Berlin. „Welcher Hauttyp bin ich?“ Wenn Sie auf diese Frage keine Antwort wissen, können Sie mit zwei einfachen Tests Ihren Hauttyp bestimmen.

Den eigenen Hauttyp zu bestimmen, ist wichtig. Denn nur so weiß man, was die Haut braucht und wie man sie richtig pflegt. Zwar können sich innere und äußere Faktoren auf den Hautzustand auswirken – Unreinheiten, Rötungen oder Trockenheit können zum Beispiel durch ungesunde Ernährung, Stress oder Erkrankungen ausgelöst werden. Allerdings hat jeder Mensch einen bestimmten Hauttyp, der zu großen Teilen genetisch bedingt ist. Mit der Frage „Welcher Hauttyp bin ich?“ sollte sich daher jeder beschäftigen, der Hautprobleme effektiv bekämpfen möchte. Wir geben Ihnen nützliche Tipps.

Hauttyp bestimmen mit simplem Test

Um Ihren eigenen Hauttyp zu bestimmen, brauchen Sie gar nicht viel – Aufschluss gibt ein simpler Test:

Waschen Sie Ihr Gesicht mit einem sanften Reinigungsgel. Trocknen Sie es ab und – ganz wichtig – tragen Sie danach keine Pflegeprodukte auf. Warten Sie 30 bis 60 Minuten und begutachten Sie anschließend Ihre Haut im Spiegel. So können Sie sich ganz leicht einem Hauttyp zuordnen:

Sie haben…

  • trockene Haut, wenn die Haut spannt, sich trocken anfühlt oder schuppt.
  • fettige Haut, wenn ihr Gesicht glänzt und großporig aussieht.
  • Mischhaut, wenn nur die T-Zone glänzt und die Wangen trocken sind.
  • normale Haut, wenn das Gesicht weder trocken ist noch glänzt. Die Haut fühlt sich geschmeidig an.
  • empfindliche Haut, wenn sich an einigen Stellen Rötungen zeigen (oftmals um den Mund herum) und die Haut spannt.

Wenn es schneller gehen soll, können Sie alternativ einen Test mit Löschpapier durchführen.

So geht’s: Lassen Sie nach der Gesichtsreinigung ein Löschpapier sanft über Ihre Haut gleiten. Halten Sie es anschließend gegen eine Lichtquelle. Wenn auf dem Papier Fettflecken zu sehen sind, spricht das für fettige Haut. Es handelt sich um Mischhaut, wenn das Löschpapier nur von der T-Zone Talg abträgt, nicht aber von den Wangen. Ist auf dem Papier kaum oder kein Talg zu sehen, ist das ein Zeichen für normale oder trockene Haut.

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Welcher Hauttyp bin ich – und was fehlt meiner Haut?

Ein Blick in den Spiegel gibt oftmals schon preis, welcher Hauttyp man ist. Aber welche Auslöser und Faktoren stecken hinter den verschiedenen Hauttypen? Was fehlt der Haut, wenn sie fettig, trocken oder empfindlich ist? In der folgenden Tabelle sind alle wichtigen Merkmale der Hauttypen zusammengetragen:

HauttypNormale HautTrockene HautFettige HautMischhautEmpfindliche Haut
Aussehenfeinporig, ebenmäßig, elastischtrocken, schuppig, feine Liniengroßporig, glänzend, Pickel und Mitesserglänzende T-Zone mit Unreinheiten, trockene Wangen und leichte Falten an der AugenpartieHautirritationen, Rötungen, Trockenheit
Hautgefühlweich, gut hydrierttrockenöligölig und trocken zugleichrau
Hautproblemkann durch äußere Einflüsse zu Trockenheit und Unreinheiten neigenkann keine Feuchtigkeit speichernüberaktive Talgdrüsen, die Poren verstopfen lassenTalgüberschuss in der T-Zone, trockene Stellenschwache Hautschutzbarriere
Mangelkann zeitweise dehydriert seinFett (Lipide)Haut kann gleichzeitig dehydriert seinFett (außer in der T-Zone)Fett (Lipide)

So pflegen Sie Ihren Hauttyp richtig

Jeder Hauttyp benötigt eine andere Art der Pflege. Für trockene Haut ist eine optimale Feuchtigkeitsversorgung wichtig, bei fettiger Haut sollte die Talgregulierung im Vordergrund stehen und Mischhaut erfordert beides. Welches Hautbedürfnis auch gestillt werden muss – eine Pflegeroutine, die zum eigenen Hauttyp passt, gibt der Haut genau das, was sie braucht.

