Mannheim/Berlin. In Mannheim gewinnen die Eisbären Berlin Spiel vier der Viertelfinal-Serie mit 3:1 und können nun am Dienstag alles klarmachen.

Die Zeit auf der Uhr deutete eher schon auf einen verlängerten Nachmittag hin, denn sie wurde bei ausgeglichenem Spielstand immer knapper. Doch plötzlich hatte Tobias Eder freie Schussbahn, zog ab und konnte die Folge dessen letztlich nur erahnen. „Ich habe nicht mal gesehen, dass die Scheibe reingegangen ist“, sagte der Stürmer der Eisbären Berlin: „Der Ty Ronning hat angefangen zu schreien, dann habe ich gejubelt.“

Sein Treffer war das Tor zum 2:1 (58.), kurz darauf feierte der Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erst Manuel Wiederer (59.), ein paar Sekunden später den wichtigen dritten Sieg in der Viertelfinal-Serie gegen die Adler Mannheim. Mit einem starken Auswärtsauftritt bezwang der EHC die Kurpfälzer mit 3:1 (1:0, 0:0, 2:1). Das nächste Duell steigt nun am Dienstag in Berlin (19.30 Uhr, Uber Arena), in Spiel fünf kann jetzt bereits eine Entscheidung fallen. Denn den Eisbären fehlt nach dem 3:1 in der „Best of seven“-Serie nur noch ein Sieg zum Halbfinal-Einzug.

Eisbären zeigen eine sehr konzentrierte Leistung

Dass die Begrüßung nicht freundlich ausfallen würde, war zu erahnen. Denn Lean Bergmann hat sich in Mannheim keine Freunde gemacht, als er etwas übertrieben seinen Treffer in Spiel zwei bejubelte – als ehemaliger Adler-Profi. Deshalb konnte er beim Aufwärmen vor Spiel vier schon derbe Sprüche lesen. „Undankbares Charakterschwein, das kann nur der Bergmann sein“ – nicht nur die Fans äußerten ihren Unmut, auch auf dem Eis bekam Bergmann mehr ab als seine Kollegen.

Doch der Stürmer steckte das gut weg, machte kein Aufheben darum. Ebenso seine Mannschaft ließ sich durch nichts beeindrucken. „Mannheim hat uns enorm unter Druck gesetzt, bis auf einen kleinen Fehler beim Gegentor haben wir aber sehr gut gestanden“, sagte Eder zur Leistung der Berliner.

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Trotz der hitzigen Begleiterscheinungen stand in dieser Partie allein das Sportliche im Vordergrund. Unnötige Zwischentöne blieben weitgehend aus, die Nickeligkeiten im Rahmen. Dafür konzentrierten sich beide Teams auf ihre Arbeit, und die bestand für die Eisbären darin, die Adler in ihrem heftigen Vorwärtsdrang zu stoppen. Sie verhielten sich eher abwartend, standen aber sehr gut sortiert und kamen kaum in Schwierigkeiten. Denn das Team von Trainer Serge Aubin zeigte ein gutes Positionsspiel – und ein Gespür für den richtigen Moment.

Eder erzielt das wichtige 2:1 für die Eisbären Berlin

Der war gekommen, als Mannheim nach einem Puckverlust in der Offensive nicht schnell genug in die Rückwärtsbewegung umschaltete. Über Blaine Byron und Leonhardt Pföderl erreichte die Scheibe Marcel Noebels, der nur noch zur Führung einschieben musste (17.). Am Verlauf der Partie änderte das nichts, die Eisbären agierten kontrolliert, deckten vor allem gut das eigene Drittel ab. Nur einmal verloren die Berliner, die erstmals im Play-off wieder mit Center Patrice Cormier antreten konnten, bei einem schnellen Angriff die Ordnung, was mit dem Ausgleich durch Jordan Szwarz endete (52.).

Es blieb lediglich ein Schönheitsfehler in einer enorm starken Darbietung in der Fremde. Denn kurz vor Schluss erhielten die Eisbären ihr drittes Überzahlspiel zugesprochen, das Eder zum richtigen Zeitpunkt nutzte, ehe Wiederer ins leere Tor traf. Der Weg ins Halbfinale steht dem EHC nun weit offen. „Der letzte Sieg ist immer der schwierigste. Wir wissen, was zu tun ist“, sagte Eder, der den Nachmittag nicht in die Länge ziehen wollte.

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