Berlin. Ein sprechender Kirschbaum, Pflanzaktionen, Gratis-Workshops — Am Sonntag wird der Prachtbau in Mitte zur Spielwiese für Naturfreunde.

Angebunden an die Ausstellung „Klima X. Warum tun wir nicht, was wir wissen?“, die noch bis 1. September läuft, findet am Sonntag, 21. April, zwischen 11 und 17 Uhr ein Aktionstag am Museum für Kommunikation statt. Eingeladen ist ganz Berlin, jeder darf kommen. Die Workshops werden von Pädagogen begleitet, sodass sie sich auch für Familien mit Kindern ab etwa 4 Jahren eignen.

Begrünung hilft gegen Hitze in der Stadt

In der steinernen Umgebung des Museums spüre man den Klimawandel und seine Ursachen hautnah, so das Museumsteam. „Das Fehlen von Grün trägt neben dem starken Verkehr zu immer heißeren Sommertagen und einer dauerhaften Luftverschmutzung bei.“ Der Aktionstag will Möglichkeiten aufzeigen, um gegenzusteuern. Für die gemeinsamen Pflanzaktionen hat das Museum das Kreuzberger Korrektiv Prinzessinnengarten eingeladen, das bereits viele Berliner Brachen und das Haus der Kulturen der Welt begrünt hat. Dieses wird nicht nur sein Knowhow beisteuern, sondern auch die Pflanzwerkzeuge für die Besucher.

Cherry, der sprechende Kirschbaum, wartet mit gemütlichen Sitzkissen auf Besucher, die mit ihm in den Dialog treten wollen: Der junge Baum ist mit ChatGPT verknüpft und mit Sensoren ausgestattet und wird beim Aktionstag seine Sicht auf den Klimawandel erläutern.
Cherry, der sprechende Kirschbaum, wartet mit gemütlichen Sitzkissen auf Besucher, die mit ihm in den Dialog treten wollen: Der junge Baum ist mit ChatGPT verknüpft und mit Sensoren ausgestattet und wird beim Aktionstag seine Sicht auf den Klimawandel erläutern. © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Cherry, der sprechende Kirschbaum

Eine außergewöhnliche Attraktion ist „Cherry, der sprechende Kirschbaum“, der im Museum für Kommunikation eingepflanzt wird. Es handelt sich bei ihm nicht um einen Roboter, sondern um einen echten, jungen Baum. Cherry wurde vom ZK/U (Zentrum für Kunst und Urbanistik) mit Wasser- und Luft-Sensoren ausgestattet und mit einer technischen Schnittschnelle zur Künstlichen Intelligenz von ChatGPT versehen. Im Dialog mit den Besuchern kann Cherry nicht nur Auskunft darüber geben, ob er Wasser braucht oder wie gut die Luft ist, sondern erläutert eloquent aus der Sicht eines Kirschbaums, was Klimaresilienz und Klimawandel für ihn bedeuten.

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Markt der Möglichkeiten

Im Lichthof des Museums, in dem Besucher von zwei mobilen Robotern begrüßt werden, findet am Sonntag der Markt der Möglichkeiten statt, bei dem sich unter anderem folgende Gruppen präsentieren und Spiele anbieten – wie zum Beispiel „Kohlekraftwerke abwerfen“: die Omas for Future, die BUNDjugend des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland, die Klimaredaktion von Correctiv, Berlin for Future und Architects for Future. Die Gruppen präsentieren eine Vielzahl von Themen rund um den Klimaschutz, DIY-Projekte, praktische Tipps für mehr Nachhaltigkeit, Informationen über Honig sowie Objekte aus der Museumssammlung, die sich mit dem Thema Klimaschutz befassen.

Workshops, Klima-Rallye und Pflanzaktion

Unter der Kutsche im Obergeschoss werden vier Familienworkshops angeboten, bei denen es unter anderem um die Sprache der Blumen und einen Mini-Garten für die Fensterbank geht. Die Klima-Rallye führt Interessierte in den stark versiegelten Kiez des Museums und zeigt, wo Klimaschutz und Klimaanpassung gelingen, und wo noch nicht. „Entsiegelung ist in Berlin gar nicht so einfach,“ erklärt Programmentwickler Andreas Scherffig. „Das haben wir im eigenen Innenhof gemerkt, wo unter den Steinplatten Bauschutt, Elektroleitungen und Kriegstrümmer zu finden sind“.

Im Innenhof soll nicht nur das metallene Müllhäuschen komplett mit Rosen begrünt werden.. Dort werden auch gemeinsam 14 Pflanztröge aufgebaut, die mit Erde befüllt und bepflanzt werden. „KlimaGesichter“, initiiert vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen (Ufu), eröffnet den Dialog mit internationalen Klimawandel-Betroffenen, die von den Auswirkungen in ihrem Heimatland berichten.

Aktiontag „Klima X - Action for Future“, 11 bis 17 Uhr, kostenlos, Sonderausstellungen und Rundgänge Museumseintritt (8 Euro, ermäßigt 4 Euro, freier Eintritt unter 18 Jahren)

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