Normale Haut: Feuchtigkeitsmangel vorbeugen

Bei normaler Haut ist die Hautbarriere intakt. Dadurch kann die Haut ausreichend Feuchtigkeit speichern und sich vor äußeren Einflüssen schützen. Die Haut ist geschmeidig, ebenmäßig, prall und gut hydriert. Zwar braucht normale Haut nicht viel, um gut auszusehen. Dennoch sollte man sich nicht zurücklehnen und die Hautpflege vernachlässigen.

Ungünstige äußere Faktoren können das Gleichgewicht der Haut schnell stören und vorübergehend einen Feuchtigkeitsmangel hervorrufen. Und auch gegen feine Linien und Falten ist normale Haut nicht gewappnet, ganz besonders, wenn der Sonnenschutz vernachlässigt wird und die Haut dadurch vorzeitig altert.

So pflegen Sie normale Haut:

  • Morgens und abends eine pflegende Feuchtigkeitscreme mit Hyaluronsäure
  • Morgens zusätzlich Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor von mindestens 30
  • Am Abend ein sanftes Reinigungsgel oder Reinigungsmilch
  • Einmal die Woche ein sanftes Peeling zur Entfernung abgestorbener Hautschuppen
  • Ab 30 täglich eine feuchtigkeitsspendende Creme für die Augenpartie

Extra-Tipp: Verwenden Sie mehrmals die Woche ein Retinol-Serum zur Vorbeugung und Behandlung von feinen Linien.

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Trockene Haut braucht Lipide

Die Hautbarriere besteht aus Fetten (Lipiden), die in Verbindung mit abgestorbenen Hautzellen eine zusammenhängende Schicht bilden. Bei trockener Haut ist diese Schicht lückenhaft, da es ihr an Fetten fehlt. Dadurch schafft es die Haut nicht mehr, ausreichend Feuchtigkeit zu speichern. In der Folge treten Trockenheit, Spannungsgefühle und Juckreiz auf; die Haut sieht fahl und müde aus.

Im Winter, wenn Heizungsluft und niedrige Temperaturen die Haut noch weiter zusetzen, können sich schuppige Stellen und Rötungen bilden. Aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit neigt der trockene Hauttyp schon früh zur Faltenbildung. Mit der richtigen Pflege lassen sich jedoch die Zeichen trockener Haut bekämpfen.

So pflegen Sie trockene Haut:

  • Morgens und abends Cremes mit Hylauronsäure, Linolsäure, Ceramiden, Urea, Vitamin C und Vitamin E
  • Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30
  • Abends Reinigungsöl oder Reinigungsmilch
  • Zusätzlich ein Ceramid-, Niacinamid- und/oder Vitamin-C-Serum – alle drei Wirkstoffe bauen die Hautschutzbarriere auf
  • Täglich eine pflegende Creme für die Augenpartie
  • Sanfte Peelings höchstens einmal im Monat

Extra-Tipp: Unter den Anti-Aging-Wirkstoffen gilt Retinol als Gold-Standard. Für trockene Haut eignet sich jedoch Bakuchiol viel besser. Es hat die gleiche Wirkung wie Retinol, ist aber wesentlich sanfter zur Haut.

Bei fettiger Haut steht die Talgregulierung an erster Stelle

Pickel, Mitesser und vergrößerte Poren sind die Hauptmerkmale fettiger Haut. Mit mangelnder Hygiene oder Ernährungsfehlern haben die Hautunreinheiten aber nichts zu tun. Zwar kann eine ungesunde Ernährung fettige Haut noch verstärken. Doch die Ursachen liegen woanders: Die Talgdrüsen produzieren zu viel Fett, wodurch die Poren verstopfen und Entzündungen entstehen.

Neben einer genetischen Veranlagung können auch Stress und hormonelle Schwankungen, wie etwa in der Schwangerschaft oder vor der Periode, unreine Haut verursachen. Fester Bestandteil der Hautpflege sollten dann antibakterielle und porenverfeinernde Wirkstoffe sein. Zudem sollten Pflegeprodukte gewählt werden, die die Talgproduktion reduzieren. Da jedoch auch fettige Haut austrocknen kann, dürfen Feuchtigkeitsspender nicht fehlen.

