Frankfurt am Main. Das Girokonto der ING ist kostenlos – aber nicht komplett. Wo können Gebühren entstehen? Im Moment gibt es eine Neukunden-Aktion.

  • Statt 50 gibt es seit dem 15. April eine Prämie von 100 Euro für ein neues Girokonto bei der ING
  • Wie ist das Girokonto der ING generell zu bewerten? Wir haben uns Aspekte wie Zinsen und Bankkarten angeschaut
  • Eine Orientierung bieten Produkttests und Erfahrungswerte von Kunden – wie schneidet die ING ab?

Seit 15. April 2024 gibt es für ein Girokonto der ING* 100 statt 50 Euro Startguthaben für Neukunden. Die Aktion läuft einen Monat und endet am 15. Mai – lohnt sich das Angebot? Fakt ist: Prämien für Girokonten sind bei vielen Direktbanken mittlerweile Standard. Die BBBank bietet etwa 150 Euro Girokonto-Prämie*. Für ein Girokonto bei der Santander* gibt es derzeit 75 Euro. Bei allen Banken ist das Startguthaben an Auflagen geknüpft. Dazu zählt meist ein regelmäßiger Geldeingang.

Girokonto der ING: Das haben wir geprüft

Hier im Beitrag haben wir uns das kostenlose Girokonto der ING* und mögliche Alternativen genauer angeschaut. Folgende Kriterien haben wir für unsere Analyse herangezogen:

  1. Gebühren
  2. Zinssätze (Guthaben- und Dispozins)
  3. Online-Banking, mobile Bank-App und Bankkarten
  4. Zusatzleistungen wie Kreditkarte, Bonusprogramme, Rabatte
  5. Nutzererfahrungen zu Kundenservice und dessen Erreichbarkeit

Einen guten Überblick über die derzeit verfügbaren Girokonten ohne eine fixe Gebühr bietet auch unser Vergleichsrechner. Einfach monatlichen Zahlungseingang, durchschnittlichen Kontostand und Bankkartenoption angeben und schon sucht der Rechner basierend auf den Angaben passende Angebote herraus.

Zu beachten ist: Auch unser Vergleichsrechner bietet keine vollständige Marktübersicht. Daher ist es immer ratsam, verschiedene Online-Rechner zu benutzen und die passenden Angebote immer noch manuell zu vergleichen.

Girokonto der ING: So sind die Gebühren im Vergleich zu anderen Banken

Das Girokonto (Gehaltskonto) der ING* ist ab einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro kostenlos oder wenn der Kontoinhaber unter 28 Jahre alt ist. Werden die Voraussetzungen nicht erfüllt, fällt eine Kontoführungsgebühr von 4,90 Euro pro Monat an. Die gleichen Vorgaben gelten auch für das Girokonto Future der ING. Werden diese nicht erfüllt, zahlen Kundinnen und Kunden 5,90 Euro pro Monat – bestehend aus 4,90 Euro Kontoführungsentgelt und einem Euro für die Nachhaltigkeitserweiterung.

Andere Banken handhaben es ähnlich. Das Girokonto der comdirect* ist innerhalb der ersten sechs Monate für alle kostenlos. Im Anschluss muss ein regelmäßiger Geldeingang von 700 Euro monatlich erfolgen oder drei Zahlungen im Monat via Apple- oder Google-Pay getätigt werden. Auch mit einem Wertpapiergeschäft im Monat bleibt das Girokonto kostenfrei. Unser Vergleich der besten kostenlosen Girokonten zeigt: Ein regelmäßiger Geldeingang ist bei fast allen Banken mittlerweile Vorraussetzung.

ING oder comdirekt: Die Girokonten der Direktbanken im Vergleich

 INGcomdirect
GebührNein – sofern unter 28 Jahre oder regelmäßiger Geldeingang von 700 Euro monatlichNein – sofern mindestens 700 Euro Geldeingang oder drei Zahlungen mit Apple- oder Google-Pay je Monat oder ein Wertpapiergeschäft im Monat
Dispozins10,99 Prozent11 Prozent
Giro- (EC-Karte)optional für 99 Cent im Monatoptional für einen Euro im Monat
KreditkarteVisa-Debitkarte inklusiveVisa-Debitkarte inklusive
Tages- und Festgeld-Option?Ein Extra-Konto* kann zusätzlich eröffnet werdenTagesgeld PLUS-Konto inklusive*

Girokonto der ING: Dispozins im Vergleich – wo Kunden weniger zahlen

Die ING gewährt keine Zinsen für das Guthaben. Sparerinnen und Sparer können aber ein Extra-Konto (Tagesgeldkonto)* eröffnen und das Girokonto als Referenzkonto festlegen. Überweisungen sind innerhalb weniger Minuten möglich. Der Dispozins bei einer Kontoüberziehung liegt bei 10,99 Prozent.

