Berlin. Sie hatten den Hauptrundensieg vor Augen, doch die Eisbären Berlin unterliegen Bremerhaven, das Geschichte schreibt in der DEL.

Wer seinen Gewinn möglichst maximieren will, der sollte kreativ sein. Und in dieser Beziehung kann man der Merchandising-Abteilung der Eisbären Berlin sicher keinen Mangel an Ideen unterstellen. So häufig kommt es ja nicht vor in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), dass am letzten Spieltag der Hauptrunde der Erste und der Zweite aufeinandertreffen und das Spiel auch noch über den Gewinn der Punkterunde entscheidet. Diesmal war es genau so – und dafür legte ein geschäftstüchtiger Mitarbeiter den passend bedruckten Puck auf.

Ganz sicher in der Hoffnung, dass die Berliner als Zweiter den Ersten aus Bremerhaven noch abfangen und das Teil dann als etwas, was echten Erinnerungswert hat, zum Bestseller wird. Doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht, der EHC unterlag den Fischtown Pinguins vor 14.200 Besuchern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena mit 1:2 (0:0, 0:2, 1:0). Zum ersten Mal in der Klubgeschichte dürfen die Norddeutschen damit den Hauptrundensieg feiern.

Eisbären treffen auf Köln, Mannheim oder Ingolstadt

Das führte viel mehr Fans aus Bremerhaven als sonst nach Berlin, sie verteilten sich überall in der Arena, nicht nur im Gästeblock. Denn auch wenn die Rationalität es Trainern und Spieler verbietet, diesem Titel etwas beizumessen, dem Anhang bedeutete es viel, ganz oben in der Tabelle zu bleiben und als Erster in das Play-off zu gehen. Nach den Treffern wurde sich über mehrere Sitzreihen hinweg abgeklatscht. Ein kleiner Klub zeigt es den Großen, das geht eben nah.

Die Voraussetzungen für die Mannschaft von Trainer Serge Aubin waren allerdings nicht die besten. Noch immer ist die Infektwelle in Berlin nicht abgeebbt, fünf wichtige Spieler fehlten den Eisbären, darunter Top-Scorer Marcel Noebels. Doch alle sollen, da ist Aubin optimistisch, zum Start des Viertelfinales am 17. März wieder dabei sein.

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Gegen wen die Berliner dann antreten, steht erst nach dem Pre-Play-off fest. Eines aber ist nach dem letzten Spieltag gewiss, der Kontrahent geht aus dem Trio Mannheim, Köln und Ingolstadt hervor. Die Eisbären treffen als Zweiter auf das nach der Hauptrunde zweitschlechteste Team der für das Viertelfinale qualifizierten Mannschaften.

Unter den möglichen Gegnern auf den Rängen sieben bis zehn gab es ebenfalls wie an der Spitze direkte Duelle, in denen die Platzierungen ausgespielt wurden. Auf diese Situation gaben die Berliner bezüglich ihrer Aufgaben nicht sonderlich viel. Schließlich haben sie schon aus vielen Positionen den Titel gewonnen. Das hemmte bestimmt nicht ihren Siegeswillen, doch die für Bremerhaven einzigartige Chance sorgte dort für etwas mehr Durchsetzungskraft.

Eisbären-Kapitän Wissmann trifft zum Anschluss

Das spürte man noch nicht im ersten Abschnitt, die Eisbären gingen kontrolliert zur Sache. Doch Torwart Jake Hildebrand wurde schon gefordert. Der beste Angriff der DEL hatte im zweiten Drittel in Überzahl zunächst zwei gute Chancen durch Leonhard Pföderl (21.) und Tobias Eder (22.), konnte sich gegen die beste Defensive der Liga aber nicht behaupten. Mit der Zeit wurde Bremerhaven sicherer, erzeugte mehr Druck vor dem Tor. Ziga Jeglic (34.) und Skyler McKenzie (39.) trafen schließlich.

Mit dem Rückstand der Eisbären verlor der Entscheidungsspiel-Puck an Attraktivität. Die Berliner fanden in dem teils sehr nickligen Duell ihren Rhythmus in der Offensive nicht und machten den Puck damit wohl zum Ladenhüter. Daran konnte auch Kapitän Kai Wissmann mit dem Anschlusstreffer (57.) nichts ändern.

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