Berlin. In vielen Familien gibt es ungelöste Konflikte. Eine Lebensberaterin klärt auf, welche therapeutische Methode die Probleme lösen kann.

Familie gibt uns Halt, sie ist immer für uns da, sie ist für viele das Wichtigste. Wenn es gut läuft. Dann erdet sie uns wie ein Baum mit starken Wurzeln, damit die Äste sich ausbreiten und wir wachsen und uns entfalten können. Gerade in bewegten Zeiten brauchen wir sie auch als Schutzzelle. Familie ist nicht mehr primär eine Versorgungsgemeinschaft. Das Miteinander prägt den Gemeinschaftsgeist der einzelnen Familienmitglieder. Und wenn wir eine eigene Familie gründen, entscheiden wir uns meist sehr bewusst für sie.

Deshalb sind unsere Erwartungen oft auch sehr hoch, was das Zusammenleben nicht unbedingt einfacher macht. Denn Familie ist ein komplexes Beziehungsgeflecht, das uns viel Kraft kosten kann, wenn Gedanken und Gefühle nicht ausgesprochen werden, ungelöste Konflikte schwelen, Familiengeheimnisse die Harmonie stören oder uns immer wieder dieselben Verhaltensmuster unterdrücken, einengen und in unserer Entwicklung behindern.

Genau diese Beziehungsmuster führt uns eine Familienaufstellung vor – wie ein Theaterstück unserer Lebenssituation. Die sogenannte systemische Aufstellung ist eine therapeutische Methode, bei der wildfremde Menschen aus dem Publikum (Stellvertreter) die Rolle von Vater, Mutter, Geschwistern, Onkeln und Tanten übernehmen. Der systemische Ansatz beruht auf der Annahme, dass die Familie, in der wir aufwachsen, uns maßgeblich beeinflusst – und dass wir, wenn wir die Zusammenhänge verstehen, Lösungen finden und Veränderungen erreichen können.