Berlin. Bei der Pflege und Gesichtsreinigung von Mischhaut kann man viel falsch machen. Wir erklären Ihnen, wie Sie es richtig machen.

  • Mischhaut entsteht durch eine unausgewogene Talgproduktion, die die Haut trocken und fettig macht
  • Pflegeprodukte für Mischhaut sollten bestimmte Kriterien erfüllen und unter anderem nicht-komedogen sein
  • Wichtig für Mischhaut ist die Feuchtigkeitspflege – auch für die fettigen Hautpartien

Es gibt wohl keinen Hauttyp, der bei der Pflege und Gesichtsreinigung so anspruchsvoll ist wie Mischhaut. Da die Haut sowohl fettig als auch trocken ist, kann sich die Hautpflege zu einem Drahtseilakt entwickeln. Viele Pflegeprodukte sind nicht für Mischhaut geeignet. Wenn die Symptome trockener und fettiger Haut stark ausgeprägt sind, braucht man für die einzelnen Hautpartien unterschiedliche Wirkstoffe.

Was ist Mischhaut?

Wenn die Symptome von fettiger Haut und trockener Haut gleichzeitig auftreten, spricht man von Mischhaut. Wie bei jedem Hauttyp liegen auch bei Mischhaut die Ursachen in der Aktivität der Talgdrüsen und in der Hautschutzbarriere.

Die Talgdrüsen produzieren Fette (Lipide), die in Kombination mit Wasser, Enzymen und abgestorbenen Hautzellen den Säureschutzmantel der Haut bilden. Er ist dafür da, Umwelteinflüsse und Krankheitserreger abzuwehren und die Feuchtigkeitsspeicher der Haut zu schützen. Eine normale Talgproduktion ist daher eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde und geschmeidige Haut.

Bei Mischschaut besteht ein Ungleichgewicht in der Talgproduktion: Auf der T-Zone – auf Stirn, Nase und Kinn werden zu viele Fette gebildet, was die Poren verstopfen lässt und Entzündungen fördert. Hingegen ist die Haut an den Wangen und um die Augen herum trocken, weil die Aktivität der Talgdrüsen hier reduziert ist. Neben einer genetischen Veranlagung kann auch die falsche Hautpflege die Lipidschicht der Haut beeinflussen.

Äußere Faktoren wie eine ungesunde Ernährung, Stress und Alkoholkonsum können zudem die Symptome fettiger und trockener Haut verstärken.

Wie erkenne ich Mischhaut? Das sind die Merkmale

Ob man Mischhaut hat, kann man leicht herausfinden, wenn man sich seine Haut genau anschaut:

  • Auf der T-Zone bildet sich ein glänzender Fettfilm, der im Laufe des Tages immer mehr zunimmt. Die Poren sind erweitert und man hat häufig Pickel und Mitesser.
  • Die Wangen und die Augenpartie sind trocken und feinporig. Wenn die Haut stark austrocknet, können starke Spannungsgefühle und Juckreiz auftreten. Typisch für fettarme Haut sind zudem Trockenheitsfältchen und ein fahler Teint.

Wenn Mischhaut falsch gepflegt wird, können die trockenen Hautpartien noch mehr Lipide verlieren. Dann können auch Symptome empfindlicher Haut auftreten. Das ist daran erkennbar, dass die Haut auf bestimmte Reize mit Rötungen, Schuppenbildung, Juckreiz oder Brennen reagiert.

Im Alter wird aus Mischhaut trockene Haut – denn die Talgdrüsen bilden immer weniger Lipide. Hautunreinheiten oder ein sichtbarer Fettfilm treten dann nicht mehr auf. Dafür wir die Haut immer trockener: Der Säureschutzmantel wird schwächer, wenn wir älter werden, wodurch die Haut mehr Feuchtigkeit verliert.

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Mischhaut: Welche Hautpflegeprodukte brauche ich?

Wer Mischhaut hat, muss bei der Pflege die Bedürfnisse zweier Hauttypen berücksichtigen. Das kann eine ziemliche Herausforderung sein und manchmal die Anwendung unterschiedlicher Pflegeprodukte erfordern. Wenn aber die Haut weder extrem trocken noch extrem fettig ist, lassen sich für beide Hautpartien dieselben Produkte anwenden.

Geeignet für Mischhaut sind Formulierungen, die…

  • nicht-komedogen sind. Das bedeutet, dass die Inhaltsstoffe die Poren nicht verstopfen.
  • einen leicht sauren pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 haben, um den Säureschutzmantel zu stärken.
  • keine hautreizenden Inhaltstoffe enthalten, wie Alkohol, synthetische Duft- und Konservierungsstoffe oder Mineralöl.

Zusätzlich sollte man bei Mischhaut nach Produkten Ausschau halten, deren Wirkstoffe sowohl trockener Haut als auch fettiger Haut guttun:

  • Ringelblume, Kamille und Hamamelis beruhigen die Haut, wirken antientzündlich und verfeinern das Hautbild.
  • Ceramide, Sheabutter und Urea (Harnstoff) stärken den Säureschutzmantel, indem sie die Haut mit wertvollen Lipiden versorgen, die Poren dabei aber nicht verstopfen und keinen öligen Film auf der Haut hinterlassen.
  • Nicht-komedogene Gesichtsöle wie Jojobaöl, Sheabutter oder Traubenkernöl ziehen schnell ein und helfen der Haut mit antientzündlichen, talgregulierenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften.

