Berlin. Rekordmeister schlägt die Adler Mannheim mit 3:2 und zieht mit viertem Sieg in Folge in der Viertelfinale-Serie in nächste Runde ein.

Gegen Mitte des letztens Drittels kam eine Durchsage in der Uber Arena, die für viel Freude sorgte. Denn der Nachwuchs der Eisbären Berlin war den Profis schon einen Schritt voraus. Fast zeitgleich kämpfte das U20-Team der Eisbären Juniors im Wellblechpalast um den Einzug in das Finale der DNL, und hatte dieses bereits erreicht, als die Profis sich im Duell um das Halbfinale noch dem letzten Aufbäumen der Adler Mannheim erwehren mussten.

Das glückte dem Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga (DEL), in der mit 14.200 Besuchern voll besetzten Arena gewannen die Eisbären mit 3:2 (1:1, 1:0, 1:1). Es war der vierte Sieg in der „Best of seven“-Serie, die die Berliner nach der herben Pleite zum Auftakt des Viertelfinales mit vier Erfolgen hintereinander für sich entschieden. Wer der nächste Gegner ist, muss sich erst noch zeigen.

Eisbären auf Titelkurs

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    Die Partie hatte diesmal zunächst wenig Ähnlichkeit mit dem, was die Serie bislang ausmachte. Das waren Adler, die in ihrer Angriffswucht durchaus Eindruck hinterließen. Die stets mit viel Elan den Weg zum Tor des Gegners suchten und den Eisbären damit nicht viel Raum gestatteten, um selbst das Zepter in die Hand zu nehmen. Ausgerechnet im ersten Spiel, das eine Entscheidung erbringen konnte, war davon nichts mehr zu sehen.

    Boychuk trifft doppelt für die Eisbären Berlin

    Stattdessen diktierten die Berliner sofort das Geschehen, spielten nach dem Führungstreffer von Verteidiger Julian Melchiori nach nur 59 Sekunden konsequent nach vorn. Mit viel Tempo schnürte das Team von Trainer Serge Aubin die Kurpfälzer ein, griff den Gegner immer wieder in dessen Zone an, ging jedem Puck nach und brachte viele Schüsse auf das Tor. Allein der zweite Treffer wollte nicht gelingen.

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    So kam es, wie es kommen musste. Einer der wenigen Mannheimer Angriffe endete aufgrund mangelnder Konsequenz mit dem Gegentor, Matthias Plachta lenkte einen Schuss ins Netz (18.). Der Gegner zeigte die Effizienz, die in den Partien zuvor die Berliner ausgezeichnet hatte. Das brachte die Adler besser ins Spiel, sie rückten weiter vor und zwangen die Eisbären zu mehr Defensivarbeit. Als die Berliner wieder besser in Fahrt kamen, konnten sie in doppelter Überzahl jedoch erneut in Führung gehen, diesmal durch Zach Boychuk (31.).

    Später Ausgleich stoppt die Eisbären nicht

    Damit wurde die Luft für die Adler immer dünner in dieser Serie. Auf den Rängen feierten die Fans der Berliner gewissermaßen schon den Einzug in die nächste Runde. Auf dem Eis nahm die Partie derweil einen anderen Charakter an. Die Zweikämpfe wurden intensiver, weil die Adler mit der Verzweiflung des drohenden Ausscheidens noch ein paar Kräfte mobilisierten. Doch irgendwie schien Mannheim in den ersten Duellen schon mehr davon verbraucht zu haben als erwartet.

    Jedenfalls waren es die Berliner, die schnell wieder Chancen hatten. Doch weil sie wieder nicht genutzt wurden, kam Mannheim in Überzahl zum 2:2 durch John Gilmore (55.). Als es fast nach Verlängerung aussah, zog allerdings Boychuk noch einmal ab und schoss den EHC ins Halbfinale (58.). Wie es dort nun weitergeht, steht noch nicht ganz fest. Doch die Auswahl der Gegner für das Halbfinale ist begrenzt. Schon am Donnerstagabend kann feststehen, ob die Berliner ab Ostermontag auf Titelverteidiger München oder Straubing treffen. Abhängig ist es davon, ob sich Straubing in der Serie gegen Schwenningen durchsetzt.

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