald am 1. Mai 2024 finden Sie hier.

Weitere Demos: Im ganzen Berliner Stadtgebiet findet am 1. Mai eine Vielzahl von Demonstrationen und Aufzügen statt. Eine Übersicht mit Zeiten, Adressen und Bezeichnungen findet sich auf der Seite der Berliner Versammlungsbehörde.

Straßenfeste, Konzerte & Veranstaltungen am 1. Mai 2024

Myfest in Berlin - die besten Bilder

Punk, Protest, Folklore: ein Prosit auf dem Myfest in Kreuzberg.
Punk, Protest, Folklore: ein Prosit auf dem Myfest in Kreuzberg. © BM | Uta Keseling
Straßenkünstler DJuggeldy unterhält die Zuschauer auf dem Myfest mit seiner Diabolo-Show.
Straßenkünstler DJuggeldy unterhält die Zuschauer auf dem Myfest mit seiner Diabolo-Show. © dpa | Monika Skolimowska
Lebensfreude statt Hass: Vor einer der Myfest-Bühnen fassen sich die Zuschauer spontan an den Händen und tanzen.
Lebensfreude statt Hass: Vor einer der Myfest-Bühnen fassen sich die Zuschauer spontan an den Händen und tanzen. © dpa | Monika Skolimowska
Straßenverkäufer servieren an ihren Ständen auf dem Myfest im Berliner Bezirk Kreuzberg Street Food.
Straßenverkäufer servieren an ihren Ständen auf dem Myfest im Berliner Bezirk Kreuzberg Street Food. © dpa | Monika Skolimowska
Eine Straßenkünstlerin zeigt auf dem Myfest ihr Können.
Eine Straßenkünstlerin zeigt auf dem Myfest ihr Können. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Bunt verkleidet und voller Lebensfreude: Tänzer auf dem Myfest unterhalb der Hochbahn.
Bunt verkleidet und voller Lebensfreude: Tänzer auf dem Myfest unterhalb der Hochbahn. © Reto Klar
Ein Musiker vor der Kiez-Institution SO36 an der Kreuzberger Oranienstraße.
Ein Musiker vor der Kiez-Institution SO36 an der Kreuzberger Oranienstraße. © Sergej Glanze
Auch im Görlitzer Park wird der 1. Mai gefeiert.
Auch im Görlitzer Park wird der 1. Mai gefeiert. © picture alliance /dpa/Ole Spata
Das Myfest am Mariannenplatz in Kreuzberg.
Das Myfest am Mariannenplatz in Kreuzberg. © JÖRG KRAUTHÖFER
Junge Besucher tanzen beim Kreuzberger Straßenfest Myfest.
Junge Besucher tanzen beim Kreuzberger Straßenfest Myfest. © picture alliance / Bernd von Jut | dpa Picture-Alliance / Bernd von Jutrczenka
Ein Myfest-Besucher verteilt
Ein Myfest-Besucher verteilt "free hugs". © Maurizio Gambarini
Ein Besucher macht beim Myfest ein Selfie von einer Leiter.
Ein Besucher macht beim Myfest ein Selfie von einer Leiter. © picture alliance / Kay Nietfeld/ | dpa Picture-Alliance / Kay Nietfeld
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Myfest in Kreuzberg: Seit 2003 prägt das Myfest rund um die Oranienstraße in Kreuzberg das Bild der Straßenfeste zum 1. Mai in Berlin. Entstanden war es auch, um Autonomen und Linksextremisten den Raum für Eskalationen zu nehmen. Während der Corona-Pandemie fiel das Fest aus. Auch 2023 wurde das Myfest abgesagt. Und auch in diesem Jahr wird es in Kreuzberg kein großes Fest geben. Halis Sönmez, Vorsitzender des Myfest e. V., sagte auf Anfrage der „taz“, es habe keine Verständigung zwischen ihm als Organisator und dem grün regierten Bezirk gegeben. Ein endgültiges Ende aber bedeute die Absage nicht: „2025 wollen wir wieder ein Myfest ausrichten“, so Sönmez

Absehbar ist aber, dass auch ohne offizielle Genehmigung entlang der Oranien-, Wiener oder Skalitzer Straße auf den Gehwegen gefeiert werden wird. Die wichtigsten Infos zur Absage des Myfest 2024 am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg finden Sie hier.

