Berlin. Ty Ronning schießt den Rekordmeister in der Verlängerung zum 3:2 gegen Straubing und in die Endspielserie gegen Bremerhaven.

Der Nachwuchs war diesmal Ehrengast. Das ganze Team der U20 der Eisbären Juniors durfte im großen Restaurant der Uber Arena entspannt die Profis der Eisbären Berlin bei der Arbeit beobachten. Als Belohnung für die eigene Leistung, die eigene Saison, die einen Abend zuvor ihr Ende gefunden hatte. Im Finale der Deutschen Nachwuchsliga, in Spiel fünf. Leider nur mit Platz zwei, aber doch aller Ehren wert.

Ins Finale wollten die Profis am Mittwoch schließlich erst einziehen, in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), in Spiel fünf. Es war die zweite Chance für den Rekordmeister, der in der „Best of seven“-Serie gegen die Straubing Tigers mit 3:0 vorn lag, aber am Sonntag 2:3 verloren hatte. Diesmal brauchte es wieder viel Geduld, doch in der siebten Minute der Verlängerung schoss Ty Ronning die Eisbären vor 13.192 Zuschauern in die Endspielserie mit seinem Treffer zum 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 1:0). Mit 4:1 Siegen setzte sich der EHC im Halbfinale durch und trifft nun ab nächstem Mittwoch auf Hauptrundensieger Bremerhaven.

Eisbären Berlin agieren etwas hektisch

Die Mannschaft von Trainer Serge Aubin schien genau so weitermachen zu wollen, wie sie bereits in Spiel vier agiert hatte. Dort waren die Berliner erstmals in diesem Play-off das Team mit mehr Schüssen auf das Tor des Gegners. Und auch am Mittwoch zeigten die Eisbären, bei denen Kapitän Kai Wissmann weiterhin fehlte, diesbezüglich keine Zurückhaltung. Sie versuchten, möglichst viele Pucks nach vorn zu bringen, hatten optisch mehr vom Spiel und durch Patrice Cormier (9.) sowie Blaine Byron (19.) auch gute Chancen.

Doch insgesamt wirkte das Spiel der Berliner etwas fragil, immer wieder ergaben sich Phasen, in denen Straubing sehr gefährlich wurde. Weniger aufgrund der Spielweise der Niederbayern, die zunächst etwas verhalten war, sondern weil die Berliner in der Defensive zu einigem Risiko neigten und zugleich ein wenig hektisch vorgingen.

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Richtig wild wurde es aber erst nach der Führung der Eisbären. Die hatte Marcel Noebels in Überzahl erzielt (24.). Das veranlasste Straubing zu wütenden Angriffen, worauf die Berliner sich einließen und selbst munter vorpreschten bei jeder Gelegenheit, anstatt das Spiel zu beruhigen. In dem kunterbunten Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten fand ein Schuss von Philip Samuelsson den Weg ins Netz zum Ausgleich (31.).

Der Unterhaltungswert nahm danach etwas ab, zumindest rangen die Berliner um etwas mehr Kontrolle. Was Lean Bergmann aber nicht nur spielerisch umsetzte, sondern auch mit den Fäusten. Wie schon in der Viertelfinal-Serie gegen Mannheim lieferte er sich einen intensiven Kampf, diesmal mit dem Straubinger Adrian Klein, und behielt die Oberhand. Anschließend durften sich beide fünf Minuten auf der Strafbank ausruhen.

Eder gleich für die Eisbären Berlin zum 2:2 aus

Und von dort miterleben, wie zunächst Straubing das dritte Drittel mit einem schnellen Kontertreffer durch Justin Scott eröffnete (41.) und die Berliner durch Tobias Eder 40 Sekunden später das 2:2 erzielten (42.). Das Spiel blieb so eng wie die komplette Serie zuvor es auch war. Wobei sich Straubing nun mehr Spielanteile erarbeitete und die Eisbären enorm forderte. Doch der Rekordmeister setzte sich trotzdem durch und steht zum 13. Mal in einem DEL-Finale, spielt um den zehnten Titel. Gegner Bremerhaven erlebt dagegen seine Final-Premiere.

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