Der stillgelegte Spreepark hat eine bewegte Geschichte. Was auf dem Gelände künftig geschieht, ist weiter unklar. Der Bezirk will ein Konzept vorstellen, das die Nutzung als Freizeitpark vorsieht.

Das Hickhack um den Spreepark beschäftigt Berlin seit vielen Jahren. Im März dieses Jahres kaufte das Land nach 18 Jahren das Grundstück des ehemaligen Vergnügungsparks Plänterwald in Treptow zurück. Zwei Millionen Euro zahlte Berlin dafür an die Deutsche Bank, 60.000 Euro erhielt die Familie des früheren Spreeparkpächters Norbert Witte, im Gegenzug musste sie das 30.000 Quadratmeter große Gelände räumen.

Das Gelände war nach dem Konkurs der Wittes mit einem Insolvenzverfahren und hohen Schulden bei der Gläubigerbank belastet gewesen. Nach monatelangen Verhandlungen hatte sich das Land mit der Bank und Familie Witte einigen können. 1996 hatten die Betreiber einen Erbpachtvertrag bis zum Jahr 2061 erhalten. Der Vertrag sah allerdings keinerlei Regelungen für den Fall vor, dass der Investor, wie geschehen, zahlungsunfähig wird. Nichts von dem, was an Entwicklung des Geländes geplant war, wurde in den darauffolgenden Jahren umgesetzt.

Die Rückabwicklung des aus Berliner Sicht misslungenen Grundstücksgeschäftes war kompliziert. Die Deutsche Bank beharrte auf die Zahlung ihrer Ansprüche. Ein im vergangenen Jahr angesetzter Termin zur Zwangsversteigerung platzte, nachdem aus Sicht Berlins eine nicht angemessene Summe für das Gelände geboten worden war. Die Bank zeigte sich daraufhin verhandlungsbereit. Insgesamt hatten sich Ansprüche von zehn Millionen Euro angehäuft.

Was auf dem Parkgelände nun geschieht, ist weiter unklar. Der Bezirk will zunächst ein Konzept vorstellen, das die Nutzung als Freizeitpark vorsieht. Auch die Treptower und Köpenicker sollen Gelegenheit bekommen, ihre Vorstellungen und Ideen in die Planungen einfließen zu lassen. Der Bau von Wohnungen ist bislang nicht vorgesehen. Noch in diesem Jahr soll ein Konzept zur künftigen Nutzung vorgelegt werden. Der Flächennutzungsplan sieht in dem Gelände eine Sonderbaufläche mit Grünanteil und einer Zweckbindung als Freizeitpark vor. Auch das 1837 eröffnete Lokal „Eierhäuschen“ soll erhalten bleiben. Der Name der Gaststätte leitet sich von der dortigen Schiffsanlegestelle ab, an der man den Schiffen Eier verkaufte. Berühmt wurde das Lokal durch den Roman „Der Stechlin“ von Theodor Fontane.

Der Rückkauf des Geländes im Treptower Park ist Teil einer neuen Liegenschaftspolitik des Landes. Künftig sollen Grundstücke nicht mehr an den Meistbietenden verkauft oder verpachtet werden, sondern an diejenigen, die auch auf soziale Belange oder stadtentwicklungspolitische Fragen Rücksicht nehmen. Die Liste der Grundstücke, die vom Liegenschaftsfonds gemanagt werden, umfasst insgesamt 2000 Immobilien. Allerdings ist die Vorgehensweise im rot-schwarzen Senat nach wie vor umstritten. Wie der Gedanke der sozialen Belange im Alltag umgesetzt werden soll und wie die gewünschte Kontrolle des Landesparlaments erfolgen soll, ist noch unklar. Bis dahin müssen alle Immobiliengeschäfte von Bedeutung vom Vermögensausschuss des Abgeordnetenhauses abgesegnet werden.