Niedriger ist der Dispozins beim Girokonto der C24 Bank* (7,49 %). Das Besondere hier: Die Check24-Bank bietet auch einen Guthabenzins an – dieser wird unabhängig zum Tagesgeld bei der C24 gezahlt. Der Dispozins kommt zum Tragen, wenn das Konto überzogen wird.

ING punktet mit umfangreicher Banking-App

Zum Girokonto gibt es eine kostenfreie Kreditkarte (Visa Debit) von der ING dazu. Diese kann sowohl in Apple- als auch in Google-Pay als Zahlungsmittel hinterlegt werden. Mit der Kreditkarte kann an 97 Prozent der Geldautomaten in Deutschland und anderen Euro-Ländern kostenfrei Bargeld ab 50 Euro abgehoben werden. Eine Girokarte kann zusätzlich bestellt werden und kostet 99 Cent pro Monat.

Das Banking erfolgt bei der ING ausschließlich digital – online oder via Telefon. Am einfachsten funktioniert die Kontoverwaltung über die mobile Banking-App ING für Android und iOS. Die App bietet eine Vielzahl von Funktionen, die vom Einsehen der Umsätze über Überweisungen bis zur Geldautomatensuche und der Funktion ING-Bargeld reichen. Auch das Ändern persönlicher Daten, die Bestellung und Sperrung der Bankkarten und das Einsehen der Kontoauszüge sind über die App problemlos möglich.

Die Girokarte der ING kostet im Monat 99 Cent extra.
Die Girokarte der ING kostet im Monat 99 Cent extra. © ING

ING verdoppelt Startguthaben für Girokonto im April

Neben der kostenfreien Kreditkarte bietet die ING für das Girokonto noch weiterer Leistungen an. Dazu zählt der Cashback-Service „DealWise“ mit bis zu 15 Prozent Cashback in über 800 Online-Shops oder das Sicherheitsversprechen der ING, sollten Dritte an die Zugangsdaten zum Onlinebanking kommen und diese missbrauchen. Die ING verspricht, den finanziellen Schaden zu ersetzen, der entsteht.

In der Zeit vom 15. April bis 15. Mai 2024 lockt die ING zusätzlich mit einer Prämie von 100 Euro für alle Neukunden. Ähnliche Prämien gibt es auch für ein neues Girokonto bei der comdirekt (50 Euro) und der Commerzbank* (50 Euro). Die Santander zahlt aktuell eine Prämie von 75 Euro* für ein Girokonto. Hier ist zu beachten: Die Prämien sind fast immer an Bedingungen geknüpft. Auch bei der ING gibt es die 100 Euro Prämie nicht direkt nach der Kontoeröffnung. Voraussetzung ist eine aktive Nutzung.

Neukunden müssen mindestens fünf Mal innerhalb der ersten vier Monate mit der Visacard im Handel, Internet oder mobil per Apple Pay oder Google Pay bezahlt haben. Erst danach wird die 100-Euro-Prämie ausbezahlt. Die Aktion gilt nur für Neukunden – innerhalb der letzten zwölf Monate darf kein Girokonto bei der ING geführt worden sein. Generell gilt: Prämien für Neukunden sind nette Boni. Am Ende sollten sich Kunden aber die Konditionen anschauen, die langfristig gelten.

Die Europäische Einlagensicherung

Stellen Sie sich vor, Sie haben Geld auf der Bank und hören plötzlich, dass ihre Bank Probleme hat. Was passiert mit Ihren Ersparnissen? Hier kommt die europäische Einlagensicherung ins Spiel – sie ist wie ein Rettungsring für Ihre Bankguthaben.

