Berlin. Nach Regen steht das Wasser in den sogenannten „Bowls“ so tief, dass ein Benutzen des Parcours nicht möglich ist.

Wer nach einem Regen am Skatepark im Märkischen Viertel vorbeiläuft, kann sich kaum sicher sein, ob die sogenannten Skate-Bowls nicht vielleicht doch eher Swimmingpools sind. Oft verstopfen Laub und anderer Unrat die Abflüssen und das stehende Wasser macht den in den Boden vertieft einbetonierten Parcours unbenutzbar. Zwar hat sich diese Form von Skate-Strecke entwickelt, weil Skateboarder in den 1970er Jahren in Kalifornien damit begonnen haben, in leeren Swimmingpools zu skaten, aber diese waren eben trocken.

Die Skateboarder-Seite Skatemap.de lobt den Park am Senftenberger Ring überschwänglich: „Sehr schneller Boden, minimale Kanten, sehr gut um Jumps und komplette Lines zu fahren. Auch für Anfänger zu empfehlen, der Park mit dem wahrscheinlich niedrigsten Drop-In in Berlin.“ Drop-In meint: Jeder kann einfach vorbeikommen.

Im Märkischen Viertel regnet es öfter als im südlichen Kalifornien

Nur fahren kann man dann leider nicht immer. Im Märkischen Viertel regnet es öfter als im südlichen Kalifornien, darum stehen in den 130 sowie 190 Zentimeter tiefen Bowls mit unterschiedlichen Radien auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern oft Pfützen. Deshalb fordert die FDP-Fraktion in der BVV-Reinickendorf die Aus- und Nachbesserung des Skateparks am Senftenberger Ring, wie auch schon in anderen Bezirken, wo Anlagen saniert oder ganz neu gebaut wurden. Konkret soll der Regenabfluss verbessert, Verletzungsgefahren gemindert und die Beleuchtung ausgebaut werden. Und die Skater sowie die Rollerfahrer, deren Szene immer größer wird und die ebenfalls ihre Tricks dort üben, würden auch gern unproblematisch auf die Toilette gehen.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende David Jahn hat sich kürzlich mit den Fahrern vor Ort ausgetauscht und so von deren Ideen, Vorschläge und Verbesserungswünsche erfahren. „Die Jugendlichen im Skaterpark sind hoch engagiert. Hier üben sie sogar für bundesweite Wettkämpfe mit dem Skateboard oder Rollern. Die Anregungen unseres Antrags kommen direkt von den Jugendlichen“, betont der Politiker, der sich in der Ausbildung zum Lehrer befindet.

Solarlaternen und Toilettenschlüssel

Der Skatepark am Senftenberger Ring wurde 2012 eröffnet. Mittlerweile ist er etwas in die Jahre gekommen
Der Skatepark am Senftenberger Ring wurde 2012 eröffnet. Mittlerweile ist er etwas in die Jahre gekommen © Dirk Krampitz

Konkret geht es um fünf Punkte: Künftig sollen Solarlaternen (oder ein Anschluss an die Stromversorgung) Licht spenden, damit der Park bis 22 Uhr befahrbar ist. Auch soll das Gebüsch zwischen Skaterpark und Gehweg vor dem Packereigraben so gestutzt werden, dass die Verletzungsgefahr minimiert wird, wenn ein Skater einmal zu viel Schwung hat. Außerdem soll dem vor Ort tätigen Träger der Straßensozialarbeit ein Schlüssel zur Toilettennutzung zur Verfügung gestellt werden. Und es soll eben der Regenabfluss der Betonschüsseln verbessert werden. Und, ganz selbstverständlich: Dort, wo der Skaterpark durch die intensive Nutzung beschädigt ist, soll er repariert werden.

Ein Jahrzehnt hat er nämlich schon auf dem Buckel. Der Park wurde 2012 eröffnet. Zuvor hatten die Jugendlichen auf der Treppenanlage vor dem Fontane-Haus, nicht gerade zur Freude der Allgemeinheit, ihre Tricks mit den Skateboards geübt.

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