Berlin. Gegen den Drittletzten tut sich der Tabellenzweite lange schwer. Doch ein wichtiger Rückkehrer verhilft Alba Berlin noch zum Sieg.

Die Unzufriedenheit bei Israel Gonzalez stieg von Minute zu Minute, was sich kurz vor der Hälfte der Partie auch daran ablesen ließ, dass der Trainer von Alba Berlin gleich zwei Auszeiten in kurzer Folge nahm. Denn die Möglichkeit, erneut eine Niederlage zu kassieren, brachte eine gewisse Nervosität auf. Schließlich wollen die Hauptstädter nicht gleich zu Beginn des Endspurts in der Hauptrunde alle Trümpfe verspielen.

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Schon gar nicht gehen den Drittletzten der Basketball-Bundesliga (BBL). Am Dienstag empfing Alba die Academics Heidelberg – und konnte die sich zur Hälfte zuspitzende Partie schließlich für sich entscheiden. In der Max-Schmeling-Halle setzten sich die Berliner mit 96:89 (47:45) durch. „Wir haben super zusammen gefightet, es hat richtig Spaß gemacht“, sagte Shooting Guard Jonas Mattisseck.

Alba Berlin diesmal mit einem guten Start

Viele Trümpfe besitzt das Team von Gonzalez ohnehin nicht. Nach der Niederlage am Sonntag in Braunschweig, der ersten nach zuvor 13 Siegen, hat Alba eine Niederlage mehr auf dem Konto als Spitzenreiter Bayern München und eine weniger als der Dritte Chemnitz. Jeder weitere Ausrutscher kann den Zweiten also seinen Rang kosten.

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Gegen Heidelberg wollten es die Berliner in jedem Fall besser machen als zuletzt, wo schon ein mieses erstes Viertel die Partie entschieden hatte. Diesmal endete der erste Abschnitt nicht mit 20 Punkten weniger, sondern elf mehr (28:17). Doch dass man die Süddeutschen nicht unterschätzen sollte, hatten sie erst vorletzten Sonntag gezeigt, als sie den Tabellenführer schlugen. Alba zumindest konnte trotz guter Defensive und ordentlicher Dreier-Quote keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Stattdessen gingen die Werte im zweiten Viertel runter, während Jeffrey Carroll den Gegner Punkt um Punkt heranbrachte. Die Berliner mussten auf einmal mehr kämpfen, als ihnen lieb war. Die jungen Spieler, die Gonzalez brachte, um die aufgrund der vielen Verletzungssorgen strapazierten etablierten Profis zu schonen, mussten wieder auf die Bank. Auch Johannes Thiemann, der nach Rückenproblemen und über drei Wochen Pause wieder zurückkehrte, musste mehr ran als beabsichtigt.

Jetzt folgt für Alba das erste Duell mit den Bayern

Dennoch konnte Alba den Ausgleich kurz nach der Halbzeit nicht verhindern (47:47/21.). Viele Ballverluste eröffneten dem Gegner Chancen, die Abwehr war nicht energisch genug. So geriet Alba sogar wieder in Rückstand (61:64/26.), die Partie wurde immer umkämpfter, mit vielen Fouls und wenig Spielfluss. Was Trainer Gonzalez auch deshalb aufregte, weil die Schiedsrichter viel Härte zuließen. Erst in der Mitte des letzten Viertels konnten Sterling Brown und Thiemann Alba wieder etwas Luft verschaffen und einen konzentrierten Endspurt einleiten.

Mit viel Kampfgeist und dem genesenen Kapitän, der bei seiner Rückkehr mit 21 Punkten gleich bester Werfer war, konnte sich Alba schließlich behaupten und mit einem Erfolg in das nächste Duell gehen. Vier Partien sind es jetzt noch, bis die Play-off-Plätze feststehen. Und die erste davon findet am Sonntag in München statt. Ein Spitzenspiel, das schon Weichen stellen kann.

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