Berlin. Nach dem 2:2 gegen Holstein Kiel sitzt der Frust bei Hertha BSC tief. Trainer Dardai wünscht sich in engen Situationen mehr Mentalität.

Der Wikipedia-Eintrag über Andreas Rainer Neuendorf beschreibt selbigen aktuell als „Fußballtrainer und Künstler“. An Kunst dürfte Pal Dardai weniger gedacht haben, als er sich nach dem frustrierenden 2:2 gegen Holstein Kiel an die Qualitäten seines ehemaligen Mitspielers erinnerte, der in seiner Heimatstadt Berlin bekanntermaßen unter dem liebevoll und anerkennend gemeinten Spitznamen „Zecke“ firmiert.

Mit Neuendorf in der Zentrale als Zehner, so Dardais Überzeugung, hätte man den Gegner am Freitagabend „getötet“. Also das Spiel gewonnen, um es etwas weniger martialisch zu beschreiben, als der Trainer der Berliner Fußball-Zweitligisten. Dardai meinte natürlich nicht Neuendorf (49) selbst, sondern dessen Mentalität.

Nach 45 Minuten wäre Hertha BSC Tabellenführer

Nicht den umstrittenen Elfmeter nach VAR-Intervention tief in der Nachspielzeit, der den späten Ausgleich herbeiführte, sah Dardai als Problem an. Sondern die Unfähigkeit seiner jungen Mannschaft, bei scheinbar kommoder Führung rechtzeitig entscheidend nachzulegen. Ein chronischer Malus der Berliner. 16 Punkte verspielten die Berliner noch nach einer Führung oder durch Gegentreffer nach der 80. Spielminute.

Nur mit der Hälfte dieser Zähler wäre Hertha nicht im Tabellenmittelfeld, sondern oben mit dabei im Aufstiegskampf. Noch deutlicher wird das vom Portal Transfermarkt erstellte Halbzeit-Ranking. Würden nur die ersten 45 Spielminuten zählen, wären die Berliner: Tabellenführer. So aber ist es Rang neun nach dem 24. Spieltag. dpa

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