Berlin. Verdi und BVG haben in einer vierten Runde über einen neuen Tarifvertrag verhandelt. Welche Ergebnisse es gab und was noch offen ist.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und Verdi haben sich bei ihren laufenden Tarifverhandlungen in mehreren zentralen Punkten einigen können. Das teilte das Verkehrsunternehmen am Mittwoch mit, nachdem beide Seiten am Montag und Dienstag zum insgesamt vierten Mal verhandelt hatten. Die BVG sprach dabei von einem „wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem guten Tarifabschluss im Sinne und zur Entlastung der rund 16.000 Mitarbeitenden“.

Unter anderem wurden laut BVG Einigungen bei den Punkten Urlaub, Staffelung und Einführung eines Urlaubsgeldes sowie der Absenkung der unbezahlten Pausenanteile im Fahrdienst erzielt. Wie genau die Verständigung aussah, erklärte das Unternehmen nicht. Verdi hatte vor Beginn der Verhandlungen gefordert, die Zahl der Urlaubstage auf 33 zu erhöhen und ein Urlaubsgeld in Höhe von 500 Euro einzuführen. Bei den unbezahlten Pausenanteilen setzt sich die Gewerkschaft für eine Absenkung auf maximal 30 Minuten ein.

Verdi: Verhandlungen mit BVG haben Schwung aufgenommen

Auch bei Zulagen-Themen, der Einführung vermögenswirksamer Leistungen und einer sechsten Entgeltstufe sowie einzelnen weiteren Punkten in der Entgeltordnung habe man sich mit Verdi verständigt, so die BVG. Mit Blick auf die Zulagen hatte Verdi zum Beispiel gefordert, diese bei geteilten Diensten auf 20 Euro zu erhöhen, an Sonn- und Feiertagen sollen es 30 Euro sein.

In einer Tarifinfo an die Gewerkschaftsmitglieder äußert sich Verdi ebenfalls positiv über das Vorankommen. „Wir begrüßen, dass die Verhandlungen Schwung aufgenommen haben und unsere Forderungen ernsthaft verhandelt werden“, schreibt die Tarifkommission. Es habe zu vielen Themen ein Angebot der BVG gegeben. Am Ende sei jedoch die Zeit ausgegangen, weshalb einzelne Punkte noch offen seien. Das betrifft demnach das Thema Nachturlaub – Verdi hatte pro 100 Nachtarbeitsstunden einen zusätzlichen Urlaubstag gefordert, maximal sollen es sechs sein.

Einigung beim Knackpunkt der Wendezeiten steht noch aus

Auch bei den Wendezeiten, dem bisher größten Knackpunkt, steht eine Einigung noch aus. Wie bekannt, fordert Verdi, die Wendezeit an den Endhaltestellen auf zehn Minuten zu verlängern. Bislang variiert die Dauer zwischen Ankunft und der nächsten Abfahrt. Teilweise liegt sie nur bei vier Minuten. Eine pauschale Verlängerung hatte die BVG jedoch abgelehnt, unter anderem weil die Infrastruktur darauf nicht ausgelegt sei und die Verlängerung Hunderte zusätzliche Fahrer erfordere. Stattdessen hatte die BVG Anfang März Alternativen vorgeschlagen, „die betrieblich erprobt werden sollen“. Welche genau, ist bislang nicht bekannt.

Kurz vor Ostern wollen sich beide Seiten noch einmal treffen. Die fünfte Verhandlungsrunde ist für den 28. März angesetzt. „Wir erwarten, dass auch die verbleibenden Themen im selben Umfang bearbeitet werden und angemessene Angebote auf den Tisch kommen“, schreibt Verdi. Von einem erneuten Streik ist nicht die Rede – ein Gewerkschaftssprecher wollte das Thema auf Nachfrage nicht kommentieren, verwies jedoch ebenfalls auf die Fortschritte in den Verhandlungen.

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