Was ist das? Die europäische Einlagensicherung ist ein Versprechen: Sollte Ihre Bank scheitern, ist Ihr Geld bis zu 100.000 Euro sicher. Das gilt für jeden Kunden und jede Bank in der EU.

Wie funktioniert es? Wenn eine Bank pleitegeht, sorgt das Einlagensicherungssystem dafür, dass Sie Ihr Geld schnell zurückbekommen – normalerweise innerhalb von sieben Arbeitstagen.

Was müssen Sie tun? Nichts! Dieser Schutz ist automatisch und kostet Sie keinen Cent. Die Banken zahlen in einen Fonds ein, der dieses Sicherheitsnetz finanziert.

Wichtig zu wissen: Die Einlagensicherung ist national organisiert. Im Falle einer Bankenpleite muss jeder Staat mit seiner eigenen Wirtschaftskraft aufkommen und die Schäden ersetzen. Dazu ist er nach EU-Recht verpflichtet. Ist der finanzielle Schaden aber größer als das, was ein Land aus eigenen Mitteln leisten kann, könnten Sparer im Extremfall leer ausgehen.

Wie wird das Girokonto bewertet? Kunden teilen Erfahrungen zur ING

Die 1965 in Frankfurt am Main gegründete ING-DiBa AG ist Deutschlands älteste und laut einer Datenauswertung von Statista auch die beliebteste Direktbank in Deutschland. 31 Prozent der Befragten mit Direktbankkonto haben ihr Geld bei der ING angelegt, so das Ergebnis der Datenanalysten. Nach wie vor sind viele Kundinnen und Kunden mit der Bank zufrieden. Über „Trustpilot“ wird die ING mit 4,1 von fünf möglichen Sternen bewertet.

Was ist Trustpilot?

Trustpilot ist eine bekannte Online-Bewertungsplattform, die es Verbrauchern ermöglicht, ihre Erfahrungen mit Unternehmen zu teilen und Bewertungen abzugeben. Gegründet im Jahr 2007 in Dänemark, hat sich Trustpilot schnell zu einer globalen Präsenz entwickelt und bietet laut eigenen Angaben eine transparente und zugleich unabhängige Bewertungs- und Feedback-Plattform für Kunden und Unternehmen an.

Da die Bewertungen von privaten Nutzern verfasst werden, lassen sie sich nicht überprüfen. Viele Berichte zu einem Unternehmen können aber eine Orientierung sein und ein Stimmungsbild vermitteln. Die Nutzung von Trustpilot ist kostenlos. Eine Alternative zu Trustpilot sind die Testberichte der Stiftung Warentest. Diese sind jedoch in den meisten Fällen kostenpflichtig.

Positiv:

  1. Kundenservice der ING: Viele Kunden loben die schnelle, effektive Hilfe bei Betrugsversuchen, technischen Problemen und allgemeinen Anfragen.
  2. Beratung und Service: Mehrfach gelobt werden Kompetenz, Freundlichkeit und Geduld der Mitarbeiter – besonders bei der Lösung technischer Probleme und Fragen zur Baufinanzierung.
  3. Kredite und Betreuung: Einige Kunden berichten von positiven Erfahrungen bei der Kreditabwicklung, diese wird als schnell und unkompliziert beschrieben, auch bei höheren Beträgen.
  4. Immobilienfinanzierung: Kunden schätzen in ihren Bewertungen die Unterstützung bei Immobilienfinanzierungen.
  5. Unterstützung im Banking: Viel gelobt wird die persönliche Unterstützung bei Problemen – etwa bei der Umstellung von Telefon- auf Online-Banking.

Negativ:

  1. Kundenservice der ING: Mehrere Kunden berichten von langen Wartezeiten, um telefonisch Unterstützung zu bekommen.
  2. Probleme mit Technik und Diensten: In einigen Bewertungen ist von Schwierigkeiten bei der Aktivierung von Geräten und Diensten, wie dem Photo-TAN-Verfahren, zu lesen.
  3. Prozesse und Systeme: Einige Nutzer zeigen sich frustriert wegen komplizierter Prozesse, insbesondere im Zusammenhang mit Online-Banking und Einmalpasswörtern.
  4. Einzahlung von Bargeld: Einige Kunden bemängeln die geringe Anzahl von Automaten für Bargeldeinzahlungen.
  5. Giropay-Transaktionen: Zum Teil wird von Hinweisen auf Verzögerungen bei der Durchführung von Giropay-Transaktionen berichtet.

