Bremerhaven/Berlin. Der Rekordmeister schlägt Bremerhaven in der dritten Finalpartie nach fast 98 Minuten mit 2:1 und übernimmt die Führung in der Serie.

Er fiel schon zu Spielbeginn auf, handelte sich wegen seines aggressiven Verhaltens beim Eröffnungsbully eine Ermahnung des Schiedsrichters ein und gleich danach eine Strafzeit. Doch Yannick Veilleux ist mehr als ein harter Kerl, er kann auch gut Eishockey spielen, hat viel Ausdauer. Deshalb setzte er ebenso den Schlusspunkt für die Eisbären Berlin einer denkwürdigen Partie. Der Rekordmeister gewann das längste Finalspiel der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in der 98. Minute durch einen Treffer des Kanadiers mit 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 0:0, 1:0).

Mit dem Sieg bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven übernahmen die Berliner gleichzeitig nach dem dritten Duell in der „Best of seven“-Serie die Führung und liegen nun 2:1 vorn. „Wir sind ruhig geblieben, haben weiter Druck gemacht und wurden belohnt“, sagte der Torschütze, der die Partie kurz vor dem Ende der zweiten Verlängerung abschloss. Am Dienstag geht es nun in der Hauptstadt weiter.

Eisbären müssen nach Noebels-Ausfall umstellen

Die Eisbären gingen mit einer schweren Hypothek in die Partie, denn Play-off-Topscorer Marcel Noebels fiel für das zweite Auswärtsspiel aus. Nachdem er am Freitag daheim einen Schlag auf das Knie bekommen hatte, musste Trainer Serge Aubin also erneut umbauen. Für Noebels rückte Ty Ronning in die Top-Reihe der Berliner, bei denen auch Eric Mik wieder mitwirkte. Diesmal sogar in seiner angestammten Position als Verteidiger.

Dort hatte er gleich viel zu tun, denn die Gastgeber begannen äußerst druckvoll. Die Berliner brauchten einige Minuten, um sich aus dieser Situation zu befreien. Es gelang vor allem dadurch, dass die Eisbären sich bemühten, mehr in das Forechecking zu kommen. Dieses frühe Attackieren des Gegners verschaffte ihnen mehr Luft.

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Einen Konter ließ Tobias Eder noch ungenutzt, doch nach einem Pass von Leonhard Pföderl traf Ronning zum 1:0 (17.). Auch im dritten Spiel der Serie gingen die Berliner also wieder in Führung. Doch auch diesmal, allerdings etwas früher als in den Partien zuvor, glichen die Pinguins wieder aus, Alex Friesen traf, als zwei EHC-Profis auf der Strafbank saßen (22.).

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Mit voller Besetzung übernahmen die Berliner schließlich etwas mehr die Kontrolle in dieser Partie, die erneut von viel Bewegung auf dem Eis geprägt war. Wobei die Eisbären mehr Pucks zum Tor brachten, aber in Schwierigkeiten gerieten, wenn sie es dem Gegner erlaubten, Tempo aufzunehmen. Doch diesmal behielten anders als in den Spielen zuvor die Defensivreihen die Oberhand.

Eisbären und Pinguins diesmal mit starker Verteidigung

Beide Teams investierten viel in die Abwehrarbeit, blockten zahlreiche Schüsse und minimierten den Raum vor dem Tor für den Gegner. So wurde die Partie zu einem Geduldsspiel, in dem keiner mehr zu viel in der Offensive riskieren wollte und eher auf den Moment wartete, in dem der Kontrahent einen entscheidenden Fehler machte. Was das Spiel schließlich in die Verlängerung führte.

Damit haben sowohl die Berliner als auch Bremerhaven in diesem Play-off schon einige Routine, der EHC war bereits zweimal länger unterwegs, die Norddeutschen sogar schon dreimal. Beide Mannschaften absolvierten die Überstunden bisher erfolgreich, insofern musste eine Serie diesmal enden. Die Berliner zeigten sich dabei in der Overtime als das bessere Team, was dazu führte, dass Bremerhaven durch den Treffer von Veilleux erstmals in diesem Play-off zwei Spiele in Folge verlor.

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