Berlin. Nach der Auflösung dss Protestcamps versammelten sich am Freitagabend auf dem Hermannplatz 150 Menschen. Friedlich blieb es nicht.

An einem unangemeldeten propalästinensischen Protest in Neukölln auf dem Hermannplatz haben am Freitagabend 150 Menschen teilgenommen. Es seien propalästinensische Sprüche skandiert und Pyrotechnik entzündet worden, teilte die Polizei am Samstagmorgen mit. Den Angaben zufolge sind die Teilnehmer der Ansammlung teilweise vermummt gewesen. Es seien drei Polizeikräfte verletzt und zwei von ihnen ambulant in einem Krankenhaus behandelt worden, so der Sprecher.

Laut der Polizei gab es vor Ort 59 freiheitsentziehende Maßnahmen und 28 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen Volksverhetzung. Nach zwei Stunden war die Ansammlung vollständig aufgelöst.

Am Freitag war ein Protestcamp im Berliner Regierungsviertel zur Unterstützung der Palästinenser-Bewegung von der Polizei verboten worden. 150 Polizisten erschienen an den etwa 20 Zelten in der Nähe des Kanzleramtes und forderten die rund 20 Bewohner auf, den Ort zu verlassen, wie ein Sprecher sagte.

Zur Begründung erklärte die Polizei, Camp-Teilnehmer hätten wiederholt Straftaten begangen, darunter auch Volksverhetzung. Einige Bewohner griffen demnach auch Polizisten an.

Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erklärte: "Die GdP wünscht unseren verletzten Kollegen alles Gute. Wir haben gestern in Neukölln einen Vorgeschmack auf das bekommen, was uns in der nächsten Woche erwarten wird. Es gibt keine homogene linksextreme mehr in der Hauptstadt, aber immer häufiger Zusammenschlüsse von verschiedenster Strömungen, die nicht viel gemeinsam haben außer den Hass auf Polizei und demokratische Abläufe."