Unsere Liste ist eine grobe Zusammenfassung der Hauptpunkte aus den Kundenbewertungen von Trustpilot. Zu beachten ist, dass Erfahrungsberichte von Nutzern subjektiv sind und sich nicht unabhängig überprüfen lassen. Positiv zu nennen ist, dass sich die ING die Bewertungen anschaut und einigen Nutzern antwortet. Insgesamt schneidet die Direktbank bei den Nutzererfahrungen positiv ab – bei Trustpilot, aber auch in den Bewertungen bei Finanztip und Focus Online.

Fazit zum Girokonto: Die ING ist nicht nur wegen der Prämie interessant

Unser Fazit: Ein Girokonto bei der ING bietet viele Vorteile. Bei einem regelmäßigen Geldeingang von mindestens 700 Euro und für unter 28-Jährige ist die Kontoführung kostenlos. Die mobile Banking-App ist umfangreich und attraktive Zusatzleistungen wie das Cashback-Programm oder das Sicherheitsversprechen runden das Angebot ab. Im Unterschied zu anderen Direktbanken ist die Zahl der Geldabhebungen am Automaten unbefristet und die optionale Girokarte mit 99 Cent vergleichsweise günstig.

ING vs. C24 Bank: Vorteil für Sparer – Direktbank bietet besonderen Zins

Luft nach oben ist bei der Kreditkarte. Leistungen wie Versicherungen oder die gebührenfreie Nutzung weltweit fehlen. Hier sind andere Direktbanken etwas besser aufgestellt. Die C24 bietet etwa eine Reiseversicherung für die oberen Kontomodelle und eine kostenfreie Kreditkartennutzung weltweit an. Die C24 Bank punktet zudem mit einem Guthabenzins von 2,5 Prozent für das Geld auf dem Girokonto. Diesen Zins gibt es unabhängig vom Kontomodell. Neukunden haben die Wahl zwischen drei Optionen:

 C24 SmartC24 PlusC24 Max
Kontoführungsgebührkeine5,90 Euro pro Monat9,90 Euro pro Monat
Cashback (Punktesystem)bis zu 2,5 % Aktions-Cashback und bis zu 0,05 % Basis-Cashbackbis zu 5 % Aktions-Cashback und bis zu 0,1 % Basis-Cashbackbis zu 10 % Aktions-Cashback und 0,2 % Basis-Cashback
Zahlungen mit der Kreditkartekostenlos in Eurokostenlos in Eurokostenlos weltweit
Geld abheben mit der Kreditkartebis zu vier Mal im Euroraum pro Monatbis zu sechs weltweit pro Monatbis zu acht weltweit pro Monat
Girokarte (EC-Karte)kostenlos – aktive Nutzung vorausgesetztkostenloskostenlos
Zinsen (2 %) auf das Girokontojajaja
2 % Zinsen auf das Tagesgeldja (maximal 100.000 Euro)ja (maximal 100.000 Euro)ja (maximal 100.000 Euro)
ExklusivleistungenkeineKonto- und Käuferschutz Plus inklusiveKonto- und Käuferschutz Plus, Prio-Kundenservice und Gratis Mitgliedschaft im CHECK24 Reise GoldClub inklusive
Echtzeit-Überweisungen0,99 Euro pro StückZwei kostenlos – ansonsten 0,99 Euro pro Stückkostenlos
Dispokredit (7,49 %)**bis zu 10.000 Euro sind möglichbis zu 10.000 Euro sind möglichbis zu 10.000 Euro sind möglich

**Bonität vorausgesetzt – drei Gehaltseingänge als Nachweis | Datenstand in der Tabelle ist der 13.12.2023 | Alle Angaben sind ohne Gewähr

Im Vergleich zum Girokonto der ING schneidet die C24 in einigen Punkten besser ab. Zum einen haben die Kunden die Wahl zwischen drei verschiedenen Kontotypen. Zum anderen ist der Dispozins mit 7,49 Prozent in allen Kontomodellen niedriger als bei der ING (10,99 %). Eine weitere Alternative ist das Girokonto der N26*. Auch hier haben die Kunden die Wahl zwischen verschiedenen Kontomodellen.

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