Berlin. Im Osten Berlins haben Aktivisten einen Anschlag auf die Stromversorgung verübt. Das hilft niemandem, kommentiert Peter Schink.

Elon Musk wird wenig begeistert gewesen sein über die Nachrichten aus Deutschland. Aktivisten einen Brandanschlag auf Teslas Stromversorgung verübt. Diese Aktion soll Aufsehen erregen. Aber was soll das eigentlich sein? Ein Statement gegen E-Autos? Die Radikalen wollen den Autobauer jedenfalls wohl nicht in Grünheide.

Die Aktionen erinnern an den Hambacher Forst oder die Proteste in Lützerath. Doch diesmal richtet sich der Protest nicht gegen die Braunkohle oder Atomkraftwerke, sondern gegen einen E-Auto-Hersteller, der eigentlich Teil des Klimaschutzes sein will.

Ein verbrannter Strommast steht auf einem Feld und ein Polizeifotograf dokumentiert die Spuren.
Ein verbrannter Strommast steht auf einem Feld und ein Polizeifotograf dokumentiert die Spuren. © dpa | Sebastian Gollnow

Der Protest war absehbar, weil Tesla den Ausbau seiner Gigafactory ausgerechnet in einem Wasserschutzgebiet plant. Und auch, weil der exzentrische MilliardärElon Musk gut als Feindbild dient, mit seiner schlechten Kommunikationskultur und exzentrischen Unternehmensphilosophie.

Die Ansiedlung von Tesla in Grünheide hat viele wirtschaftliche Vorteile für die Region, aber auch negative Auswirkungen auf die Natur dort. Beides ist richtig, es gibt Pro und Kontra. Gewalt allerdings kann nie ein Mittel des Protestes sein. Wer Brandanschläge verübt, hat deutlich eine rote Linie überschritten. Die Auseinandersetzung muss in einer Demokratie immer mit Argumenten erfolgen. Bislang hatte das in Grünheide auch funktioniert. Bei der Bürgerbefragung hatte sich eine Mehrheit gegen die Erweiterung ausgesprochen, Tesla hatte Gesprächsbereitschaft angekündigt.

Die Aktivisten wollten den Dialog offenbar nicht abwarten. Dabei hilft die Radikalisierung des Protests niemand, zuallerletzt den Menschen in Brandenburg. Dialog funktioniert nur, wenn beide Seiten ihn auch wollen. Grünheide kann man nur wünschen, dass der Protest gewaltlos bleibt und nicht in eine sinnlose Konfrontation abgleitet.

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