Berlin. Bei der Suche nach einem Festgeld oder Tagesgeld kann ein Rechner helfen. Wie funktionieren diese – und was ist dabei zu beachten?

  • Ein Festgeld- oder Tagesgeld kann neben Deutschland auch in anderen Ländern eröffnet werden
  • Wo bekommen Sparerinnen und Sparer aktuell gute Konditionen für die Geldanlage?
  • Vergleichsrechner können bei der Orientierung helfen

2023 bewirkte die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) verbesserte Konditionen bei Tages- und Festgeldkonten vieler Banken. Auch aktuell gibt es trotz eines allgemeinen Trends zu sinkenden Zinsen noch vorteilhafte Angebote für Sparer. In dieser Situation ist ein Vergleich umso wichtiger. Online-Rechner leisten dabei wertvolle Hilfe, indem sie basierend auf dem Anlagebetrag und der gewünschten Laufzeit das passendste Angebot ermitteln.

Rechner für Tagesgeld und Festgeld

Mit unserem Vergleichsrechner für das Tagesgeld sparen Sie sich die mühsame Recherche nach Anbietern und Konditionen. Geben Sie den gewünschten Anlagebetrag oben links ein und wählen Sie im Anschluss den gewünschten Anlagezeitraum aus. Unser Vergleichsrechner nimmt dann die Arbeit für Sie ab – er ermittelt automatisch die passenden Angebote und sortiert diese nach der höchsten Rendite. Doch Zinsen sind nicht alles. Daher gibt es auch die Option, die Einlagensicherung zu spezifizieren. So werden etwa nur Angebote von Banken aus Deutschland angezeigt.

Auch der große Tages- und Festgeldvergleich von Finanztest ist eine gute Adresse für Suchende Verbraucher. Wir haben die Testergebnisse der Stiftung Warentest für Sie ausgewertet.

Grundsätzlich zu beachten ist: Kein Rechner bietet eine vollständige Markttransparenz. Daher ist die Nutzung verschiedener Rechner sinnvoll. Auch die Zunahme von Vergleichsseiten wie Check24 oder Verivox ist zu empfehlen. Auf diese Weise bekommt man eine breitere Auswahl an Angeboten und kann die Passenden in einer engeren Auswahl gegenüber stellen.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Filialbanken und Direktbanken im Vergleich: Wo Sparer die besseren Zinsen bekommen

Wie groß die Unterschiede zum Teil sind, zeigt der Blick in unseren Zinsvergleich. Dabei fällt auf: Im Ranking der besten Angebote führen die Direktbanken. Klassische Filialbanken schneiden deutlich schlechter ab – bei den Sparkassen etwa liegen die Zinssätze für Tagesgeld im Bereich zwischen 0,5 (Frankfurter Sparkasse) und 1,6 Prozent (Sparkasse Hannover). Zum Vergleich:

Den besten Zinssatz-Kompromiss bietet aktuell die spanische Openbank mit 4,02 Prozent Zinsen* für Neukunden und nach sechs Monaten mit 2,8 Prozent Zinsen für Bestandskunden. Banken mit Aktionszinsen – zum Beispiel die TF Bank* oder Klarna – bieten nach Ablauf der Aktionslaufzeit oft deutlich geringere Basiszinsen an.

Direkt- und Filialbanken im Vergleich – ein Faktencheck

 FilialbankDirektbank
ZugangÜber Filialen und Geldautomaten in wohnortnähePrimär online oder mobile Apps.
Geld abhebenÜber Filialen und Geldautomaten in wohnortnäheÜber Partnerbanken und oft Kreditkarten als Standard-Geldkarte
ServicePersönliche Beratung und Kundenservice vor OrtKundenservice primär telefonisch oder online.
KostenTendenz zu höheren Gebühren für Kontoführung und Transaktionen – höhere BetriebskostenOft niedrigere Gebühren oder kostenlose Kontoführung –  geringerer Betriebskosten.
ProduktpaletteKann umfassender sein – einschließlich Versicherungen, Kredite, Anlagen, Girokonten, Tages- und FestgeldkontenOft fokussiert auf Kernprodukte wie Girokonten, Kreditkarten, Tagesgeld und Festgeld
EinlagensicherungÜber jeweiligen nationalen Einlagensicherungsfonds – in Deutschland 100.000 Euro pro Anleger/BankIst abhängig vom Standort der Bank – im Ausland können abweichende Regelungen gelten
TechnologieMittlerweile große Digitalauftritte – bietet aber auch traditionelle Bankdienstleistungen am Schalter an.Stark auf Technologie und digitale Lösungen ausgerichtet.
StandortNetzwerk aus Filialen und Geldautomaten im HeimatlandKann sowohl im Heimatland des Kunden als auch im Ausland ansässig sein – oft vollständig digitale Dienstleistungen

Dass ausgerechnet viele Direktbanken deutlich bessere Konditionen bieten als viele Filialbanken liegt an der Struktur. Direkt-, oder umgangssprachlich Online-Banken, betrieben kein Filialnetz und haben entsprechend geringere Betriebskosten. Dadurch können diese flexibler auf sich ändernde Zinsen beim Tagesgeld reagieren.

