Berlin. Eine dreistellige Zinsenrendite pro Jahr ist mit einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto möglich – wie hoch muss die Anlagesumme sein?

  • Festgeld oder Tagesgeld? Beide Anlageformen bieten sich für eine Anlage von unter einem Jahr an
  • Zinsen 2024: Der Leitzins könnte bald sinken – wohin geht die Reise beim Fest- und Tagesgeld?
  • Anlageformen: Neben dem traditionellen Fest- und Tagesgeld haben Sparer weitere Anlageoptionen

Ein Blick in unseren Finanzratgeber zum Thema Fest- und Tagesgeld offenbart eine klare Tendenz: Seit Anfang Januar sind die Zinsen allmählich auf dem Rückzug. Die Zeiten mit einer Verzinsung von vier Prozent oder mehr für ein neues Tagesgeld scheinen vorbei. Doch das Rennen ist noch nicht gelaufen. Im Vergleich der Tagesgelder für März gibt es immer noch attraktive Angebote Neukunden. Der Haken: Die lukrativen Zinsen sind meist nur vorübergehend – im Anschluss greift der Basiszinssatz. Können die Angebote trotzdem interessant sein?

Bestes Fest- und Tagesgeld für sechs Monate

Dank der Aktionszinsen können Neukunden in nur wenigen Monaten dreistellige Zinserträge mit ihrem Tagesgeld erreichen. Die Wahl der Bank ist dabei ein entscheidender Faktor. Den je nach Angebot unterscheiden sich die Konditionen deutlich – viele Hausbanken wie örtliche Sparkassen oder Volksbanken bieten trotz gestiegener Leitzinsen weiter nur maue Zinsen. Bei Direktbanken sind stattdessen deutlich höhere Zinsen möglich – oft sogar über den Aktionszeitraum für Neukunden hinaus.

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Wir haben uns einige der derzeit besten Tages- und Festgeldangebote am Markt angeschaut. Für das Tagesgeld gilt für Neukunden meist eine Laufzeit von sechs Monaten. Im Anschluss greift der für Bestandskunden gültige Basiszinssatz. Eine Ausnahme bilden die Zins-Kampagne von Trade Republic sowie das Leitzins-orientierte Cashplus-Konto von Unitplus. Beide Sparformate sind kein traditionelles Tagesgeld. Das Geld kann aber trotzdem flexibel ein- und ausgezahlt werden und die Ersparnisse sind täglich verfügbar.

Tagesgeld für sechs Monate:

Zins-Kampagne von Trade Republic (4 %)*

Leitzins-orientiertes Cashplus von Unitplus (3,98 %)*

Tagesgeld der Santander (3,50 %)*

Tagesgeld der comdirect (3,25 %)*

Tagesgeld der Suresse Direkt Bank (3,80 %)*

Festgeld für sechs Monate:

Klarna Festgeld+ (3,38 %)*

Freedom24 (4,86 %)*

100 Euro Zinsenrendite nach sechs Monaten – so viel muss angelegt werden

Um nach sechs Monaten auf die 100 Euro Zinsrendite zu kommen, müssen Anleger bei der Suresse Direkt Bank rund 5300 Euro anlegen. Die Bank verzinst bis zu einer Maximalsumme von 250.000 Euro. Bei der Santander ist diese Anlagesumme mit knapp 5700 Euro aufgrund des etwas niedrigeren Zinssatzes etwas höher. Im Unterschied zur Suresse Direkt hat die Santander ihren Sitz in Deutschland. Entsprechend greift die deutsche Einlagensicherung.

Interessant sind die Angebote von Trade Republic und Unitplus. Hier reicht schon eine Anlagesumme von 5000 Euro aus, um nach sechs Monaten eine Zinsrendite von knapp über 100 Euro zu erzielen. Da es bei beiden keine Laufzeitfrist gibt, sind nach einem Jahr sogar 200 Euro Kapitalertrag möglich.

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Beim Festgeld sieht es ähnlich aus, wie bei den klassischen Tagesgeldkonten. Bei einer Laufzeit von sechs Monaten sind die Zinsen hier nicht wesentlich höher. Mit 5000 Euro Anlage gibt es nur bei Freedom24* über 100 Euro Zinsen-Rendite. Bei Klarna (rund 6000 Euro Anlagebetrag) sind entsprechend höhere Anlagen nötig. Im Vergleich zum Tagesgeld unterschieden sich die Renditen nicht groß. Der Vorteil beim Tagesgeld ist: Man muss nicht exakt die sechs Monate abwarten und kann über seine Ersparnisse täglich frei verfügen.

Tagesgeld oder Festgeld?

Wenn es um klassische Geldanlage geht, stehen oft Festgeld und Tagesgeld im Fokus. Beim Festgeld wird das Geld „fest“ für eine festgelegte Dauer, etwa 1, 2 oder 5 Jahre, angelegt. Während dieser Zeit profitiert man von einem fest vereinbarten Zinssatz, der über die gesamte Laufzeit unverändert bleibt. Das Geld bis zum Ende der Laufzeit nicht verfügbar. Im Gegensatz dazu bietet das Tagesgeld mehr Flexibilität. Es gibt keine festgelegte Dauer. Der Zinssatz ist variabel und kann sich je nach Marktbedingungen ändern. Der große Vorteil: Das Geld ist jederzeit abhebbar, ohne dass Kündigungsfristen beachtet werden müssen. Vereinfacht gesagt, für langfristige Sparziele mit festen Zinsen eignet sich das Festgeld, während das Tagesgeld ideal für kurzfristige Anlagen ist.

Über 100 Euro Zinserträge nach sechs Monaten – Tagesgeld oder Festgeld besser?

Unsere Berechnungen zeigen: Es lohnt sich, Angebote für das Tagesgeld und Festgeld zu vergleichen. Für rund 100 Euro Zinsrendite in sechs Monaten muss man ordentlich investieren. Anlagekonzepte wie von Unitplus oder Trade Republic können hier eine Alternative sein. Das Festgeld ist vor allem für eine Anlage von einem Jahr oder länger interessant. Für Anlagezeiträume darunter unterscheiden sich die Zinsen nicht groß vom Tagesgeld. Generell immer sinnvoll ist eine individuelle Anlagestrategie, die kurz-, mittel- und langfristige Anlageziele verfolgt.

1. Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist eine klassische Form von Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und zusätzlich Zinsen auf den eingezahlten Betrag bekommen.

2. Was bedeutet Einlagensicherung?

Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank insolvent werden sollte. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.

3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld, Festgeld und Wertpapieren?

Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.

Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.

4. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?

Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:

  • Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
  • Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
  • Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
  • Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
  • Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
  • Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
  • Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.

5. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?

Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.

Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:

  • Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
  • Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
  • Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
  • Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.

Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes "Diversifiziertes Portfolio" – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.

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