Berlin. Sie gewannen beim Deutschen Lehrkräftepreis in den Kategorien „Vorbildliche Schulleitung“ und „Unterricht innovativ“.

Drei Lehrer aus Berlin gehören zu den diesjährigen Gewinnern des Deutschen Lehrkräftepreises. Leonie Bücker und Nina Wegner vom Albert-Einstein-Gymnasium im Neuköllner Ortsteil Britz sowie Thomas von Pluto-Prondzinski von der Robert-Jungk-Oberschule in Wilmersdorf, wurden am Montag in Berlin ausgezeichnet. Von Pluto-Prondzinski gewann den dritten Preis in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“. Bücker und Wegner erhielten für ihr Projekt „Grüne Chemie – für mich, für dich und unsere Zukunft“ den Sonderpreis „Umwelt und Nachhaltigkeit“.

Das Kollegium schätze an Thomas von Pluto-Prondzinski, dass er eine Kultur der Kollegialität, der Hilfsbereitschaft und des Miteinanders schaffe, hieß es. Er sei eine Motivationsquelle und offen für Innovationen. Während der Pandemie eröffnete er einen YouTube-Kanal, ließ Lehrer und Schüler im Homeschooling Lernvideos produzieren. Daraus entstand der Youtube-Kanal „TuttoCapito Berlin“.

Ganz praktisch: nachhaltige Kosmetik herstellen

Leonie Bücker und Nina Wegner wurden für ihr praxisnahes Unterrichtskonzept ausgezeichnet. Im projektbasierten Wahlpflichtunterricht Chemie erprobten die Schülerinnen und Schüler den kreislauforientierten Ansatz der „Grünen Chemie“ und verbanden diesen mit innovativen Formen und Praxen der ökonomisch-nachhaltigen Produktentwicklung. Durch Experimente und Versuchsabläufe lernten sie dabei beispielsweise, wie sich nachhaltige Kosmetikprodukte herstellen, gesunde Nutzpflanzen kultivieren oder Stoffkreisläufe schließen lassen – auch, um einige der drängenden Fragen und Probleme, die mit dem Klimawandel und dem Kapitalismus einhergehen, gemeinsam zu adressieren.

„Der Unterricht erscheint sehr handlungs- und praxisorientiert, ist fächerübergreifend und innovativ. Die Schülerinnen und Schüler werden mit einem aktuellen Thema konfrontiert, was für sie von großer Relevanz ist, und auf das sie aktiv Einfluss nehmen können“, befand die Jury in ihrem Gutachten.

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Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) gratulierte den Preisträgern. Sie stünden für das, was gute Schule ausmache: „Erstens eine umsichtige Schulleitung, die die Kolleginnen und Kollegen mitnimmt und klare Ziele für eine gute Schulentwicklung verfolgt. Und zweitens abwechslungsreicher Unterricht auf der Höhe der Zeit, der die Schülerinnen und Schüler bei der Wissensvermittlung aktiv einbezieht und auch komplexe naturwissenschaftliche Themen spannend und altersangemessen aufbereitet“, sagte Günther-Wünsch.

„Herzlichen Glückwunsch an den Schulleiter der Robert-Jungk-Schule sowie an die beiden Chemie-Lehrerinnen, die für ihren Unterricht am Einstein-Gymnasium ausgezeichnet wurden. Mit Tatkraft und Offenheit zeigen Sie, wie man Großartiges erreichen kann und holen das Beste aus sich heraus, für Schülerinnen und Schüler und für Ihre Kolleginnen und Kollegen. Das ist die beste Werbung für den Beruf, die man sich wünschen kann.“

Die Träger des Wettbewerbs „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“, die Heraeus Bildungsstiftung und der Deutsche Philologenverband, wollen mit der Auszeichnung eigenen Angaben zufolge die Leistungen von Lehrkräften, Lehrkräfte-Teams sowie Schulleitungen würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Insgesamt gingen 18 Auszeichnungen an Lehrer und Teams sowie Schulleitungen aus zwölf Bundesländern.