Berlin. Wer ständig Angst hat, seinen Partner zu verlieren, leidet sehr. Ein Psychologe erklärt, woher die Angst kommt und wie man sie loswird.

Viele Menschen haben Angst, von ihrem Partner verlassen zu werden oder eine ihnen nahestehende Person zu verlieren. Der Beziehungspsychologe Wieland Stolzenburg erklärt, warum manche Menschen besonders stark unter Verlustangst leiden und wie man gegen sie vorgeht.

Herr Stolzenburg, Verlustangst ist eine sehr spezielle Form der Angst. Was kann man sich genau darunter vorstellen und wie äußert sie sich?

Wieland Stolzenburg: Verlustangst ist die Angst, jemanden zu verlieren, der einem wichtig ist. In einer romantischen Beziehung wird diese Angst am meisten sichtbar. Sie zeigt sich aber auch bei Freundschaften oder in der Beziehung zu den eigenen Kindern. Aber ein Großteil der Menschen verspürt Verlustängste in der Partnerschaft – verbunden mit äußerst unangenehmen Empfindungen. Diese reichen von körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schweißausbrüchen oder teilweise sogar Panikattacken bis hin zu emotionalen Schmerzen. Diese Symptome treten dann auf, wenn man den Eindruck hat, dass der Partner einen nicht mehr mag, wenn es Konflikte gibt, wenn der Partner sich emotional zurückzieht oder man glaubt, dass der Partner jemand anderen trifft. Dahinter steht in der Regel die Angst, dass sich der Partner trennen könnte.