Berlin. Voller Zuversicht in die Zukunft blicken: Ist Optimismus ererbt oder kann man ihn lernen? Experten klären auf und geben wichtige Tipps.

Im Jahr 2021 kam ich mit dem Verdacht auf eine schwere Krankheit ins Krankenhaus. Ausgerechnet an dem Tag, an dem ich mich zu einem vierwöchigen Urlaub nach Frankreich verabschieden wollte, hatte ich starke Schmerzen und Wasser im Herzbeutel.

Statt Frankreich also das Universitätsklinikum, statt über den Sandstrand von Mimizan zu spazieren, ging ich morgens schwächlich über das Krankenhausgelände. Und war – zu meiner eigenen Überraschung – glücklich. Dass es keinesfalls selbstverständlich ist, Familie und Freunde zu haben, die sich um einen kümmern, wurde mir hier in der Klinik mehr denn je bewusst. Und so war ich ziemlich dankbar. „Wird schon“, dachte ich mir.

Eine solche Tendenz, das Positive zu erwarten und in einer Situation stets das Gute zu sehen, nennt man wohl Optimismus. Was manchen naiv erscheinen mag, steigert die Lebensqualität, zumindest wenn man der Forschung glaubt. Aber setzen wir uns die Brille, mit der wir Gegenwart und Zukunft betrachten, selbst auf, oder wird das Persönlichkeitsmerkmal vererbt?

Optimismus: So wichtig ist die Kindheit