Berlin. Zum Auftakt der Halbfinalserie schlagen die Eisbären Straubing mit 3:1. Doch die Überlegenheit zeigte sich auf dem Eis nur bedingt.

Die Botschaft war laut zu hören rund um den Uber Platz: „Hier regiert nur einer – Dynamo, sonst keiner!“ Gut 250 hartgesottene Anhänger der Eisbären Berlin (ehemals Dynamo) hatten sich am Montagnachmittag von der East Side Gallery aus mit einem Fanmarsch in Richtung Uber Arena aufgemacht, wo später vor 14.200 Zuschauern die Halbfinalserie um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen die Straubing Tigers beginnen sollte.

Wer zum Ende des langen Wochenendes also einfach nur so durch Friedrichshain schlenderte, staunte nicht schlecht – doch die Fans der Eisbären hatten ja auch schon vor dem Start der Viertelfinals gegen die Adler Mannheim mit einem solchen Marsch die „fünfte Jahreszeit“, wie Eishockey-Fans das Play-off gerne nennen, eingeläutet.

Eisbären Berlin: Stimmungsvolle Eröffnung der Halbfinalserie

Auch in der Halle sorgten die Berliner Fans am Montag für eine stimmungsvolle Kulisse: Eine Choreografie zeigte mehrere Wahrzeichen der Hauptstadt wie das Reichstagsgebäude – blau-weiß-rot beflaggt, in den Farben der Eisbären. Darüber der Schriftzug „Mission für Berlin“, wobei in die „Mission“ eine „10“ eingebaut war. Im Play-off geht es um den zehnten Deutschen Meistertitel in der DEL-Ära für die Eisbären, Straubing hat noch keinen.

All das zeigte vor Anpfiff den formalen Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten: Auf der einen Seite der stolze Eishockeyklub aus der Hauptstadt, auf der anderen Seite die Tigers aus der niederbayrischen Kleinstadt mit nur knapp 50.000 Einwohnern.

Die Straubing Tigers präsentieren sich als unangenehmer Gegner

Doch Straubing ist ein unangenehmer Gegner, davon zeugt die Bilanz der diesjährigen Hauptrunde. Viermal trafen beide Teams aufeinander, dreimal siegte Straubing. Auf dem Eis bestätigte sich dieses Bild zunächst, Straubing war gefährlicher und erzielte das vermeintliche 1:0. Zum Glück der Eisbären wurde das Tor aber nach Videostudium von den Schiedsrichten wegen Torhüterbehinderung annulliert. „Wir waren noch etwas eingerostet“, sagte Eisbären-Coach Serge Aubin zur Anfangsphase.

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Die Berliner legten dann jedoch eine Intensität an den Tag, die einem Play-off-Halbfinale würdig war und arbeiteten sich so ins Spiel. Die Führung durch Kapitän Kai Wissmann kam dennoch etwas überraschend, Straubing hatte zum Zeitpunkt des Treffers 13:2 Torschüsse. Doch mit dem Tor gewannen die Eisbären an Sicherheit, zum Ende des ersten Drittels konnten sie sich noch mehrere Chancen erspielen.

Torwart Jake Hildebrand überzeugt erneut

Die Belohnung dafür folgte im zweiten Abschnitt: Manuel Wiederer (24.) und Blaine Byron (28.) erhöhten auf 3:0. Es war damit aber immer noch nicht so weit, dass Berlin das Spiel dominierte. Doch wenn Straubing den Puck aufs Tor brachte, rettete stets der Pfosten oder der wieder mal exzellente Eisbären-Torwart Jake Hildebrand. „Er war wieder unglaublich“, jubelte Aubin.

Eine Spieldauerstrafe gegen Straubings Cody Lampl (Check gegen den Kopf) ließ im letzten Drittel nochmal die Emotionen hochkochen. Später erzielten die Tigers in Überzahl noch das 1:3 durch Tyler Sheehy (58.), am Erfolg der Berliner änderte das aber nichts. Der erste von vier für den Finaleinzug benötigten Siegen war damit unter Dach und Fach. „Es war heute nur ein Spiel. Aber wir lernen und machen weiter“, sagte Aubin. Am Mittwoch folgt Spiel zwei in Straubing.

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