Aus dem Bierpinsel in Steglitz ist ein Kunstwerk geworden. Vier internationale Graffiti-Künstler haben dem Turm ein neues Aussehen gegeben. Mit 2000 Dosen Farbe sorgten sie für einen neuen Blickfang.

Sechs Wochen lang wurde er bemalt, nun erstrahlt der Bierpinsel in knallbuntem Licht: Am Freitag wird das Graffiti-Projekt „Turmkunst 2010“ in Berlin-Steglitz vollendet. Vier internationale Streetart-Künstler hatten den knapp 50 Meter hohen Turm an der Schloßstraße am 1. April in Beschlag genommen und seitdem jeden Tag von einem Fassadenlift aus besprüht. Fast 2000 Farbdosen wurden verbraucht.

„Die Künstler haben hier Großes geleistet“, sagte die Geschäftsführerin der Schlossturm GmbH, Larissa Laternser. „Ich bin stolz auf das Ergebnis und freue mich, dass wir es geschafft haben, ein Stück Stadtbild zu prägen und den Turm wiederzubeleben.“

Mit dem Bau des futuristisch anmutenden Bierpinsels war 1972 begonnen worden. Der Name entstand im Volksmund, als der Turm 1976 eröffnet und auf der Feier Freibier ausgeschenkt wurde. In den folgenden Jahrzehnten beherbergte das Gebäude Kneipen und Restaurants, stand zuletzt aber wegen Sanierungsarbeiten mehrere Jahre leer.

Mit dem bunten Streetart-Projekt am Bierpinsel soll auch das etwas angestaubte Image des Berliner Stadtteils Steglitz aufpoliert werden. Die Graffiti-Motive sollen ein Jahr an der Fassade des Turms bleiben. „Ich bin sicher, dass dieses Kunstwerk die Leute begeistern wird“, sagte Kurator Jan-Willem Wulff von der Vicious Gallery in Hamburg.