Berlin. Immer wieder kommt es in Berlin zu Brandstiftungen an Autos. Wie sich die Branddelikte im vergangenen Jahr entwickelt haben.

Mehrere Fahrzeuge sind in der vergangenen Nacht nach Angaben der Berliner Polizei an der Wustrower Straße in Neu-Hohenschönhausen (Lichtenberg) bei einem Feuer beschädigt worden. Anwohner hatten gegen 2.30 Uhr die Flammen an einem Fahrzeug auf einem Parkplatz bemerkt und umgehend die Feuerwehr verständigt. Insgesamt wurden sieben weitere Fahrzeuge durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen. Personen wurden nicht verletzt. Die weiteren Ermittlungen hat nun ein Brandkommissariat des Landeskriminalamts übernommen.

Gemäß der Statistik der Polizei wurden im Jahr 2023 insgesamt 333 Brandstiftungen an Kfz mit 357 direkt angegriffenen Kfz registriert. 21 dieser Fälle wurden der Politisch motivierten Kriminalität und hier insbesondere dem Linksradikalismus zugerechnet. Vor allem in den Deliktsbereichen Nötigung/Bedrohung (2023: 380 Fälle, 2022: 249 Fälle; +131 Fälle, +52,6 Prozent) und Sachbeschädigung (2023: 483 Fälle, 2022: 413 Fälle; +70 Fälle, +16,9 Prozent) ist ein erhöhtes Fallaufkommen in diesem poltischen Spektrum festzustellen. Aber auch Rechtsextreme machen in Berlin mit Branddelikten auf sich aufmerksam, gerade in Lichtenberg.

Gesamtzahl an Branddelikten hat 2023 zugenommen

Die Fallzahlen der Kfz-Brandstiftungen haben dabei gegenüber dem Vorjahr insgesamt abgenommen. 2022 gab es 371 entsprechende Brandstiftungen (darunter 10 politisch motivierte) mit 375 direkt angegriffenen Kfz. Anders sieht es bei den Brandstiftungen insgesamt aus, also auch jenen, die in Gebäuden und an anderen Objekten stattfinden. 830 Fälle waren es im Jahr 2023 und damit 30 mehr als noch 2022. Lediglich in 167 Fällen konnten Tatverdächtige ermittelt werden, was einer Aufklärungsquote von knapp 20 Prozent entspricht.

Von den Tatverdächtigen wiederum waren 84 Prozent männlich, 33 Prozent Ausländer und 23 Prozent unter 21 Jahre alt. Circa 10 Proznent handelten unter Alkoholeinfluss, 67 Prozent waren allein für ihre Tat verantwortlich. Zu Branddelikten zählen dabei auch die Sachbeschädigungen durch Feuer. Hier gab es mit 2161 erfassten Fällen ebenfalls einen Anstieg (+107 Fälle, +5,2 Prozent).