Berlin. Die Ersparnisse für ein Jahr anlegen: Ist hierfür das Fest- oder Tagesgeld besser? Wir haben verschiedene Angebote durchgerechnet.

  • Für eine einjährige Anlage bietet sich sowohl das Fest- als auch das Tagesgeld an
  • Wo gibt es aktuell noch attraktive Zinsen? Wir haben uns einige Banken angeschaut
  • Die Wahl der Anlage sollte sich aber nicht ausschließlich nach den Zinsen richten

2023 stand das Tagesgeld hoch im Kurs: Eine Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken ergab, dass 37 Prozent aller 1000 Befragten das Tagesgeld gegenüber Wertpapieren bevorzugen. Diese Beliebtheit lässt sich auf die Sicherheit der Anlage und auf die gestiegenen Zinsen zurückführen, die durch mehrere Anpassungen des Leitzinses im Vorjahr begünstigt wurden. Auch heute finden Anleger noch attraktive Tagesgeldangebote auf dem Markt. Ist für eine einjährige Anlage das Fest- oder Tagesgeld die bessere Wahl?

Attraktive Zinsen für das Tagesgeld bietet derzeit die spanische Openbank (3,80 %). Dieser Aktionszins für Neukunden greift aber nur für sechs Monate – im Anschluss gilt der Basiszinssatz von 2,8 Prozent. Bei einer Anlagesumme von 3000 Euro für ein Jahr kommt man auf rund 100 Euro Zinsertrag. Besser ist das Tagesgeld der J&T Direktbank* mit 3,7 Prozent Zinsen. Hier greift keine Laufzeitbefristung – deshalb fällt der Zinsertrag mit 111 Euro nach einem Jahr etwas höher aus.

 OpenbankJ&T Direktbank*
Zinsen3,90 Prozent3,7 Prozent
Basiszinssatz2,80 Prozent
Anlagesumme3.000 Euro3.000 Euro
Zinsen nach 6 Monaten57,94 Euro55,50 Euro
Zinsen nach 12 Monaten100,46 Euro111 Euro

Festgeld oder Tagesgeld? Ein Faktor ist für die Rendite entscheidend

Attraktive Zinsen für ein Jahr verspricht aktuell auch das Flexgeld der Openbank mit 3,60 Prozent oder das Festgeld der J&T Direktbank* mit 4,20 Prozent. Die beste deutsche Bank im Vergleich 2024 ist die Santander mit 3,75 Prozent Zinsen* für zwölf Monate.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Ein Nachteil vieler Festgeldangebote: Es gelten Mindestanlagesummen. Bei der J&T Direktbank (5000 Euro) ist die Grenze niedriger. Die Openbank setzt gar keine Mindestanlage voraus. Dazu kommt das Risiko bei einer Geldanlage im Ausland. EU-weit gilt für Fest- und Tagesgeld eine Einlagensicherung. Trotzdem kann ein Tages- oder Festgeld im Ausland risikobehaftet sein – Grund dafür ist die Bonität einiger EU-Staaten. Mehr dazu im eben verlinkten Artikel.

Im direkt Vergleich bietet das Festgeld für eine einjährige Anlage meist die höhere Rendite. Der Grund: Die besseren Tagesgeldzinsen gelten meist nur für ein halbes Jahr. Angebote wie von der Openbank schneiden im Vergleich daher schlechter ab. Anders sieht es schon bei einer kürzeren Anlagezeit von bloß sechs Monaten aus.

Top-Renditen ohne Zinsbefristung: Alternativen zum Fest- und Tagesgeld

Gemein haben sowohl das Tages- als auch das Festgeld: Längere Laufzeiten von einem Jahr oder mehr verzinsen die Banken derzeit generell schlechter. Sparerinnen und Sparer mit einer längerfristigen Anlageperspektive sollten sich daher auch über Alternativen zum Tagesgeld und Festgeld informieren. Neben klassischen Wertpapiergeschäften wie Aktien oder ETFs haben sich mittlerweile auch hybride Modelle am Markt etabliert. Dazu zählt das CashPlus-Bankkonto von Unitplus* oder auch das Cash-Invest-Portfolio von quirion*. Beide Anlagemodelle orientieren sich stark an der Leitzinsentwicklung.

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

Im Unterschied zum Tages- und Festgeld sind bei Unitplus und quirion keine befristeten Laufzeiten im Spiel. Auch die Höhe der Anlagesumme ist bei beiden Alternativen frei wählbar. Es wird versucht, die Vorteile der traditionellen Geldanlage mit denen vom Kapitalmarkt zu kombinieren. In individuellen Fällen kann das rentabler sein als reine Tages- oder Festgeldangebote – umso mehr lohnt sich immer ein Vergleich. Die Investition in verschiedene Anlagearten wird von vielen Finanzexperten zudem empfohlen.

Fazit zum Fest- und Tagesgeld: Welche Anlageform wann die bessere ist

Unser Fazit: Für die kurzzeitige Geldanlage unter einem Jahr oder den Notgroschen eignet sich das Tagesgeld hervorragend. Für die mittel- bis längerfristige Anlage sind Festgeldangebote oder Kapitalmarkt-orientierte Alternativen zu empfehlen. Wertpapiere wie ETFs sollten generell immer mit Geld angelegt werden, welches kurzfristig nicht benötigt wird. Grundsätzlich sind Wertpapiergeschäfte für lange Anlagezeiten interessant. Und man sollte über eine gewisse Erfahrung verfügen.

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