Berlin. Vitamin C sollte in jeder Pflegeroutine einen festen Platz haben. Diese Wirkung hat es auf die Haut.

Vitamin C soll die Haut zum Strahlen bringen, so das Versprechen vieler Hersteller. Tatsächlich ist da etwas dran. Jeder, der schon einmal ein Vitamin-C-Serum aufgetragen hat, kennt seine Wirkung auf die Haut: Innerhalb weniger Sekunden erscheint der Teint frisch und rosig, selbst wenn man eine schlaflose Nacht hinter sich hat. Und auch auf lange Sicht kann Vitamin C viel für die Haut tun.

Was ist Vitamin C?

Vitamin C (Ascorbinsäure) gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen und ist im Körper an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt. Unter anderem ist es für den Aufbau der Knochen, der Zähne und des Bindegewebes wichtig. Zudem zählt Vitamin C zu den Antioxidantien, die die Zellen vor aggressiven Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) schützen.

Welche Wirkung hat Vitamin C auf die Haut?

Ähnlich wie Retinol und Bakuchiol hat auch Vitamin C antioxidative Eigenschaften, die vor Hautschäden schützen. Darüber hinaus erhöht Ascorbinsäure die Kollagenproduktion in der Haut, was einen starken Anti-Aging-Effekt hat. Denn der Großteil der Haut und des Bindegewebes besteht aus Kollagen. In den tieferen Hautschichten bildet es ein dichtes Netz aus feinen Fasern, das die oberen Hautschichten stützt und elastisch macht. Noch dazu kann Vitamin C gegen Hyperpigmentierung helfen, da es die Melaninbildung drosselt.

Vitamin C: Bei dauerhafter Anwendung kann es...

  • leichte Mimikfalten reduzieren
  • die Haut straffen
  • dunkle Pigmentflecken verblassen lassen
  • den Teint ebenmäßig machen
  • Entzündungen entgegenwirken

Wirkt Vitamin C gegen Pickel und Akne?

Nicht nur gegen einen müden Teint und Falten kann Vitamin C etwas anrichten, sondern auch gegen Pickel und Akne. Die antioxidative Wirkung greift nämlich in die Prozesse unreiner Haut ein: Vitamin C macht freie Radikale unschädlich und dämmt so Entzündungen ein, die durch Bakterien ausgelöst werden. In der Folge heilen Pickel schneller ab. Oder sie entstehen gar nicht erst. Daneben kann Vitamin C dunkle Pickelmale und Aknenarben aufhellen, was das Hautbild zusätzlich verbessert.

Wie lange dauert es, bis Vitamin C wirkt?

Zwar kann Vitamin C den Teint in Sekundenschnelle rosig erscheinen lassen. Dauerhafte Effekte, wie eine reinere oder straffere Haut, zeigen sich jedoch erst, wenn der Wirkstoff regelmäßig in die Hautpflege integriert wird. Bis erste Ergebnisse sichtbar werden, vergehen in der Regel drei bis vier Wochen.

Vitamin C für die Haut: Kommt es zu einer Erstverschlimmerung?

Neben Retinol und Fruchtsäuren gehört Vitamin C zu den Wirkstoffen, die eine sogenannte Erstverschlimmerung („Skin Purging“) hervorrufen können. Besonders Unreinheiten können in der ersten Zeit der Anwendung zunehmen, weil Ascorbinsäure die Hauterneuerung beschleunigt. Abgestorbene Zellen werden abgestoßen und Pickel, die normalerweise mehrere Wochen brauchen, um sichtbar zu werden, kommen schneller an die Hautoberfläche.

Wie lange der Skin-Purging-Prozess andauert, hängt vor allem vom Hautzustand ab. Bei starken Unreinheiten mit vielen Unterlagerungen braucht die Haut länger zum Regenerieren. In der Regel sollte sich das Hautbild aber nach spätestens zwei Monaten stabilisieren.

Hinweis: Eine Erstverschlimmerung ist besonders bei unreiner Haut völlig normal – sie zeigt, dass der Wirkstoff mit der Haut reagiert. Aufhorchen sollte man jedoch, wenn plötzlich Pickel und Rötungen entstehen, obwohl man nicht zu Hautunreinheiten neigt. In diesem Fall könnte es sich auch um eine allergische Reaktion handeln, die ärztlich abgeklärt werden sollte.

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Welches Vitamin C ist das beste für das Gesicht?

In vielen Pflegeprodukten ist reines Vitamin C (L-Ascorbinsäure) enthalten. Dieses ist zwar besonders effektiv, aber es kann empfindliche Haut reizen und in der Folge Rötungen und Irritationen verursachen. Zudem verliert reine Ascorbinsäure schnell ihre Wirkung, wenn sie zu lange mit Sauerstoff in Kontakt kommt.

Häufiger finden sich sogenannte Vitamin-C-Derivate in Pflegeprodukten. Das sind chemische Verbindungen, die auf Vitamin C basieren. Sie haben den Vorteil, dass sie unempfindlicher auf Sauerstoff reagieren und wesentlich schonender zur Haut sind.

Für Einsteiger und Menschen mit sensibler Haut sind Vitamin-C-Derivate die bessere Wahl. Dabei sollte die Konzentration von Vitamin C idealerweise zwischen 8 und 15 Prozent liegen.

Kann man zu viel Vitamin C für die Haut verwenden?

In der Anfangszeit sollte Vitamin C höchstens alle zwei bis drei Tage aufgetragen werden, damit sich die Haut langsam an den Wirkstoff gewöhnen kann. Danach wird die Anzahl der Anwendungen von Woche zu Woche gesteigert. Wenn es die Haut verträgt und keine Irritationen auftreten, kann Vitamin C bis zu zweimal täglich – morgens und abends – verwendet werden.

Dabei ist es wichtig, Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 aufzutragen, da Vitamin C die Lichtempfindlichkeit der Haut steigert.

Kann ich Vitamin C und Niacinamid kombinieren?

Vitamin C lässt sich problemlos mit anderen Pflegewirkstoffen kombinieren. Bei Niacinamid liegt der Fall nicht so klar. Weil es ähnlich wirkt wie Vitamin C – es macht den Teint ebenmäßig und hilft gegen Entzündungen –, liegt der Gedanke nahe, dass eine Kombination der beiden Wirkstoffe Synergieeffekte ergeben müsste. Allerdings sprechen zwei Punkte gegen eine gleichzeitige Anwendung:

  • Niacinamid und Vitamin C reagieren zu Niacinamid-Ascorbat, woraus unter Einfluss von UV-Strahlung Wasserstoffperoxid entsteht.
  • In Verbindung mit Säuren kann sich Niacinamid in Niacin umwandeln, was die Haut reizt.

Die Kombination von Vitamin C und Niacinamid kann der Haut stark zusetzen – besonders dann, wenn kein Sonnenschutz aufgetragen wird. Wer dieses Risiko vermeiden, aber dennoch beide Wirkstoffe in der Hautpflegeroutine behalten möchte, sollte am besten Niacinamid am Abend und Vitamin C am Morgen verwenden.