Berlin. Klarna ist als Zahlungsdienstleister bekannt. Die schwedische Bank bietet jedoch auch ein Tagesgeld an – sind Alternativen besser?

  • Neben dem Festgeld plus von Klarna können Kundinnen und Kunden auch ein Tagesgeld über das Bankkonto eröffnen
  • Bei Klarna gibt es statt einem Tagesgeldkonto mit eigener IBAN ein Unterkonto zum bestehenden Klarna-Bankkonto
  • Welche Erfahrungen haben Kunden mit Klarna gemacht und welche Alternativen gibt es am Markt?

Sparer quer durch die Bankenlandschaft teilen zunehmend ein frustrierendes Dilemma: Die Zinserträge für ihre Ersparnisse bleiben enttäuschend niedrig. Dieses Szenario wird durch eine gängige Praxis vieler Banken noch verschärft, die hohe Zinsen primär als verführerisches Angebot für Neukunden nutzen – jedoch oft nur für eine begrenzte Zeit. Dadurch verliert das Tagesgeld für viele seiner anfänglichen Anziehungskraft als langfristig ertragreiche Anlageform.

Langfristig stabile Sparformate wie das Cashplus-Konto von Unitplus* oder das Sparen mit Geldmarkt-ETFs sind mögliche Alternativen. Eine weitere Option sind Angebote mit langfristig stabilen Zinsen. Dazu zählt etwa das Tagesgeld der J&T Direktbank* mit 3,30 Prozent Zinsen für alle Kunden oder das Klarna-Tagesgeld mit 3,0 Prozent Verzinsung. Lange hatte Klarna nur ein Festgeld zur Auswahl. Seit Oktober 2023 ist auch eine Tagesgeld-Option verfügbar. Doch das tägliche Sparen hat bei Klarna einen Haken. Wir haben uns das Angebot genauer angeschaut.

Tagesgeld von Klarna: Zinsen für Pools – was das bedeutet

Seit Ende Oktober steht fest: Auch Klarna bietet ein Tagesgeld im Bankkonto an. Ab sofort erhalten sowohl die Neu- als auch die Bestandskunden für die Ersparnisse in ihren Unterkonten – Klarna Pools genannt – drei Prozent Zinsen. Im Unterschied zu anderen Banken bewirbt Klarna das Tagesgeld mit einer monatlichen Zinsauszahlung, welche tagesaktuell berechnet wird. Die Anleger profitieren somit vom Zinseszins-Effekt.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Die Unterschiede zum traditionellen Tagesgeldkonto sind, dass die Unterkonten an ein Bankkonto von Klarna gekoppelt sind, das zuvor eröffnet werden muss. Es gibt keine Kontoführungsgebühr und Kunden bekommen eine deutsche IBAN. Die Unterkonten für das Tagesgeld besitzen keine eigene IBAN. Die Ein- und Auszahlungen können somit nur über das Klarna-Bankkonto erfolgen. Für dieses muss man sich einmalig legitimieren. Das ist aber auch bei externen Tages- oder Festgeldkonten immer notwendig, sofern man nicht schon Kunde bei der Bank ist.

Eine Besonderheit: Im Vergleich zu anderen Banken bietet Klarna langfristig stabile Zinsen für Neu- und auch Bestandskunden an. Es gibt also keinen Unterschied zwischen neuen und bestehenden Kunden. Alle bekommen dieselben Zinsen. Diese sind allerdings variabel und können sich jederzeit ändern.

Statt Klarna: Über drei Prozent Tagesgeld-Zinsen – auch für Bestandskunden

Vergleichbare Angebote mit dauerhaft stabilen Zinsen für Neu- und Bestandskunden sind:

Unser Vergleich zeigt: Einige Banken bieten ebenfalls langfristig stabile Zinsen für Neu- und Bestandskunden – diese sind sogar alle noch etwas höher als das Angebot von Klarna. Bei der Wahl eines Tagesgeldkontos sollten Sparer jedoch nicht nur auf die Höhe der Zinsen achten. Auch Faktoren wie die Rahmenbedingungen oder die Erfahrung mit einer Bank sind wichtige Kriterien. Klarna wird auf der Onlineplattform „Trustpilot“ überwiegend gut, mit im Schnitt 3,8 von 5 möglichen Sternen bewertet.

