Berlin. Erneut wurde der Buchstabe Z auf Grabsteine in Berlin geschmiert. Handelt es sich um bloße Verwüstung oder steckt mehr dahinter?

Unbekannte haben auf einem Friedhof in Berlin-Reinickendorf mehrere Grabsteine beschmiert. Nach einem Hinweis entdeckten Polizisten am Sonntagnachmittag neun beschmierte Steine, teilte ein Sprecher mit. Auch an einer Sitzbank und der Kapelle seien Schmierereien festgestellt worden. Nach Angaben des Sprechers war der Buchstabe Z zu sehen. Die örtliche Polizei stehe deshalb in engem Austausch mit dem für politisch motivierte Straftaten zuständigen Staatsschutz bei Landeskriminalamt.

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weißes Z zu sehen. Es steht für „za pobedu“ („für den Sieg“). Das Zeichen ist zu einem Symbol für die Unterstützung Russlands geworden.

Bereits am 16. März waren laut Polizei auf einem benachbarten Friedhof mehrere beschädigte Grabsteine sowie besprühte Bäume und Friedhofsschilder bemerkt worden. Eine Besucherin hatte dies der Polizei gemeldet. Auch auf dem Friedhof Wilmersdorf an der Berliner Straße waren 44 Grabstätten sowie mehrere Sitzbänke und Hauswände beschmiert worden. „Mir ist es unbegreiflich, dass diese idiotischen Vandalen noch nicht einmal vor den Toten halt machen“, schrieb ein Anwohner der Berliner Morgenpost. dpa/BM