1. Mai 2024: Hier erfahren Sie alles über Demos, Partys und  Veranstaltungen am „Tag der Arbeit“  in Berlin.
1. Mai 2024: Hier erfahren Sie alles über Demos, Partys und Veranstaltungen am „Tag der Arbeit“ in Berlin. © Sergej Glanze

Öffnungszeiten am 1. Mai in Berlin: So haben die Geschäfte geöffnet

Der 1. Mai ist auch in Berlin ein gesetzlicher Feiertag. Supermärkte, Geschäfte, Einkaufszentren & Co. haben an diesem Tag geschlossen. Ausnahmen bilden in Berlin die besondere Verkaufsstellen an Bahnhöfen. Zu diesen Angeboten zählen etwa:

  • Rewe-Supermarkt im Ostbahnhof
  • Penny-Discounter im Ostbahnhof
  • Rewe-Supermarkt im Hauptbahnhof
  • Edeka-Supermarkt an der Friedrichstraße
  • Denn's Biomarkt am Bahnhof Gesundbrunnen
  • Denn's Biomarkt am Ostkreuz
  • Edeka im Bahnhof Lichtenberg
  • Edeke am Bahnhof Südkreuz
  • Rewe am Flughafen BER (Terminal 1)
  • Spar Express Bahnhof Alexanderplatz
  • Hit-Ulrich am Bahnhof Zoo
  • Spar Express im Bahnhof Zoo
  • Rewe to Go am Bahnhof Warschauer Straße

Eine Übersicht samt Öffnungszeiten der Supermärkte, die auch am 1. Mai 2024 in Berlin geöffnet haben, finden Sie hier.

Randale am 1. Mai in Berlin: Festnahmen, verletzte Polizisten – die Bilanz der vergangenen Jahre

Polizisten und Demonstranten bei der
Polizisten und Demonstranten bei der "Revolutionären 1. Mai"-Demo in Kreuzberg. © dpa | Michael Kappeler

Die Berliner Sicherheitsbehörden veröffentlichen jedes Jahr am Tag nach den Mai-Demonstrationen ihre Bilanz. Im Vordergrund stehen dabei zwei Ziffern: die Zahl der Festnahmen und die Zahl der verletzten Polizisten. In dieser Tabelle können Sie sehen, wie sich diese Zahlen in den vergangenen Jahren entwickelt haben.

Zum Vergleich: Die höchste Zahl der Festnahmen gab es im Jahr 2001 mit 616 festgenommenen Personen. Im Jahr 2009 erreichte die Zahl der verletzten Polizisten mit 479 ihren bisherigen Höchststand. Über die jeweiligen Jahreszahlen gelangen sie zu den ausführlichen Berichten über die Bilanz.

JahrFestnahmenVerletzte Polizisten
1. Mai 20139454
1. Mai 20146861
1. Mai 20155341
1. Mai 20164259
1. Mai 20177232
1. Mai 201810320
1. Mai 20194439
1. Mai 202020918
1. Mai 202135493
1. Mai 20227430
1. Mai 2023588