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Tagesgeld von Klarna – Nutzer berichten über ihre Erfahrungen mit der Bank

Positive Erfahrung mit Klarna:

  • Zuverlässigkeit: Viele Nutzer beschreiben Klarna als zuverlässigen Zahlungsdienstleister.
  • Einfachheit: Die Klarna-App wird als benutzerfreundlich und unkompliziert für Zahlungen bewertet.
  • Flexibilität: Klarna bietet Nutzern Flexibilität – insbesondere bei Ratenzahlungen und Zahlungsaufschüben.
  • Erinnerungsfunktion: Klarna erinnert die Nutzer, wenn eine Zahlung fällig ist – dies wird als hilfreich empfunden.
  • Retouren: Klarna berücksichtigt Rücksendungen und unterstützt die Nutzer dabei.
  • Kundenservice: Einige Nutzer haben positive Erfahrungen mit dem Klarna-Kundenservice gemacht – insbesondere, wenn es um die Klärung von Problemen geht.
  • Sicherheit: Einige Nutzer fühlen sich beim Online-Shopping mit Klarna sicherer – insbesondere, wenn sie auf Rechnung kaufen können.

Negative Erfahrungen mit Klarna:

  • Kundenservice: Viele Benutzer berichten von Schwierigkeiten beim Kontaktieren des Klarna-Kundenservices. Beschwerden reichen von langen Wartezeiten über nicht beantwortete E-Mails bis hin zu unzureichenden Lösungen für ihre Probleme.
  • Technische Probleme: Einige Benutzer haben technische Probleme mit der Klarna-App oder der Website gemeldet, etwa Schwierigkeiten beim Anmelden oder Ändern von E-Mail-Adressen.
  • Zahlungs- und Rechnungsprobleme: Es gibt Berichte über Probleme mit der Zahlungsabwicklung, einschließlich nicht korrekt verbuchter Zahlungen, Problemen mit Retouren und unerwarteten Mahnungen.
  • Käuferschutz: Einige Benutzer fühlten sich durch den Klarna-Käuferschutz im Stich gelassen, insbesondere wenn sie Probleme mit Händlern hatten.
  • Kommunikationsprobleme: Es gibt Berichte über mangelnde Kommunikation von Klarna, insbesondere wenn es um die Klärung von Problemen oder Anfragen geht.
  • Probleme mit Reservierungen und Rückerstattungen: Einige Benutzer berichteten von Verzögerungen bei der Rückerstattung von Reservierungen oder von Schwierigkeiten, ihr Geld zurückzubekommen.
  • Allgemeine Unzufriedenheit: Einige Benutzer äußerten allgemeine Unzufriedenheit mit Klarna aufgrund verschiedener Erfahrungen, die sie gemacht haben, und gaben an, dass sie den Dienst in Zukunft nicht mehr nutzen würden.

Sparen wie Tagesgeld: Klarna bietet Zinsen auf Unterkonten – so funktioniert es

Zu beachten ist: Die von uns zusammengefassten Erfahrungsberichte basieren auf den Bewertungen von teils anonymen Nutzen – überprüfen lassen sich diese nicht. Insgesamt und auf Grundlage der gesicherten Fakten bietet Klarna ein gutes Rahmenangebot und ergänzt damit das vorhandene Produktportfolio. Für die Nutzung der Unterkonten (Klarna Pools) ist ein kostenloses Bankkonto Voraussetzung. Die Nutzung der Tagesgeld-Option erfolgt in wenigen Schritten:

  1. Bankkonto eröffnen
  2. Unterkonto (Klarna Pool) anlegen – bis zu drei Pools je Kunden sind möglich
  3. Von der Verzinsung profitieren

Die Unterkonten können Klarna zufolge individuell benannt und zusätzlich mit Sparregeln ausgestattet werden. Auf ein Unterkonto kann etwa monatlich ein fixer Sparbetrag einbezahlt werden, während ein anderes unregelmäßig als Parkplatz für nicht benötigtes Geld genutzt wird. Mit einem ähnlichen Modell arbeitet auch die C24 Bank – auch hier gibt es Zinsen auf die Unterkonten. Bei C24 heißen sie „Pokets“.

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

Fazit zum Tagesgeld von Klarna: Für manche, aber nicht für alle ist es eine Option

Unser Fazit: Das Angebot von Klarna ist dem Tagesgeld sehr ähnlich. Im Unterschied zu vielen klassischen Tagesgeldkonten bietet die schwedische Bank jedoch langfristig stabile Zinsen für Neu- und Bestandskunden an. Diese können sich zwar auch ändern, sind aber nicht als Lockangebot einzustufen, die meist nur wenigen Monate gelten. Wer ohnehin auf der Suche nach einem kostenfreien Girokonto ist, kann das Klarna-Bankkonto in Betracht ziehen.

Die Bank sitzt zwar im Ausland, eine deutsche IBAN bekommen die Kundinnen und Kunden aber trotzdem. Zudem greift im Falle einer Insolvent die schwedische Einlagensicherung. Diese ist vergleichbar mit der in Deutschland. Wer kein neues Bankkonto bloß für die Tagesgeld-Nutzung eröffnen möchte, findet vergleichbare Alternativen. Die J&T Direktbank etwa bietet sogar noch etwas mehr Zinsen bei einer ebenfalls stabilen Anlageperspektive.

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