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

Vorteile vom Tagesgeld: Flexibel und einfach – wie die optimale Geldanlage aussehen sollte

Gleichwohl kann sich ein Vergleich mit Blick auf das Tagesgeld immer lohnen. Ein Tagesgeldkonto ist schnell eröffnet und bei Bedarf kann das Ersparte auf ein anderes Konto jederzeit umgeschichtet werden. Zu beachten ist: Trotz steigender Leitzinsen sind die Zinsen auf das Tagesgeld oft niedriger als bei anderen Anlageprodukten. Es ist daher sinnvoll, Tagesgeld als einen Teil in der Anlagestrategie zu sehen. Ein gutes Anlagekonzept umfasst neben der kurzfristigen und flexiblen Geldanlage auch langfristige Anlageprojekte wie Festgeld oder Wertpapiere.

FAQ zum Thema Tagesgeld

1. Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist eine klassische Form der Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und bekommt dennoch, anders als beim Girokonto, Zinsen auf den eingezahlten Betrag.

2. Was bedeutet Einlagensicherung?

Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank zahlungsunfähig wird. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.

3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld?

Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.

4. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld und Wertpapieren?

Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.

5. Ist Tagesgeld eine sichere Geldanlage?

Tagesgeld-Konton gelten als sichere Anlageform, da sie durch die Einlagensicherung bis zu einem bestimmten Betrag abgesichert sind. Es besteht jedoch immer das Risiko von Zinsänderungen. Wenn die Zinsen sinken, sinkt auch der Ertrag des Tagesgeldkontos.

6. Wie eröffnet man ein Tagesgeldkonto?

Ein Tagesgeldkonto kann bei den meisten Banken und Sparkassen eröffnet werden. Man kann dies entweder online oder in einer Filiale tun. Man muss einige persönliche Informationen angeben und eventuell eine Identitätsprüfung durchführen. Nach der Eröffnung des Kontos kann man Geld einzahlen.

7. Wie hoch sind die Zinsen bei einem Tagesgeldkonto?

Die Zinsen auf einem Tagesgeldkonto variieren je nach Bank und aktueller Zinssituation. Stand August 2023 liegen die Standardzinsen im Bereich zwischen 3 und 4 Prozent. Es ist jedoch immer ratsam, verschiedene Angebote zu vergleichen – einige Banken locken mit Sonderaktionen und höheren Zinsen speziell für Neukunden.

8. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?

Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:

  • Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
  • Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
  • Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
  • Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
  • Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
  • Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
  • Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.

9. Was müssen Sparer bei Neukunden-Aktionen beachten?

Banken bieten oft Sonderkonditionen oder Bonuszinsen für Neukunden an. Diese Angebote können attraktiv sein – aber es gibt einige Dinge, die Sparer beachten sollten:

  • Befristete Zinssätze: Viele Neukunden-Aktionen bieten einen hohen Zinssatz, der aber nur für eine begrenzte Zeit gilt – oft für ein paar Monate bis zu einem Jahr. Nach Ablauf dieser Frist fällt der Zinssatz oft auf ein deutlich niedrigeres Niveau.
  • Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken setzen einen Mindest- oder Höchstbetrag für die Neukunden-Aktion fest. Diese Mindest-Anlagen sollte man vor Vertragsabschluss beachten.
  • Kontoführungsgebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Auch wenn die Zinsen hoch sind – solche Gebühren könnten den Ertrag schmälern.
  • Bonusbedingungen: Manche Neukunden-Aktionen beinhalten einen Bonus, der aber an bestimmte Bedingungen geknüpft sein kann. Der Blick in den Vertrag hilft.
  • Wechselhäufigkeit: Einige Sparer könnten in Versuchung kommen, von einer Neukunden-Aktion zur nächsten zu wechseln, um immer die höchsten Zinsen zu erhalten. Dabei zu beachten ist: Häufige Wechsel können einen negativen Einfluss auf Ihre Schufa-Bewertung haben.

10. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?

Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.

Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:

  • Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
  • Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
  • Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
  • Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.

Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes "Diversifiziertes Portfolio" – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.

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