Berlin. Der Rekordmeister schafft mit einem 5:3 den Ausgleich in der Finalserie gegen Bremerhaven. Ein Verteidiger wird zum Helden des Abends.

Die alten Helden sind immer präsent. Die ganz Großen sogar mit Nummer unterm Dach, die vielen anderen in den Bildern aus der Vergangenheit, die über den riesigen Bildschirm in der Uber Arena flimmern, bevor die Eisbären Berlin spielen. Diesmal saßen sogar einige im Publikum. Frank Hördler etwa oder Jens Baxmann, auch Laurin Braun kam.

Alle drei schauten sich das zweite Finalspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen ihrem ehemaligen Klub, mit dem alle Meister wurden, und den Fischtown Pinguins Bremerhaven an. In der ausverkauften Arena (14.200 Zuschauer) sahen sie ein aufregendes Duell, das der Rekordmeister 5:3 (1:0, 3:3, 1:0) gewann und damit in der „Best of seven“-Serie den Ausgleich zum 1:1 herstellte. Sonntag geht es in Bremerhaben nun weiter (15.30 Uhr, MagentaSport).

DEL-Rekordspieler und Eisbären-Legende Hördler in der Halle

Vor allem was Hördler betrifft, hätte der Besuch kaum passender sein können. Der frühere Kapitän der Berliner ist der einzige Spieler, der alle neun Meisterschaften mit dem EHC gewann, der Rekordmann der DEL. Zum ersten Mal seit dem ersten Titelgewinn bestreiten die Eisbären ein Finale ohne den Verteidiger, der im vergangenen Sommer zum Abschluss seiner Karriere in die DEL2 zum Heimatklub Selb wechselte.

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Doch ein Hördler ist immer noch dabei, der 19-jähriger Stürmer Eric, der Sohn. In der ersten Heimpartie der Endspielserie saß er allerdings durchgängig auf der Bank. Trainer Aubin setzte auf Erfahrung, und ebenso auf Lean Bergmann, Yannick Veilleux sowie Morgan Ellis, die beim 2:4 in Bremerhaven am Mittwoch noch gefehlt hatten und nun Eric Mik, Marco Nowak sowie Jaedon Descheneau ersetzten.

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Die Rückkehrer wurden Teil eines erneut sehr aufreibenden Spiels, in dem die Berliner versuchten, die Gäste mit viel Druck in deren eigener Zone zu binden. Das gelang, wenn die Eisbären nah an den Gegenspielern waren, sie beschäftigten. Doch hin und wieder zeigte sich Übereifer, der zu Fehlern in der Defensive führte und dem Gegner den Raum öffnete. Das war gefährlich, doch ein Überzahlspiel brachte den EHC letztlich in Führung, Leonhard Pföderl traf (19.).

Müller und Pföderl treffen doppelt für die Eisbären

Mit großer Intensität erarbeitete sich das Team von Trainer Serge Aubin das 2:0 durch Blaine Byron wieder mit einem Spieler mehr (25.). Doch die Ruhe, die nun nötig gewesen wäre, bekamen die Eisbären nicht ins Spiel. Es entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch, in dem die Schiedsrichter mit strittigen Entscheidungen zugunsten der Gäste für Missfallen auf den Rängen sorgten. Doch erneut Pföderl (30.) und Jonas Müller (39.) sicherten die Führung, während Jan Urbas (29./32.) und Ziga Jeglic (35.) für die Pinguins trafen.

In dieser Torflut schleppte sich EHC-Topstürmer Marcel Noebels humpelnd vom Eis, Aubin musste umstellen. Doch sein Team blieb trotz der Stärke des Kontrahenten standhaft. Verteidiger Müller erhöhte nach einem starken Solo auf 5:3 (47.), machte sich damit zum Helden des Abends und gab den Berlinern Sicherheit. Sie brachten den Vorsprung über die Zeit und blieben sich treu: Noch nie unter Trainer Aubin verloren sie Spiel zwei in einer Play-off-Serie. Das könnte ein Omen für den weiteren Verlauf dieses Finales sein, in dem sich sicher weiterhin ein paar Plätze für die interessierten Helden von einst finden werden.

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