Sabine Deitschun, Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin in Schöneberg, erklärt, wieso es gerade für Mütter wichtig ist, sich regelmäßig mit anderen Frauen zu treffen.

Wir-Gefühl: In einer Gruppe festigen Frauen ihre Sichtweise und entwickeln ein Wir-Gefühl. Gerade Mütter haben oft das Gefühl, mit ihren Problemen allein dazustehen. Aber wenn sie feststellen, dass andere Frauen Ähnliches erleben, wird die einzelne Erfahrung zu einer gemeinsamen Wirklichkeit. Ich kann nur empfehlen, das Treffen mit anderen Frauen als Ressource zu nutzen und so die eigenen Alltagsschwierigkeiten besser zu bewältigen.

Humor: Abstand zur eigenen schwierigen Lebenssituation lässt sich auch über das gemeinsame Lachen gewinnen. Oft wird ja im Spaß übertrieben. Jede Frau weiß noch eine Episode zu einem Erlebnis beizusteuern. Dadurch erfahren Frauen, dass sie nicht alles allzu persönlich nehmen müssen.

Lästern: Das Lästern wird oft überbewertet. Natürlich wird in einer Frauengruppe auch gelästert, aber diese Abgrenzung ist nicht der Kern in einem solchen Beziehungsnetz. Durch das Lästern macht man sich auch angreifbar. Wer lästert, riskiert, dass über ihn auch gelästert wird. Gruppen, in denen weniger gelästert wird, funktionieren oft besser.

Männer: Mit alltäglichen Problemen gehen Männer im Allgemeinen anders um als Frauen. Männer stellen sich weniger in Frage, daher haben sie oft kein so ausgeprägtes Bedürfnis, sich über ihre Gefühle auszutauschen. Männer sprechen lieber über Fakten, zum Beispiel Computer oder Fußball, oder unternehmen etwas zusammen.