Berlin. Der Streik der GDL hat begonnen, er läuft jetzt bis Freitag, 13 Uhr. Die Auswirkungen auf Berlin sind wegen der S-Bahn erheblich.

Keine Ringbahn, kein Flughafenexpress, nur wenige S- und Regionalbahnen: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat auch in Berlin und Brandenburg zu erheblichen Einschränkungen für Pendler und Reisende geführt. Im Berliner Innenstadtring kam nahezu der gesamte S-Bahnverkehr zum Erliegen. Lediglich die Linien S1, S2, S25 und S46 verkehrten im 60-Minutentakt zwischen den Außenbezirken und einigen Bahnhöfen im Zentrum. Im Regionalverkehr fuhr keine einzige von der Bahn betriebene Linie.

Das ist der Notfahrplan der Berliner S-Bahn.
Das ist der Notfahrplan der Berliner S-Bahn. © S-Bahn Berlin | S-Bahn Berlin

BVG warnt vor vollen Bussen und Bahnen

Pendler zwischen Brandenburg und der Hauptstadt hatten es daher schwer. Lediglich die von der Odeg betriebenen Linien RE1 und RE8 waren nach gewohntem Fahrplan unterwegs. Auch die Linie RE4 von National Express fuhr ohne Einschränkungen. Die beiden Unternehmen waren ebenso wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nicht vom Streik betroffen. In Berlin konnten Fahrgäste daher auf Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen ausweichen. Die BVG hatte allerdings gewarnt, dass auch bei diesem Streik die Fahrzeuge wieder deutlich voller sein dürften als üblich.

So dürfte es auch am Freitag weitergehen: Erst um 13 Uhr soll der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer an diesem Tag offiziell enden. Allerdings dürfte es auch in den Stunden danach weiter zu Einschränkungen in Berlin und Brandenburg kommen. „Im Regional- und S-Bahnverkehr wird nach Streikende das Angebot bis zum Tagesende schrittweise wieder ausgeweitet“, teilte die Bahn am Donnerstag mit.

Bahn-Streik: Es ist bereits der fünfte Ausstand

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) © DPA Images | Carsten Koall

Die Gewerkschaft hatte am Montag zu einem 35-stündigen Streik im Tarifstreit mit der Bahn aufgerufen. Es ist bereits der fünfte Ausstand im seit November laufenden Tarifstreit. Die Bahn rechnet bundesweit mit starken Einschränkungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr. Weitere Streiks will die GDL nicht wie bisher mit rund zwei Tagen Vorlauf ankündigen. Damit könnte es auch im Berliner S-Bahn-Verkehr künftig zu unerwarteten Einschränkungen für Fahrgäste kommen.

Hinzu kommt, dass GDL-Chef Claus Weselsky Arbeitskämpfe über Ostern bisher nicht ausschließt. „Ostern ist ja durchaus noch ein paar Tage, eigentlich Wochen hin und deswegen kann ich das nicht beantworten“, sagte er am Donnerstag im RBB-Inforadio.

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