Berlin. In der Coronapandemie wurden viele Hunde und Katzen angeschafft, mit denen die Halter überfordert sind. Das Tierheim Berlin klärt auf.

Das Schicksal von Hund Leon steht stellvertretend für viele Tiere, die in der Coronakrise angeschafft worden sind. Der Malinois kam mit neun Monaten ins Tierheim Berlin, weil er gebissen hat. Seine Besitzerin hatte keinerlei Hundeerfahrungen, dabei gehört der Belgische Schäferhund zu „den schwierigsten und komplexesten Hunden in der Erziehung“, so die Einschätzung von Tierpflegerin Ines Bernhardt.

Aufnahmekapazitäten in Tierheimen sind erschöpft

Nicht nur in Berlin, sondern deutschlandweit ist die Lage in den Tierheimen nach Corona dramatisch. Die Aufnahmekapazitäten sind erschöpft, oftmals sind die Tierschützenden am Ende ihrer Kräfte und das Geld ist knapp. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer, die zum Beispiel als Gassigeher unterwegs sind, wäre es kaum zu schaffen.

Das liegt vor allem daran, dass während der Pandemie viele Heimtiere angeschafft worden sind. Der Großteil dieser Tiere stammt nach Auskunft des Tierheims aus dem illegalen Welpenhandel, von Onlinebörsen oder aus nicht seriösem Auslandstierschutz. Auffangen muss die zum Teil aggressiven, schwer verhaltensauffälligen Tiere, allen voran Hunde, aber auch Katzen, in der Hauptstadt das Tierheim Berlin.

Podiumsdiskussion mit der Landestierschutzbeauftragten

Zum Auftakt einer Informationsreihe zur artgerechten Heimtierhaltung wird das Thema jetzt aufgegriffen. In einer Podiumsdiskussion, die von der Landestierschutzbeauftragten Kathrin Herrmann und dem Tierschutzverein für Berlin organisiert wird, geht es um „Sachkunde statt Kuscheltierdrama – über Probleme in der Heimtierhaltung“.

Die Veranstaltung ist am 12. März, 18 bis 20 Uhr, in der Brunnenstraße 111. Die Teilnahme ist kostenlos und in Präsenz oder online möglich. Anmeldung über die Internetseite des Tierheims tierschutz-berlin.de.