Charlottenburg. Das chinesische Restaurant “Selig“ am Kaiserdamm serviert Gerichte aus der Provinz Lanzhou. Drei Chili-Schoten informieren über die Schärfegrade.

Einen Neustart mit drei Köchen aus China legt Daniel Deng mit dem „Selig“ am Kaiserdamm hin. Das Restaurant mit 130 Sitzplätzen hat im ehemaligen „Dal Moro“ eröffnet. An den Italiener erinnern noch Teile des Innendekors. Daneben bestimmen massive, ochsenblutrote Stühle und Tische im China-Stil das Ambiente.

Auf der Karte bietet der chinesische Gastronom Kreationen wie perfekt gewürzte Spezial-Gerichte vom Schweinekopf mit Biersoße oder kalten Rindermagen-Salat, aber auch Klassiker der scharfen Hunan- und milderen Sichuan-Küche wie getrocknetes, geräuchertes, kurz gebratenes Rindfleisch mit roten Paprika, eingelegtem Tofu, Hühner- und Entengerichte mit köstlichen Marinaden und Soßen, 11 bis 15 Euro.

Zur Einstimmung gibt es gratis einen kleinen scharfen Gemüsesalat. Gut geraten waren die Vorspeisen Dim Sum mit Garnelenfüllung und ein Aufschnitt von mariniertem, kalten Hühnerfleisch, mit einer mächtig scharfen Soße, beides 4,60 Euro. Schärfe zeichnet insbesondere die zentralchinesische Hunan-Küche aus, auf der Speisekarte informieren eine bis drei Chili-Schoten über die jeweiligen Schärfegrade. Zwei davon weist das Gericht Bobo auf, Hähnchenfleisch mit Gemüsen und Kastanien, serviert im Feuertopf mit Flamme von unten. Die außergewöhnliche Kombination des zarten Fleisches mit den mehligen Kastanien wird von extremer Schärfe begleitet. Zum Entschärfen gibt es eine große Portion Reis, 15,60 Euro. Restaurant-Betreiber Deng spielte bereits am alten Standort mit fantasievollen Namen der Gerichte, so heißt der Quallensalat Gaby, das Gericht mit Karpfen und Sauerkohl steht unter Böser Chinese auf der Karte. Bekannt aus dem alten „Selig“ ist bereits die ausgesprochene Service-Schwäche. Da täte Besserung dringend not.

Selig Kaiserdamm 6, Tel. 91 49 36 69, täglich 12–24 Uhr, www.selig.berlin