Berlin/Essen. Im Urin von Kindern wurden Spuren des gefährlichen Weichmachers DnHexP nachgewiesen. Die Behörden haben eine Vermutung, wo er herkommt.

In Nordrhein-Westfalen wurde im Urin von Kita-Kindern ein Abbauprodukt des Weichmachers DnHexP entdeckt. Seitdem suchen Behörden und Toxikologen nach dessen Quelle. Eine Auswertung der Landesregierung kommt nun zu neuen Erkenntnissen. Demnach besteht ein klarer Zusammenhang zwischen den erhöhten Werten im Urin von Kindern und der Nutzung von Sonnenschutzmitteln.

Begründet wird der Zusammenhang unter anderem damit, dass Kinder, die nach Angaben ihrer Eltern Sonnencreme benutzt hatten, erhöhte Werte des besagten Abbauprodukts im Urin aufwiesen. Bei Kindern, die laut Eltern das Produkt nicht benutzten, wurden seltener erhöhte Werte festgestellt. Allerdings kommt der Bericht der Landesregierung auch zu dem Schluss, dass es eine weitere Quelle für das Abbauprodukt des Weichmachers geben müsse. Denn bei einem Viertel der Kinder, die laut Eltern keine Sonnenschutzmittel benutzt hatten, seien ebenfalls Werte oberhalb der Bestimmungsgrenze gefunden worden.

Eine Expertenkommission des Umweltbundesamtes soll am 22. März eine Bewertung der gesundheitlichen Risiken erarbeiten. Das NRW-Umweltministerium gibt in dem Bericht zunächst keine Einschätzung zu den gesundheitlichen Wirkungen der Belastungen ab. Es verweist jedoch auf eine erste, vorläufige Bewertung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).