Pflege von Mischhaut: T-Zone braucht talgregulierende Wirkstoffe

Manchmal brauchen die verschiedenen Hautpartien eine Extra-Portion Pflege, wenn sich etwa ein kaum zu bändigender Fettfilm auf der T-Zone bildet oder sich die Wangen besonders rau anfühlen. Dann sollte man zu Wirkstoffen greifen, die speziell gegen fettige bzw. trockene Haut helfen.

Fettige Haut lassen lässt sich mit Vitamin C, Retinol und Niacinamiden in den Griff bekommen. Alle drei Wirkstoffe können die Talgdrüsenproduktion reduzieren, Hautunreinheiten bekämpfen, die Poren entfernen und dunkle Pickelmale aufhellen. Noch dazu haben sie einen starken Anti-Aging-Effekt, da sie leichte Linien und Falten abmildern können.

Ideal ist ein Vitamin-C-Serum am Morgen und ein Niacinamide- oder Retinol-Serum am Abend. Gegen einen Talgüberschuss und Hautunreinheiten kann zudem Azelainsäure eingesetzt werden.

Ein Serum mit Retinol oder Vitamin C kann Mischhaut zugute kommen.
Ein Serum mit Retinol oder Vitamin C kann Mischhaut zugute kommen. © Pond5 Images | IMAGO

Trockene Hautpartien müssen mit Feuchtigkeit versorgt werden

Trotz ihrer Anti-Falten-Wirkung eignen sich Vitamin C und Retinol für extrem trockene Haut nicht, da sie ein nicht geringes Reizungspotential haben. Wer die beiden Wirkstoffe dennoch auf das ganze Gesicht auftragen möchte, sollte eine milde Formulierung mit einer geringen Konzentration wählen.

Ähnliches gilt auch für Peelings: Die Wangen sollten ausgespart werden, wenn die T-Zone regelmäßig gepeelt wird. Einmal im Monat kann das ganze Gesicht mit einem milden Peeling behandelt werden.

Bei trockener Haut sollte man sich auf rückfettende und feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe konzentrieren. Neben Ceramiden, Sheabutter und Urea ist auch Panthenol überaus wertvoll für die Hautpflege, da es Hautreizungen schneller abklingen lässt und die körpereigene Talgproduktion anregt.

Feuchtigkeitspflege bei Mischhaut: Worauf sollte ich achten?

Eine ölig glänzende T-Zone verleitet einen dazu, den Fokus zu sehr darauf zu legen, überschüssigen Talg zu entfernen und den Teint zu mattieren. Dass aber fettige Haut auch mit Feuchtigkeit versorgt werden will, ist häufig gar nicht klar. Dabei kann fettreiche Haut austrocknen – tut sie das, produzieren die Zellen als Gegenmaßnahme noch mehr Talg. Auf Mischhaut sollte daher morgens und abends eine Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden.

Damit die T-Zone nicht überpflegt wird, sollte man auf leichte, nicht rückfettende Formulierungen setzen. Für trockene wie auch für fettige Haut eignen sich Hyaluronsäure und Aloe vera. Auch Glycerin hilft der Haut, Feuchtigkeit zu speichern.

Wichtig: Die Pflegeroutine am Morgen sollte auch eine leichte Sonnencreme mit einem LSF von mindestens 30 beinhalten, da UV-Strahlung nicht nur die Haut schneller altern lässt, sondern auch zu Hautunreinheiten beiträgt.

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Gesichtsreinigung bei Mischhaut

Das Ziel bei der täglichen Reinigung von Mischhaut besteht darin, die Poren von überschüssigem Talg zu befreien, aber die Haut dabei nicht auszutrocknen oder zu reizen.

Dies kann man am besten mit einem milden Reinigungsgel erreichen, das die Haut klärt und mit Feuchtigkeit versorgt – z.B. mit Zusätzen wie Kamille, Grüner Tee oder Aloe vera. Weniger geeignet für die fettigen Hautpartien ist Reinigungsöl, da es überschüssiges Fett nicht abträgt und dazu auch noch die Poren verstopfen kann.

Nach der Reinigung kann für die T-Zone zusätzlich ein klärendes und porenverfeinerndes Gesichtswasser zum Einsatz kommen. Die trockenen Hautpartien freuen sich hingegen über ein feuchtigkeitsspendendes Tonikum.

Was kann man noch gegen Mischhaut tun?

Unabhängig davon, welche Hautprobleme man in den Griff bekommen möchte, sollte man neben der Hautpflege auch seine Alltagsgewohnheiten in den Blick nehmen. Die Haut kann nur aufblühen, wenn sie mit allen nötigen Nährstoffen versorgt wird.

Für die Hautgesundheit ist es daher wichtig, sich ausgewogen zu ernähren. Als ausgewogen kann eine Ernährungsweise bezeichnet werden, die zum Großteil auf Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und hochwertigen pflanzlichen Ölen basiert. Zugleich sollte man seiner Haut zuliebe auf zuckerreiche Lebensmittel und ungesunde Fette weitestgehend verzichten.

Mischhaut lässt sich zudem verbessern, wenn man auf eine gesunde Lebensweise achtet – das bedeutet: ausreichend Schlaf, kein Alkohol, Nikotin und Stressabbau.