Leipzig. Dortmund hat in Leipzig mit 1:4 verloren, der FC Bayern gegen Frankfurt 2:1 gewonnen. In München gibt es dennoch wieder Krach.

Borussia Dortmund hat die Generalprobe vor dem Champions-League-Kracher gegen Superstar Kylian Mbappé und Co. gründlich verpatzt. Beim Angstgegner und direkten Konkurrenten RB Leipzig kassierte das Team von Trainer Edin Terzic am Samstag in einem temporeichen Schlagabtausch eine herbe 1:4 (1:2)-Pleite. Die Top Vier ist für die Schwarz-Gelben im Bundesliga-Endspurt damit in weite Ferne gerückt, das Königsklassen-Ticket dürften die Dortmunder trotzdem sicher haben.

Leipzigs Torjäger Lois Openda (23./nach Videobeweis) mit seinem 24. Saisontor, Benjamin Sesko (45.+2), Mohamed Simakan und Christoph Baumgartner (80.) brachten der Borussia eine bittere Niederlage bei, Jadon Sancho (10.) hatte die Gäste mit einem wunderschönen Schlenzer zunächst in Führung geschossen. Vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) gegen Paris St. Germain dürfte Terzic auch als Psychologe gefragt sein.

Bayern gehen mit Schwung ins Real-Spiel

Bayern München holte sich vor dem Champions-League-Kracher gegen Real Madrid dank Superstar Harry Kane eine Extra-Portion Selbstvertrauen, hat allerdings auch den nächsten Hauskrach am Hals. Die Mannschaft des erbosten Thomas Tuchel, der sich durch Klub-Patron Uli Hoeneß in seiner „Trainerehre verletzt“ sieht, bezwang Eintracht Frankfurt nach einem Kane-Doppelpack mit 2:1 (1:1). Der Erfolg war gleichbedeutend mit der Quali für die kommende Königsklassen-Saison mit dem nächsten „Finale dahoam“ 2025.

Kane (9./61., Foulelfmeter) brachte den deutschen Rekordmeister mit seinen Saisontoren Nummer 34 und 35 auf die Siegerstraße. Der Engländer hat damit in dieser Saison gegen 16 der 17 Liga-Gegner getroffen - eingestellter Bundesliga-Rekord. Nur gegen Freiburg ging er zweimal leer aus.

Treffsicher: Bayerns Stürmerstar Harry Kane verwandelt einen Elfmeter gegen Frankfurt.
Treffsicher: Bayerns Stürmerstar Harry Kane verwandelt einen Elfmeter gegen Frankfurt. © dpa | Niklas Treppner

Hugo Ekitike (23.) glich zwischenzeitlich für die Gäste aus. Tuchels Sorgen vor dem Halbfinal-Hinspiel am Dienstag (21 Uhr/Prime Video) vergrößerten sich noch: Konrad Laimer (28.) und Matthijs de Ligt (46.) mussten angeschlagen raus.

Das Spiel hatte noch gar nicht begonnen, da hatte es schon seinen ersten großen Aufreger. Tuchel reagierte bei Sky verärgert auf die Hoeneß-Aussage, er habe stets Zukäufe gefordert, anstatt junge Spieler zu entwickeln. „Das ist so meilenweit an der Realität vorbei“, sagte er, „ich finde es absolut haltlos.“ Auch der Zeitpunkt so kurz vor dem Real-Hit missfiel ihm hörbar.

Ducksch führt Bremen zum Sieg

Angeführt von Marvin Ducksch versetzte Werder Bremen dem FC Augsburg den nächsten Rückschlag im Rennen um Europa und kann schon für eine weitere Bundesliga-Saison planen. Der zweimalige deutsche Nationalspieler war beim 3:0 (0:0) der Norddeutschen gegen biedere Gastgeber mit einer Vorlage und einem Treffer der Mann des Spiels.

Feiern das 2:0: (von links) die Bremer Marvin Ducksch, Romano Schmid und Leonardo Bittencourt.
Feiern das 2:0: (von links) die Bremer Marvin Ducksch, Romano Schmid und Leonardo Bittencourt. © dpa | Harry Langer

In der mit 30 660 Zuschauern ausverkauften Augsburger Arena lieferte Ducksch die Vorlage für die Führung von Romano Schmid in der 52. Minute. Der Stürmer legte dann mit einem verwandelten Foulelfmeter (61.), seinem zwölften Saisontor, selber nach. Er verpasste in der 72. Minute sogar noch das mögliche 3:0. Das holte Olivier Deman (90.) nach.

Wolfsburg dreht Spiel in Freiburg

Der VfL Wolfsburg machte einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Beim 2:1 (0:1)-Erfolg beim SC Freiburg bewiesen die Niedersachsen am Samstag Moral und profitierten zudem von der Roten Karte gegen Kiliann Sildillia in der 64. Minute. Der Sport-Club verpasste dagegen auch im siebten Heimspiel nacheinander ein Erfolgserlebnis. Länger mussten die Freiburger in der Amtszeit von Trainer Christian Streich nur 2013 auf einen Dreier zu Hause warten.

Platzverweis: Freiburgs Kiliann Sildillia (vorne) muss nach einem rüden Foul mit Rot vom Platz.
Platzverweis: Freiburgs Kiliann Sildillia (vorne) muss nach einem rüden Foul mit Rot vom Platz. © Getty Images | Alex Grimm

Zwar gingen die Gastgeber vor 32 800 Zuschauern durch ein Eigentor von Sebastiaan Bornauw in Führung (42. Minute). Doch nach dem Platzverweis drehten die Wolfsburger das Spiel. Zunächst verwandelte Maximilian Arnold einen Freistoß (82.). Anschließend traf Maxence Lacroix aus der Distanz (90.). Kurz zuvor hatte Freiburgs Roland Sallai einen Foulelfmeter verschossen (87.). (sid/dpa)