Berlin. Rekordmeister macht einen wichtigen Schritt zur Meisterschaft mit dem 4:1 im vierten Duell gegen Bremerhaven. Ronning trifft dreifach.

Vergangene Saison stand Ty Ronning bereits mit dem ERC Ingolstadt im Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Damals durfte sich der Stürmer am Ende der Serie nur Vizemeister nennen, was einen „sauren Geschmack“ in seinem Mund hinterlassen hat, wie er sagt. Die Motivation ist seither umso größer, Meister zu werden. Die Eisbären Berlin schoss er am Dienstagabend mit drei Treffen beim 4:1 (1:0, 0:1, 3:0) fast allein zum dritten Sieg in der „Best of seven“-Serie (3:1) gegen Bremerhaven. Damit fehlt dem EHC nur noch ein weiterer Erfolg zum zehnten Titel, der schon am Freitag an der Nordsee zur Realität werden kann.

Nachdem beide Mannschaften am Sonntag in Bremerhaven das längste Finalspiel in der Geschichte der DEL abgeliefert hatten, mussten die Kontrahenten die Strapazen der fast 98 Minuten abschütteln und neue Energie finden. Bei den Norddeutschen versuchte Trainer Thomas Popiesch das erstmals mit personellen Änderungen in der Serie, zwei Spieler tauschte der gebürtige Berliner aus, während Serge Aubin bei den Eisbären erstmals im Finale mit derselben Aufstellung begann. Also weiterhin ohne Top-Stürmer Marcel Noebels auskommen musste.

Eisbären Berlin müssen weiter auf Noebels verzichten

Der Rekordmeister startete flüssiger, spielte flotter, ließ den Puck gut laufen und bot den Gästen wenig Zugriff. Die schafften es allerdings auch nicht, sich diesen zu erkämpfen. Eher verhalten lauerten die Pinguins auf ihre Chance, dabei standen sie nach zwei Niederlagen in Folge unter großem Zugzwang. Doch die Dynamik im Angriffsspiel, die Bremerhaven in den ersten drei Spielen gezeigt hatte und die schon in der Verlängerung zuletzt nachließ, war diesmal nicht zu sehen.

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Insofern hatten die Eisbären viel Gestaltungsspielraum. Ty Ronning nutzte ihn in Überzahl und erzielte wie schon im Spiel zuvor die Führung (18.). Doch mit dem Treffer änderte sich die Partie, die Eisbären wurden passiver, der Gegner begann, mit mehr Tempo auf den Ausgleich zu drängen. Entlastung in der Defensive konnten sich die Berliner dabei kaum noch erarbeiten, gerieten durch zwei Strafzeiten noch zusätzlich unter Druck und konnten letztlich das 1:1 durch einen satten Schuss von Phillip Bruggisser nicht verhindern (32.).

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Die neuen Verhältnisse auf dem Eis ließen sich auch im Torschussverhältnis des zweiten Drittels gut ablesen, nur drei Torschüsse der Berliner standen gleich 20 der Gäste gegenüber. Das Team von Aubin hatte durchaus Glück in dieser Phase, nicht in Rückstand geraten zu sein. Torhüter Jake Hildebrand tat sehr viel dafür, sodass es wie schon in der Partie zuvor mit dem Unentschieden in den dritten Abschnitt ging.

Tiffels erzielt das 4:1 für die Eisbären Berlin

In dem stellte sich die große Frage, ob die Berliner die Partie wieder ausgeglichen gestalten können würden oder ob sie der Sonntagsmarathon zu sehr mitgenommen hatte. Fehler hatten die Eisbären zwar immer noch viele in ihrem Spiel, allerdings schafften sie es, wieder mehr in die Offensive zu kommen. Und anders als der Gegner wusste der EHC etwas mit seinem Überzahlspiel anzufangen. Erneut Ronning traf zum 2:1 (48.).

Mit seinem dritten Treffer nach einem Konter sorgte Ronning schließlich für Klarheit (56.), ehe Frederik Tiffels auf 4:1 (59.) erhöhte vor den 14.200 Besuchern in der Uber Arena, die im vierten Finalduell vielleicht schon das letzte Heimspiel der Saison erlebten.

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