Brad Pitt war der unangefochtene Star des Abends. Als der Hollywood-Star zur Deutschlandpremiere des Films “Inglourious Basterds“ von Regisseur Quentin Tarantino erschien, waren die Fans am Potsdamer Platz kaum noch zu halten. Selbst Schauspielerkollegen schwärmen für Pitt.

Ein Riesengebrüll von etwa 2000 Fans hallte Dienstag Abend über den Marlene-Dietrich-Platz. In Wagen Nummer 12 des Limousinen-Shuttles saß Hollywood-Star Brad Pitt. Bei der Ankunft vor dem Theater am Potsdamer Platz zur Premiere des Tarantino-Films „Inglourious Basterds“: schreiende Jungs, weinende Mädchen, Sicherheitsleute in Hektik.

Der Superstar versuchte, so viele Autogrammwünsche wie möglich zu erfüllen – und musste sich dabei wegen der lauten Schreie die Ohren zuhalten. Pitt sagte: „Eure Stadt ist einfach umwerfend. Ich bin wahnsinnig froh, wieder hier zu sein. Ich fühle mich in der Stadt wohl und geborgen. Deshalb war es mir auch so wichtig, dass wir die Deutschland-Premiere hier feiern. Und dass so viele Berliner mitgespielt haben.“ Fast ebenso umlagert war Regisseur Quentin Tarantino selbst. Er erfreute die Besucher mit einem klaren Statement zu Berlin: „Eure Berlinale ist das Highlight für jeden Filmschaffenden. Ich wünsche mir, dass ich endlich einmal in die Jury gerufen werde.“

Am Ende des roten Teppichs warteten derweil ganz bescheiden die deutschen Großeltern von Diane Kruger, Paul und Elisabeth Köhler. „Wir sind wahnsinnig stolz auf unsere Enkelin. Wir haben auch eine ganz besonders enge Beziehung zu ihr. Immerhin hat sie zwei Jahre lang bei uns gelebt, weil ihre Mutter nach der Entbindung gleich wieder arbeiten musste“, sagte der Großvater. „Es ist vielleicht das letzte Mal, dass wir nach Berlin gekommen sind. Wir wohnen ja in der Nähe von Hildesheim und sind schon so alt. Ich bin 87, sie 84.“ Die Großeltern mussten mehr als eine Stunde auf die Umarmung mit Enkelin Diane warten, weil die Fans auch sie umlagert hatten. Am Ende müssen sie sich stolz gefreut haben: Mit langem und begeistertem Beifall feierten die knapp 2000 Gäste die Weltkriegs-Farce.

Schon lange hat Berlin keine so prominent besetzte Premieren-Feier mehr erlebt. Neben dem Filmteam gekommen waren Eva Padberg, Produzent Bernd Eichinger, die Schauspieler Suzanne von Borsody , Jan Josef und Anna Liefers, Simone Thomalla (in Begleitung von Sven Martinek), Christoph-Maria Ohrt. Pikant: Während Martinek am Arm von Thomalla in den Berlinale-Palast schritt, gab seine Noch-Ehefrau Xenia Seeberg allein Interviews. Obwohl gerade offiziell getrennt, sagte sie: „Wir versuchen, weiter zu kämpfen. Ob es Sinn macht oder nicht, wird die Zukunft zeigen.“ Boxer Axel Schulz berichtete etwas aufgeregt, seine Frau Patricia habe ihn gezwungen zu dieser Premiere zu kommen: „Ich weiß, sie will Brad treffen. Der ist einfach ein Weltstar und sieht geil aus. Aber sie steht nicht auf ,alte Säcke’, und ich bin jünger als er.“

Schauspieler Christian Berkel, dem Tarantino extra eine Rolle in das Drehbuch hineingeschrieben hat, zeigte sich voll des Lobes: „Tarantino lässt kreatives Chaos zu, weil er die Kraft hat, es wieder zu ordnen. Es war sehr mutig von ihm, diesen Film in Deutschland zu drehen.“ Über Pitt sagte er: „Ich fahr auf ihn als Schauspieler ab. Es gibt wenige, die so toll aussehen und so gut spielen wie er.“ Die vielen Partys von Quentin Tarantino in Berlin hat Berkel übrigens nicht miterlebt.

Pitt, der sein Lieblingskäppi der Berliner Designerin Fiona Bennett trug, war am Dienstag um 12.53 Uhr mit einer Linienmaschine in Tegel gelandet. Von dort fuhren zwei Wagen zum Hotel Adlon in Mitte. Pitt stieg in der Tiefgarage aus – ohne Angelina Jolie. Am Wochenende war er mit ihr noch in der Nähe von Hollywood in einem Geländewagen gesichtet worden. Während der Dreharbeiten zu „Inglourious Basterds“ (Kinostart: 20. August) hatten Pitt und Angelina Jolie, die schon oft in Berlin waren, mit den Kindern wochenlang in einer Villa Am Sandwerder in Wannsee gewohnt.

www.inglourious-basterds.de