Berlin. Prämien und Sonderzinsen sind zwei beliebte Lockmittel. Wie gut ist das Tagesgeld für Neukunden? Wir haben uns Angebote angeschaut.

  • Für ein neues Tagesgeld locken viele Banken mit attraktiven Zinsen oder sogar Prämien – wie verlockend sind diese?
  • Fest steht: Allen voran für Prämien oder längere Aktionslaufzeiten müssen Sparer Bedingungen erfüllen
  • Und: Anleger sollten neben den Aktionen immer auch die Basiskonditionen für das Tagesgeld im Blick haben

Aktionszinsen für einige Monate oder Prämien machen einen Bankenwechsel attraktiv. Längst sind nicht mehr bloß Girokonten für Banken ein umkämpftes Feld – auch beim Tages- und Festgeld wird um Neukunden gekämpft. Ein Beispiel hierfür ist die Consorsbank – hier gibt es eine Prämie von 150 Euro* fürs Tagesgeld. Ebenso verlockend ist auf den ersten Blick der Zinsen-Deal der Sparkassen-Tochter 1822direkt, die mit einer verlängerten Zinsgarantie wirbt. Für beide Aktionen gelten jedoch Voraussetzungen.

Prämien zum Tagesgeld: Bank zahlt 150 Euro extra – diese Bedingungen gelten

Die Consorsbank bietet vier Prozent Zinsen auf das Tagesgeld für sechs Monate. Das Angebot gilt nur für Neukunden und ist auf eine Maximalanlage von 1.000.000 Euro gedeckelt. Die Laufzeit kann auf bis zu 12 Monate verlängert werden. Voraussetzung hierfür sind Wertpapiertransaktionen oder das Anlegen eines Wertpapiersparplans über das Depot. Zusätzlich gibt es 150 Euro on Top, sofern das Volumen auf dem Depot nach acht Monaten mindestens 10.000 Euro beträgt. Möglich ist das über Wertpapierverkäufe oder einen Sparplan.

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Auch bei der 1822direkt muss für den Tagesgeld-Boni* ein Wertpapierdepot eröffnet und genutzt werden. Standardmäßig gibt es für Neukunden aktuell 3,6 Prozent Zinsen bei einer Laufzeit von sechs Monaten. Eine Verlängerung dieser Neukundenaktion auf 12 Monate ist möglich. Doch dafür müssen drei Trades (Wertpapiergeschäfte) mit einem Volumen von mindestens 500 Euro abgeschlossen werden. Alternativ kann ein Wertpapiersparplan angelegt werden – das muss aber innerhalb von vier Monaten nach Kontoeröffnung passieren.

Lockangebote und Neukunden-Boni: Die Faktoren sollten Sie im Blick behalten

Wie sind solche Prämien für das Tagesgeld zu bewerten? Generell sollten Sparer bei der Wahl eines Fest- oder Tagesgeldkontos nicht ausschließlich auf die Neukunden-Konditionen schauen. Diese sind meist zeitlich begrenzt und oft nur für wenige Monate relevant. Faktoren wie der Basiszinssatz oder auch der Auszahlungsrythmus der Zinserträge sollte in die Entscheidung für ein Tagesgeldkonto einfließen. Die spanische Suresse Direktbank bietet etwa nach Ablauf der Neukunden-Konditionen noch über zwei Prozent Zinsen auf das Tagesgeld.

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

Tagesgeld-Deals mit guten Basiszinssätzen:

Suresse Direkt Bank (2,8 Prozent)*

J&T Direktbank (3,7 Prozent)*

CashPlus von UnitPlus (3,98 Prozent)*

Banca Progetto (3,25 Prozent)*

Instabank (3,20 Prozent)*

Zu Beachten ist: Auch die Zinssätze für Bestandskunden können sich ändern. Der große Vorteil beim Tagesgeld ist aber die tägliche Verfügbarkeit. Sprich – bei sich verschlechternden Konditionen kann man sein Erspartes problemlos auf ein neues Konto mit besseren Konditionen umschichten. Alternativen zum Tagesgeld sind Investitionen in Wertpapiere. Diese versprechen im Allgemeinen eine höhere Rendite – sind aber mit einem gewissen Risiko verbunden. Eine Übersicht über die verschiedenen Anlageformen finden Sie hier:

