Berlin. Der Bezirk fand die Remmo-Villa am Mittwoch in einem „desolaten Zustand“ vor. Nach der Zwangsräumung offenbaren sich heftige Einblicke.
Am Mittwoch ist die Villa des Remmo-Clans in Neukölln erfolgreich zwangsgeräumt worden. Nach dem Polizeieinsatz offenbarte sich ein düsteres Bild: Der Garten der Villa gleicht einer Müllhalde. Zerstörte Stühle, Schranktüren und Möbelstücke liegen auf einer Art Sperrmüllhaufen. Eine Waschmaschine ist ebenfalls im Garten, Autoteile liegen herum. Die Fensterscheiben sind teilweise zerstört.
Bezirkssprecher Christian Berg sprach nach der Übergabe des Hauses im Ortsteil Buckow an den Staat von weggerissenen Holzböden, zerbrochenen Glasscheiben, aufgebrochenen Türen sowie einem großen Sperrmüllhaufen inklusive Bauschutt auf dem Areal im Garten. Er geht von mutwilliger Zerstörung aus. Nun würden Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, so Berg. Die Villa befinde sich in einem „desolaten Zustand“.
Die Villa mit großer Wohnfläche und Garten gehört zu 77 Immobilien, die im Jahr 2018 von der Berliner Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurden. Mehrere Urteile bestätigten in der Folge, dass das Anwesen mit Geld aus kriminellen Geschäften gekauft wurde. Ausziehen wollte die Familie, zu der viele wegen spektakulärer Taten verurteilte Straftäter gehören, trotzdem nicht.
GdP-Sprecher Benjamin Jendro erklärte nach der Räumung: „Wir freuen uns, dass die heutige (...) Übergabe an den Bezirk letztlich ohne Komplikationen und Gegenwehr über die Bühne ging. Anscheinend hat auch Familie Remmo gelernt, rechtsstaatliche Abläufe zu akzeptieren, nachdem man in den letzten Jahren jeglichen Halm, den der Rechtsstaat bietet, ergriffen hat, um Sicherheitsbehörden und Justiz mit dem Hickhack um das Gebäude zu beschäftigen.“
Bis zuletzt hatten Vertreter der Großfamilie gerichtlich versucht, die Räumung abzuwehren. Einen sogenannten Räumungsschutzantrag hatte das Amtsgericht Neukölln aber in der vergangenen Woche zurückgewiesen (Az. 33 M 231/24).
Das Landgericht Berlin hatte im Januar entschieden, dass die Familie das Haus räumen muss und damit ein Urteil des Amtsgerichts Neukölln vom April 2023 bestätigt. Daraufhin schaltete der Bezirk die Gerichtsvollzieherin ein. Inzwischen gehört die Villa rechtskräftig dem Land Berlin, der Bezirk Neukölln ist als Kommune dafür zuständig.(mit dpa)