Berlin. Für die Mannschaft von Alba Berlin geriet der Start in eine wichtige Saisonphase zum Desaster beim 71:106 gegen Maccabi Tel Aviv.

Als ein Neustart nach der Länderspielpause, der Mut macht, taugte dieser Abend wirklich nicht. Es war eher ernüchternd, wie Alba Berlin sich mühte, irgendwie Schritt zu halten mit dem Team von Maccabi Tel Aviv. Meist aber waren die Israelis der Mannschaft von Israel Gonzalez ein bis zwei Schritte voraus, weshalb das Resultat letztlich deutlich ausfiel. Mit 71:106 (38:57) unterlagen die Berliner in der Basketball-Euroleague gegen Tel Aviv. „Wir haben in ganz vielen Hinsichten unterirdisch gespielt“, sagte Kapitän Johannes Thiemann: „Heute hat alles gefehlt.“

Politische Botschaften lehnt der Sport als Ganzes oft ab. Albas Gegner macht da allerdings eine Ausnahme, ist doch die Situation in Israel eine sehr spezielle. So trug das Team von Maccabi beim Warmmachen T-Shirts mit der Botschaft #bringthemhomenow, die sich auf die Geiseln nach dem Hamas-Überfall im vergangenen Oktober bezieht.

Alba Berlin findet keinen Weg zum Korb

Auch im Publikum schwenkten Fans Schilder mit dem Slogan, machten Stimmung. Die verflachte jedoch, als die Partie für Maccabi immer einseitiger wurde. Alba begann zwar ordentlich, doch ein paar unüberlegte, überhastete Würfe gingen daneben – und schon gerieten die Berliner unter Druck. Die Gäste trafen sehr konstant, verteidigten so gut, dass Alba kaum einen Weg zum Korb fand. Es wurde zu wenig zusammengespielt, sondern viel zu allein, um das zu ändern.

Lesen Sie auch:

Und damit eben nicht so, wie Trainer Gonzalez es gern hätte. Auch die mangelnde Griffigkeit in der Defensive dürfte ihm nicht gefallen haben, immer wieder konnten die Israelis ungestört zum Korb durchziehen. Der Rückstand von Alba wuchs stetig bis auf 26 Punkte (17./23:49). Bis Maccabi, wo sich Ex-Alba-Profi Tamir Blatt erst in der zweiten Hälfte gut in Szene setzen konnte, dann einen Gang herunterschaltete und mehr verwaltete. Wenigstens eine Zeit lang.

So konnten der Vorletzte der Euroleague das Anwachsen des Rückstands halbwegs minimieren, zumindest wuchs er nicht mehr so schnell. Aber Alba bekam keine Struktur in sein Spiel, musste oft weit vom Korb entfernt werfen, weil der Weg dorthin versperrt war und die Kreativität fehlte, sich Platz zu erarbeiten. Viele Bälle gingen dabei daneben, daher wurde es am Ende gegen den Play-off-Kandidaten sogar bitter. „Das war sehr enttäuschend“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda.

Mehr über Alba Berlin lesen Sie hier.