GeldanlageDefinitionSonstiges
SparbuchDas Geld wird regelnmäßig auf das Konto bei einer Bank einbezahlt und mit einem fest vereinbarten Zinssatz verzinst.Hohe Sicherheit – dafür niedrige Rendite
FestgeldEinlagenkonto mit einem festen Zinssatz und einer festen Laufzeit.Höhere Zinsen als Sparbuch – das Geld ist aber für einen festgelegten Zeitraum gebunden
TagesgeldEinlagenkonto mit variabler Verzinsung – Geld ist täglich verfügbarFlexibler als Festgeld – dafür variable Zinssätze
AktienAnteil am Eigenkapital eines Unternehmens an der BörsePotential für hohe Renditen – aber auch erhöhtes Risiko
AnleihenSchuldverschreibungen von Staaten oder Unternehmen – feste Zinssätze für einen vereinbarten ZeitraumRisiko und Rendite variieren je nach Art der Anleihe (Staats-, Unternehmensanleihen etc.)
ImmobilienBesitz von Grundstücken oder Gebäuden – Gewinn über Vermietung oder VerkaufStabile Wertanlage – jedoch hohe Einstiegskosten und Illiquidität
InvestmentfondsSammlung von Vermögenswerten (etwa Aktien oder Anleihen), die von einem Fondsmanager verwaltet werden.Risiko ist abhängig von Fondstyp und -strategie
ETFsDiese Fonds bilden einen Index nach und werden an der Börse gehandelt.Geringeres Risiko wegen Streuung – auch kleine Anlagen (etwa 1-Euro-Sparpläne) sind möglich
KryptowährungenDigitale oder virtuelle Währungen – basierend auf KryptographieSehr volatile und spekulative Anlageform

Fazit zu Tagesgeld-Prämien: Auflagen genau prüfen – wer vorsichtig sein sollte

Wertpapiere wie Aktien oder Fonds versprechen eine höhere Rendite – sind dafür aber risikobehafteter. Gerade als Anleger mit wenig oder auch keiner Erfahrung sollte man sich vor Wertpapiergeschäften gut in die Thematik einlesen und bei Bedarf eine Beratung in Anspruch nehmen. Angebote wie von der Consorsbank oder der 1822direkt sollte man sich daher gut überlegen. Zumal das Depot in der Regel aktiv genutzt werden muss – sonst gibt es die Boni für das Tagesgeld nicht.

Unser Fazit: Prämien zum Tagesgeld sind eine feine Sache und klingen im ersten Moment verlockend. Doch meist sind sie an Auflagen geknüpft – im Fall der Consorsbank und der 1822direkt an Wertpapiergeschäfte. Beide Banken setzen zudem ein minimales Volumen voraus, das für die Prämie erwirtschaftet oder zumindest investiert werden muss. Sparerinnen und Sparer ohne Wertpapiererfahrung sollten hier vorsichtig sein und im Zweifelsfall auf ein Tagesgeld-Angebot mit längerfristig stabilen Zinsen setzen.

Umgekehrt können diese Tagesgeld-Prämien für Anleger interessant sein, die ohnehin in Wertpapiere investieren möchten. Viele Finanzexperten raten im Allgemeinen zu einer breit gefächerten Geldanlage. Das Tages- und Festgeld zählt zu den kurz- bis mittelfristigen Anlagen. Wertpapiere rechnen sich oft erst nach mehreren Jahren. Die Investition in mehrere Anlageformen ist daher sinnvoll. Gerade beim risikobehafteteren Wertpapiergeschäft sollten Anleger jedoch nicht ohne Vorkenntnisse investieren. Finanzberater oder auch Verbraucherschützer sind gute Ansprechpartner.

1. Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist eine klassische Form von Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und zusätzlich Zinsen auf den eingezahlten Betrag bekommen.

2. Was bedeutet Einlagensicherung?

Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank insolvent werden sollte. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.

3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld, Festgeld und Wertpapieren?

Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.

Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.

4. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?

Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:

  • Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
  • Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
  • Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
  • Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
  • Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
  • Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
  • Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.

5. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?

Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.

Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:

  • Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
  • Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
  • Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
  • Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.

Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes "Diversifiziertes Portfolio" – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.

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