So pflegen Sie fettige Haut:

  • Morgens und abends ein Reinigungsgel
  • Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30
  • Zweimal am Tag ein talgregulierendes und porenverfeinerndes Serum mit Niacinamid oder Vitamin C
  • Mehrmals die Woche ein Retinol-Serum – auch das kann die Aktivität der Talgdrüsen regulieren und dazu auch noch Hautunreinheiten bekämpfen
  • Ein- bis zweimal die Woche ein porenverfeinerndes Peeling
  • Bis zu zweimal täglich eine Creme mit leichten Feuchtigkeitsspendern wie Aloe vera, Glycerin oder Panthenol oder mit talgregulierendem Jojoba- und Mandelöl

Extra-Tipp: Cremes für fettige Haut sollten leicht formuliert sein. Reichhaltige Produkte sind hingegen tabu, weil sie die Poren zusätzlich verstopfen. Zudem sollten alle Pflegeprodukte nicht-komedogen sein – also keine zusätzlichen Hautunreinheiten auslösen.

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Mischhaut: Trockene und fettige Hautstellen

An Stirn, Nase und Kinn ist die Haut fettig und unrein, während die Wangen und Augenpartie trocken sind: Mischhaut geht auf zwei verschiedene Probleme zurück – auf der T-Zone sind die Talgdrüsen überaktiv, den restlichen Gesichtspartien fehlt es an Lipiden und trocknen dadurch aus.

Die Pflege von Mischhaut kann herausfordernd sein, müssen doch gleich zwei Hautbedürfnisse erfüllt werden: Die T-Zone sollte von überschüssigem Fett befreit werden, Wangen und Augenpartie brauchen hingegen Lipide und Feuchtigkeit.

So pflegen Sie Mischhaut:

  • Morgens und abends ein leichtes, feuchtigkeitsspendendes Reinigungsgel
  • Am Morgen zusätzlich Sonnencreme mit LSF 30
  • Mattierende Tagescreme z.B. mit grünem Tee, weißem Tee oder Zink
  • Für die trockenen Gesichtspartien zusätzlich eine Feuchtigkeitscreme mit Hyaluronsäure
  • Bis zu zweimal täglich ein talgregulierendes und feuchtigkeitsspendendes Niacinamid-Serum
  • Abends eine Creme mit leichten Feuchtigkeitsspendern (Aloe vera, Glycerin) und Ceramiden
  • Ein- bis zweimal wöchentlich ein Peeling für die T-Zone, bis zu zweimal im Monat ein Peeling für das ganze Gesicht

Empfindliche Haut muss gestärkt werden

Empfindliche Haut und trockene Haut haben eines gemeinsam: Sie gehen beide auf eine geschwächte Hautschutzbarriere zurück. Somit haben auch Menschen mit empfindlicher Haut mit Trockenheit zu kämpfen. Hinzu kommt, dass die Haut überaus sensibel auf äußere Einflüsse reagiert. Es kommt schnell zu Rötungen, Irritationen, Ausschlägen und Juckreiz. Weil die Lipidschicht nicht intakt ist, haben entzündungsfördernde Bakterien leichtes Spiel.

Genau wie Mischhaut ist auch empfindliche Haut bei der Pflege etwas anspruchsvoller. Mitunter gilt es, Trockenheit, Hautirritationen und Unreinheiten gleichzeitig zu bekämpfen. Ein Ding der Unmöglichkeit? Mit der richtigen Pflegeroutine gelingt es, empfindliche Haut in den Griff zu bekommen.

So pflegen Sie empfindliche Haut:

  • Morgens Feuchtigkeitscreme mit hautberuhigenden Wirkstoffen wie Panthenol, Allantoin oder Niacinamiden
  • Sonnencreme mit LSF 50
  • Abends eine sanfte Reinigungsmilch für die Reinigung des Gesichts
  • Am Abend eine Creme mit Ceramiden, Urea und/oder Panthenol zum Aufbau der Hautbarriere
  • Höchstens zweimal im Monat ein sanftes Peeling
  • Bei Hautunreinheiten: Entzündungshemmende und beruhigende Wirkstoffe wie Aloe vera, Kamille oder Grüner Tee

Extra-Tipp: Verzichten Sie auf Produkte mit Duft-, Konservierungsstoffen und ätherischen Ölen, da sie die Haut reizen können.