Berlin. Verdi hat Beschäftigte der BVG zum nächsten Streik aufgerufen. Was das heißt und wie die S-Bahn in Berlin darauf reagiert.

Der Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) geht weiter: Seit Betriebsbeginn am Donnerstag haben die Beschäftigten ihre Arbeit niedergelegt, erst am Freitag um 14 Uhr soll der Arbeitskampf enden. Zum Streik hat die Gewerkschaft Verdi im Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag aufgerufen. Für Fahrgäste heißt das: U-Bahnen und Straßenbahnen stehen still, auch die meisten Busse fallen aus. Die BVG kündigte zudem an, dass der Verkehr am Freitag auch noch einige Stunden nach dem Streik unregelmäßig sein kann.

Nicht betroffen vom Arbeitskampf sind die Fähren sowie Busse, die im Auftrag der BVG von anderen Unternehmen gefahren werden. Lesen Sie auch:BVG-Streik: So kommen Sie trotzdem durch Berlin

Diese Buslinien fahren trotz des BVG-Streiks

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Außerdem sind die Rufbusse von BVG-Muva wie üblich im Einsatz und können für Fahrten im Osten der Stadt genutzt werden. Zum Bediengebiet zählen Teile von Friedrichshain, Lichtenberg, Friedrichsfelde, Hellersdorf, Karlshorst und Köpenick.

Auch in Brandenburg werden viele Verkehrsunternehmen bestreikt

Erwartungsgemäß werden viele Fahrgäste, die an den Streiktagen nicht im Homeoffice arbeiten können, auf die S-Bahn umsteigen. Dort wird reagiert und das Angebot kurzfristig aufgestockt: Auf den Linien S3 und S5 gelte Donnerstag und Freitag tagsüber das Angebot der Hauptverkehrszeit, teilte das Unternehmen mit. Das bedeutet: Die S5, die parallel zur U5 verläuft und daher eine beliebte Alternative ist, verkehrt in der Zeit von sechs bis 18 Uhr zwischen Mahlsdorf und Ostbahnhof durchgehend im Fünf-Minuten-Takt. Auf der S3 ergänzen zwischen sechs und 18.30 Uhr zusätzliche Züge im 20-Minutentakt zwischen Karlshorst und Ostbahnhof das Grundangebot. Die Aufstockung geschehe auf Bestellung des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg und des Landes Berlin, heißt es weiter.

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Auch in Brandenburg wird im Zusammenhang mit den dortigen Tarifverhandlungen gestreikt. Bereits für Mittwoch hatte Verdi zum Arbeitskampf in der Uckermark aufgerufen, am Donnerstag folgte die Ostprignitz-Ruppiner Nahverkehrsgesellschaft. Am Freitag sind zwölf Brandenburger Verkehrsunternehmen betroffen, darunter die ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH, die Havelbus Verkehrsgesellschaft oder die Barnimer Busgesellschaft. Anders als in Berlin sollen die Streiks in Brandenburg am Freitag den ganzen Tag dauern. Planmäßig fahren in beiden Ländern, neben den S-Bahnen, auch die Regional- und Fernzüge.

Verdi verhandelt bundesweit für 90.000 ÖPNV-Beschäftigte

Bundesweit verhandelt Verdi derzeit für rund 90.000 Beschäftigte in mehr als 130 kommunalen Verkehrsunternehmen über neue Tarifverträge. Auch zu Streiks hat die Gewerkschaft deshalb deutschlandweit aufgerufen. Die BVG hatte kritisiert, dass sich Verdi in Berlin den bundesweiten Arbeitskämpfen anschließt, weil man sich in den bisherigen Verhandlungen bei einigen Forderungen schon nahegekommen sei. Das eigentlich für Freitag geplante nächste Treffen hatte die BVG am Mittwoch aufgrund des zeitgleichen Streiks abgesagt.