Berlin. Der Streit mit DAZN und der DFL um die Bundesliga-TV-Rechte hält weiter an. Nun meldet sich der Chef des Streamingdiensts persönlich.

Der Internet-Sender DAZN erhebt in der Auseinandersetzung um verspätete TV-Geld-Zahlungen und die Unterbrechung der Rechte-Auktionneue Vorwürfe gegen die Deutsche Fußball-Liga (DFL). „Die Glaubwürdigkeit von DAZN als vertrauenswürdigem Geschäftspartner“ sei „durch das Verhalten sowie die Äußerungen der DFL-Geschäftsführung in den vergangenen zwei Wochen massiv diskreditiert“ worden, heißt es am Sonntag in einem Schreiben an die 36 Profivereine.

DAZN-Boss schreibt direkt an die Klubs

In einem DFL-Rundschreiben „entsteht der Eindruck, dass DAZN bewusst massive Zahlungsausfälle an die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga verursacht habe“, heißt es im Brief von DAZN-Boss Shay Segev an die Clubs. „Wir stellen hierzu fest: Dies ist falsch und wir müssen diesen Verleumdungen vehement widersprechen.“

Die DFL hatte zuvor den Vereinen am Freitagabend mitgeteilt, dass derzeit 80 Millionen Euro aus dem aktuellen TV-Vertrag nicht wie geplant ausgezahlt werden. „Die Auskehrungsrate Juni 2024 wird von ursprünglich 127 Mio. Euro auf 47 Mio. Euro gekürzt“, heißt es in einem DFL-Schreiben an die 36 Klubs.

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Weiter heißt es in dem Brief: „Grund hierfür ist, dass Erlöse in Höhe von 80 Mio. Euro erst zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr vereinnahmt werden können, da Zahlungen von Partnern nicht zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen erbracht werden konnten. Auf Veranlassung der betreffenden Partner mussten insofern Vereinbarungen über spätere Zahlungen getroffen werden.“ Um welches Unternehmen es neben DAZN geht, ist derzeit nicht bekannt. (dpa)