1. Mai 1987 in Berlin: Warum gibt es immer wieder Randale? Die Geschichte der Mai-Demonstrationen

1. Mai 1987 in Berlin-Kreuzberg: Bilder der Randale-Nacht

In der Nacht vom 1. auf den 2. Mai 1987 kam es in Berlin-Kreuzberg zu schweren Krawallen und Plünderungen. Dabei brannte auch ein Bagger.
In der Nacht vom 1. auf den 2. Mai 1987 kam es in Berlin-Kreuzberg zu schweren Krawallen und Plünderungen. Dabei brannte auch ein Bagger. © picture alliance/dpa/Roland Holschneider
Auf vielen Kreuzberger Straßen wurden Barrikaden errichtet und angezündet.
Auf vielen Kreuzberger Straßen wurden Barrikaden errichtet und angezündet. © picture alliance/dpa/Roland Holschneider
900 junge Randalierer lieferten zwölf Stunden lang Straßenschlachten mit der Polizei.
900 junge Randalierer lieferten zwölf Stunden lang Straßenschlachten mit der Polizei. © imago | Peter Homann
Die Gewalteskalation ereignete sich vor allem  im östlichen Teil Kreuzbergs, im damals sogenannten SO36, dem Postzustellbezirk Südost 36.
Die Gewalteskalation ereignete sich vor allem im östlichen Teil Kreuzbergs, im damals sogenannten SO36, dem Postzustellbezirk Südost 36. © imago | Peter Homann
Auch Autos wurden in der Nacht abgezündet und komplett zerstört.
Auch Autos wurden in der Nacht abgezündet und komplett zerstört. © picture alliance/dpa/Roland Holschneider
Bilder der chaotischen Nacht vermitteln einen Eindruck der Auschreitungen zum
Bilder der chaotischen Nacht vermitteln einen Eindruck der Auschreitungen zum "Tag der Arbeit". © imago | Peter Homann
56 Randalierer wurden festgenommen. 245 Polizisten wurden verletzt.
56 Randalierer wurden festgenommen. 245 Polizisten wurden verletzt. © imago | Peter Homann
Der Bolle-Supermarkt am Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg brannte aus.
Der Bolle-Supermarkt am Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg brannte aus. © picture alliance / akg-images | Henning Langenheim/akg-images
Der abgebrannte und geplünderte Bolle-Supermarkt nahe des Görlitzer Bahnhofs nach den schweren Krawallen am 1. Mai 1987 in Berlin-Kreuzberg.
Der abgebrannte und geplünderte Bolle-Supermarkt nahe des Görlitzer Bahnhofs nach den schweren Krawallen am 1. Mai 1987 in Berlin-Kreuzberg. © imago | Peter Homann
In der Nacht war es in dem Supermarkt zuvor zu Plünderungen gekommen.
In der Nacht war es in dem Supermarkt zuvor zu Plünderungen gekommen. © picture alliance/dpa/Roland Holschneider
Ein ausgebranntes Auto an der Skalitzer Straße, im Hintergrund die gepünderte und ausgebrannte Filiale der Supermarktkette Bolle.
Ein ausgebranntes Auto an der Skalitzer Straße, im Hintergrund die gepünderte und ausgebrannte Filiale der Supermarktkette Bolle. © picture alliance/akg-images/Henning Langenheim
Der Tag danach: Schaulustige vor ausgebrannten Autos an der Skalitzer Straße in Kreuzberg.
Der Tag danach: Schaulustige vor ausgebrannten Autos an der Skalitzer Straße in Kreuzberg. © picture alliance/akg-images/Henning Langenheim
Spuren der Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei auf der Skalitzer Straße in Kreuzberg.
Spuren der Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei auf der Skalitzer Straße in Kreuzberg. © picture alliance/akg-images/Henning Langenheim
Ein Autowrack und im Hintergrund der ausgebrannte Bolle-Supermarkt an der Skalitzer Ecke Manteuffelstraße.
Ein Autowrack und im Hintergrund der ausgebrannte Bolle-Supermarkt an der Skalitzer Ecke Manteuffelstraße. © picture alliance/akg-images/Henning Langenheim
Schaulustige beobachten die Aufräumarbeiten nach der Randale-Nacht an der Oranienstraße Ecke Heinrichplatz.
Schaulustige beobachten die Aufräumarbeiten nach der Randale-Nacht an der Oranienstraße Ecke Heinrichplatz. © picture alliance/akg-images/Henning Langenheim
Ein demoliertes Schaufenster an der Oranienstraße in Kreuzberg.
Ein demoliertes Schaufenster an der Oranienstraße in Kreuzberg. © picture alliance/akg-images/Henning Langenheim
Die Berliner Polizei zog sich am 1. Mai 1987 für mehrere Stunden vollständig aus SO 36, dem östlichen Teil Kreuzbergs, zurück.
Die Berliner Polizei zog sich am 1. Mai 1987 für mehrere Stunden vollständig aus SO 36, dem östlichen Teil Kreuzbergs, zurück. © picture alliance / Rolf Kremming
Im Steinhagel zogen sich die Polizisten zurück.
Im Steinhagel zogen sich die Polizisten zurück. © imago | Peter Homann
Es dauerte viele Stunden , bis die Polizei die Situation unter Kontrolle hatte.
Es dauerte viele Stunden , bis die Polizei die Situation unter Kontrolle hatte. © imago | Peter Homann
Aufräumarbeiten an einem geplünderten und zum Teil ausgebrannten Geschäft.
Aufräumarbeiten an einem geplünderten und zum Teil ausgebrannten Geschäft. © picture alliance/dpa/Roland Holschneider
Ein ausgebranntes Auto in Kreuzberg.
Ein ausgebranntes Auto in Kreuzberg. © picture alliance/dpa/Roland Holschneider
Ein weiterer ausgebrannter nach den schweren Krawallen und Plünderungen am 1. Mai 1987.
Ein weiterer ausgebrannter nach den schweren Krawallen und Plünderungen am 1. Mai 1987. © picture alliance/dpa/Roland Holschneider
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Erstmals aneinandergeraten waren Demonstranten und Polizisten am 1. Mai 1987. Es waren gleich mehrere Ursachen, die zur Eskalation beigetragen haben: Während viele Kreuzberger nach dem harten Winter noch auf die Kohlenhilfe des Senats angewiesen waren, feierte das offizielle Berlin am 30. April im weiträumig abgesperrten ICC die Eröffnung zur 750-Jahr-Feier Berlins. Viele empfanden die pompöse Veranstaltung als Affront. Zudem hatte die Polizei am Morgen des 1. Mai mehrere Büros der Gegner der anstehenden Volkszählung im selbstverwalteten „Mehringhof“ durchsucht. Insgesamt war die politische Stimmung in West-Berlin aufgeheizt. Der Besuch des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan stand an, und der Internationale Währungsfonds (IWF) plante ein Treffen in Berlin im darauf folgenden Jahr.

