Berlin. Der Große Stern ist einer der wichtigsten Kreisverkehre Berlins. Jetzt ist er gesperrt. Welche Bauarbeiten geplant sind.

In den Osterferien ist der Große Stern in Tiergarten wegen Bauarbeiten vier Tage lang für Autos komplett gesperrt. Betroffen sind alle Zufahrten zum Großen Stern ab der jeweils angrenzenden Kreuzung (Altonaer Straße, Spreeweg, Straße des 17. Juni, Hofjägerallee). Die Sperrung dauert von Dienstag, 2. April, um 6 Uhr, bis Freitag, 5. April, um 20 Uhr an.

Am Dienstagmorgen blieb das Chaos aus. Die meisten Autofahrer drehten kommentarlos um. Ein paar Ausnahmen gab es jedoch. Einige nutzten einfach die für den Linienbus offengehaltene, falsche Fahrbahnseite, um so doch durch den Kreisverkehr zu fahren. Die Schilder, die auf die Sperrung hinweisen, waren bereits vor mehreren Wochen aufgestellt worden.

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Der Grund für die Sperrung: Rund um die Siegessäule regeln fünf Ampelanlagen den Verkehr, die noch aus dem Jahr 1997 stammen und nun umfassend modernisiert werden müssen. „Da für die Ausführung der Arbeiten alle fünf Anlagen gleichzeitig ausgeschaltet werden müssen, ist eine viertägige Vollsperrung des Großen Sterns und aller Zufahrten zum Großen Stern für den Kfz-Verkehr erforderlich“, teilte die Senatsverkehrsverwaltung am Dienstagnachmittag mit. Die Arbeiten seien bewusst in die verkehrsärmere Ferienzeit gelegt worden.

Keine Auswirkungen für Radfahrer und Fußgänger

An allen fünf Ampelanlagen sollen sowohl die Steuergeräte als auch die Signalgeber durch moderne Technik ersetzt werden. Statt Glühlampen werden am Großen Stern anschließend energieeffiziente LED leuchten. Zusätzlich sollen neue Sensoren den Radverkehr erfassen. Das könne zu einer Optimierung des Verkehrsflusses beitragen, heißt es aus der Senatsverwaltung. Ein Beispiel: Wenn besonders viele Radfahrer unterwegs sind, wird automatisch eine längere Grünphase eingerichtet.

Der öffentliche Personennahverkehr wird während der Bauarbeiten aufrechterhalten. So dürfen die BVG-Busse der Linien 100, 106, 187 und N26 den Großen Stern weiterhin passieren. Auch Radfahrer können die vorhandenen Radwege rund um die Siegessäule weiter nutzen. Ebenfalls offen bleiben die Gehwege. „Um eine weitere Sperrung zu vermeiden, werden notwendige Markierungsarbeiten während des Umbaus der Ampelanlagen gleich mit erledigt“, erklärte die Senatsverkehrsverwaltung. Autofahrern werde empfohlen, den Großen Stern während der Sperrung möglichst weiträumig zu umfahren.

Verkehrsverwaltung kündigt neue Ampelanzeigen an

Darüber hinaus gab die Verkehrsverwaltung auf Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur bekannt, dass ab diesem Jahr die Ampeln in Berlin schrittweise mit einer sogenannten Räumzeitanzeige ausgestattet werden sollen. Fußgänger sollen so beim Überqueren einer Straße an der Ampel künftig besser erkennen können, wie viel Zeit ihnen noch bleibt, wenn sie schon Rot haben. Zunächst soll die Ausstattung aber nur bei solchen Anlagen, die ohnehin umfangreich umgebaut oder neu gebaut werden, vorgenommen werden.

Die „Countdown“-Anzeige macht den Angaben zufolge nach jeder Fußverkehrs-Grünphase die ablaufende Zeit deutlich, bis die Fußgänger die Straße verlassen müssen. Sie zeigt dem Fuß- und Kfz-Verkehr an, dass sich die Fußgänger noch zu Recht auf der Straße befinden, auch wenn das Fußgängersignal Rot zeigt und die Straße schon nicht mehr betreten werden darf. In Berlin ist dafür keine Angabe in Sekunden vorgesehen, sondern eine Darstellung mit weißen Balken auf dunklem Hintergrund. (mit dpa)

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