Berlin. Ein Unternehmen der Diehl-Group, die auch Lenkflugkörper herstellt, brennt. Besteht zusätzliche Gefahr durch Rüstungsproduktion?

Ein Gebäude des Metallverarbeitungsunternehmens Diehl Metall Applications (DMA) in Lichterfelde steht in Flammen, der Rauch gefährdet die umliegende Bevölkerung. Die Firma ist Teil der Diehl-Group, die mit Diehl Defence auch im Rüstungsgeschäft tätig ist und etwa Lenkflugkörper und Munition herstellt, die in der Ukraine zum Einsatz kommen. Steht der Brand im Zusammenhang mit der Rüstungsproduktion?

Diehl Defence stellt wichtiges Flugabwehrsystem für Ukraine her

Das Unternehmen Diehl Defence lieferte mit Zustimmung des Deutschen Bundestags drei Raketen-Flugabwehrsysteme des Modells „IRIS-T“ an die Ukraine. Es gilt als eines der modernsten Abwehrsysteme der Welt. Es wird außerdem in Kampflugzeugen eingesetzt. „Die herausragenden Eigenschaften von IRIS-T ermöglichen selbst die Bekämpfung von Zielen hinter dem eigenen Flugzeug sowie das Abfangen gegnerischer Lenkflugkörper“, heißt es in der Beschreibung der Technologie auf der Homepage des Unternehmens. IRIS-T sei die Standardbewaffnung von Kampfflugzeugen wie Eurofighter oder Tornado.

Vor rund zwei Wochen meldete die russische Nachrichtenagentur Tass, dass das von der Ukraine genutzte Flugabwehrsystem IRIS-T zerstört wurde. Das russische Medium sprach von einem empfindlichen Schlag gegen das Land. Laut der ukrainischen Militärnachrichtenseite Militarnyi sollte das System Marschflugkörper, Raketen, Helikopter und Drohnen zerstören.

Keine Gefahr durch Rüstungsproduktion in Lichterfelde

Ein Büro der Rüstungssparte der Unternehmensgruppe Diehl sei bis Dezember vergangenen Jahres temporär am Stichkanal untergekommen, wie ein Sprecher von DMA auf Anfrage der Berliner Morgenpost erklärt. Dort also, wo das Feuer derzeit lodert. Nun hat Diehl Defence ein Büro am Potsdamer Platz. Ein Zusammenhang zwischen der Produktion der Rüstungsgüter und dem Brand gebe es nicht. Auch ein Sprecher der Berliner Feuerwehr erklärte, dass keine Gefährdung durch Sprengstoff oder Munition bestünde.