Ein großer Polizeieinsatz auf dem Mai-Fest am Lausitzer Platz löste schließlich zwölf Stunden andauernde Straßenschlachten aus, in der Nacht wurde Kreuzberg zeitweise abgeriegelt, die Polizei zog sich zurück. Zumeist junge Randalierer zündeten Barrikaden und Autos an und warfen Pflastersteine auf Polizisten. Es kam zu Plünderungen. Dabei wurde auch eine Filiale der Supermarkt-Kette Bolle an der Wiener Ecke Skalitzer Straße in Brand gesetzt. Die Zahlen zur Randale-Nacht in Kreuzberg:

  • 900 Randalierer
  • 36 brennende Autos
  • 30 geplünderte Läden
  • 56 Festnahmen
  • 245 verletzte Polizisten

Walpurgisnacht 2024: der Vorabend des 1. Mai – Demos und Veranstaltungen im Überblick

Feuertänzer bei der Feier zur Walpurgisnacht im Mauerpark in Prenzlauer Berg.
Feuertänzer bei der Feier zur Walpurgisnacht im Mauerpark in Prenzlauer Berg. © dpa | Kay Nietfeld

Mauerpark: Die „Friedvolle Walpurgisnacht“ im Mauerpark in Prenzlauer Berg begeistert Besucherinnen und Besucher seit vielen Jahren mit Lagerfeuer, Artistik, Jonglieren, Musik und Tanz. Entstanden ist das Fest als friedliche Antwort auf gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten im Mauerpark. In diesem Jahr aber fällt das Fest aufgrund von Bauarbeiten aus. Weitere Feste und Veranstaltungen in der Walpurgisnacht 2024 in Berlin finden Sie in dieser Übersicht.

„Take Back the Night“-Demo: Am Abend der Walpurgisnacht war es in den vergangenen Jahren wiederholt zu Demonstrationen feministischer Gruppen gekommen. Auch aus dieser Veranstaltung heraus war es in der Vergangenheit zu Gewalttaten gekommen. Infos zur „Take Back the Night“-Demo 2024 in Berlin finden Sie hier.

Tanz in den Mai 2024: Partys in der Übersicht

Kulturbrauerei: In den Clubs der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg gibt es auch 2024 eine Vielzahl von Partys zum Tanz in den Mai. Ob Soda, Kesselhaus oder Alte Kantine: Auf insgesamt neun Floors legen 20 DJs auf. Die Party startet ab 22 Uhr.

Berlin Indie Night im Cassiopeia: Auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain wird im Club Cassiopeia in den Mai getanzt. Ab 23 Uhr.

Birgit: Auch am Schleusenufer in Kreuzberg wird in den Mai gefeiert, im Wohnzimmer, Bunker, Rummel und Open-Air. Zum Lineup zählen Dobe, Till Antonio, TraumaMia, Ele Luz, Laxberger und viele mehr.

Weitere Empfehlungen, Klassiker und Geheimtipps zum Tanz in den Mai 2024 in Berlin finden sich in dieser Party-Übersicht.