Einfache Rituale können Paaren helfen, das Zusammenleben in ihrer Partnerschaft besser einzuschätzen. “Zum Beispiel kann man sich öfter die Frage stellen: “Komme ich lieber nach Hause oder gehe ich lieber?“, sagte der Autor und Coach Ralph Goldschmidt.

Mehrere Studien hätten gezeigt, dass die Zeit, in der Paare wesentliche Gespräche führen, nach vier Jahren auf vier Minuten pro Tag schrumpfe. Dagegen könne helfen, regelmäßig ein Zwiegespräch einzuplanen: "Paare sollen sich einmal pro Woche 30 Minuten zusammensetzen.

Jeder Partner bekommt nacheinander 15 Minuten Zeit, in der er alles ansprechen soll, was ihn bewegt", sagte Goldschmidt. Der andere dürfe nur zuhören und durch keinen Kommentar unterbrechen.

Oft würden in solchen Gesprächen Dinge thematisiert, die dem anderen gar nicht bewusst sind. Eine wichtige Bedingung: "Beschönigen Sie nichts." Wer Probleme durch Redewendungen wie "Es ist aber auch nicht so schlimm" abschwächt, erreiche nichts. Die Übung hilft laut Goldschmidt dabei, Paare vor dem "Nebeneinander-Leben" zu bewahren. Dem Partner die Übung aufzudrängen sei aber keine gute Strategie. "Stattdessen kann man als Ich-Botschaft formulieren: "Ich weiß gar nicht mehr, was bei dir so los ist, und würde mich gerne mit dir zusammensetzen."

Aussparen müssten beide nichts. Wenn die wöchentlichen Gespräche oft um dasselbe Thema kreisen, "dann muss der andere das aushalten", sagte Goldschmidt. Als weiteres Ritual empfiehlt er, dem Partner einmal pro Monat die Frage zu stellen: "Würdest du die Beziehung noch mal um dieselbe Zeit verlängern, die wir schon zusammen sind?"